Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 89-91. (Budapest, 1980)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Kótay, Pál: Weszprémi István, 1723—1799 (német nyelven)

In jener Zeit — die noch mit starken Glaubenskämpfen zu charakterisieren ist — wurde István Weszprémi geboren. Seine Eltern István Tsanády und Susanna geb. Biró, beide adliger Abstammung mussten sogar ihr Kind aus der Geburtsstadt Veszprém tragen, weil es in reformierter Konfession getauft werden sollte. Über seine Kinderjahre berichtet Weszprémi selbst in seinem handschriftlichen Tagebuch, dass 1953 in England gefunden wurde. Einiges über sein Leben erfahren wir auch aus der 2. Ausgabe des 1799 zuerst erschienenen Werkes „Pannóniáé Luctus", dessen Verfasser der Schwiegersohn von Weszprémi János Földi sein könnte, der ebenfalls Arzt und Schriftsteller war. Weszprémi gehörte zu jener mittleren Intelligenzschicht Ungarns, die im XVIII. Jh. Träger der Aufklärung war. Diese Verpflichtung wurde durch die stark zurück­gebliebenen Umstände schwer benachteiligt. 1732 finden wir ihn in Pápa, 1739 in Sopron (Ödenburg), wo er die ersten Klassen absolvierte. 1743 lebte er eine kleine Zeitlang in Besztercebánya, wo er die Privatschule des Károly Ottó Moller besuchte. Moller war ein Physikus der Komitate Zólyom und Turóc, Feldoberarzt des Fürsten Franz Rákóczi II. während des Freiheitskampfes, und wurde als Hippocrates Hungaricus bezeichnet. Von diesem Arzt bekam Weszpré­mi die ersten naturwissenschaftlichen Impulse. Im Oktober desselben Jahres ist er schon in Debrecen zu finden. Am 2. Juli 1741 schreibt er ins Matrikelbuch des Kol­legiums: „Ego Stephanus Weszprémi subscribo legibus Coli. Debrecziniensis ..." Die alte Schule — wie der Protestantismus seiner Zeit überhaupt — war eine Städte von Licht und Schatten. Die Reformation konnte nur noch die Äusserlichkeiten be­wahren, und unterschied sich vom römischen Glauben nur durch seine Dogmen, die genauso erstarrten und mit schweren Verpflichtungen das Leben der Menschen bela­steten. Das Kollegium konnte aber unter seinen Professoren noch weltbewanderte, progressiv denkende Wissenschaftler beherbergen, die im Kreise der Jugend eine grosse Wirkung ausübten. Die Lehrer von Weszprémi waren György Maroth, der mit Sámuel Szilágyi innerhalb einer kurzen Zeit das ganze Kollegium reorganisierte. Die Realien bekamen eine wichtige Rolle im Unterricht und die Klassiker der Litera­tur wurden systematisch unterrichtet. Der Lieblingsprofessor wurde István Hatvani, der aus Basel kam, und mit dem Geiste von Erasmus, Paracelsus und Vesalius das Interesse des Schülers für die Medizinwissenschaft erweckte. Dieses Milieu, durch seine Gegensätze geprägt, hat das Auge bald auf den ausser­ordentlich begabten Schüler gerichtet. Nicht nur seinem Fleiss, auch seinem ausser­ordentlich freundlichen Benehmen hatte er zu verdanken, dass er 1751 zum „Senior" des Kollegiums gewählt wurde. Zu den Einschreibungen muss aber auch ein Anlass gegeben haben: „der Schüler Weszprémi fehlt vom Abendgottendienst, trägt nicht die obligatorische Mütze, desto lieber die kurze Tunika und auffallende Stiefeln" — wofür er oft bestraft wurde. Sein ganzes Leben bezeugt, dass von den Professoren Hatvani die grösste Wirkung auf ihn ausüben konnte. Der Professor war der Aufseher der Bibliothek und zugleich ein indirekter Vorsteher von Weszprémi. Sie trafen sich auch täglich im Krankenzim­mer, denn eine wichtige Aufgabe des Seniors war die Krankenbetreuung. Die Jahre, die er in Debrecen verbrachte waren intuitiv und hatten eine Auswirkung auf sein ganzes Leben. Am 18. März 1752 schenkte das Kollegium seinem ausgezeichneten Studenten 60 Forint Stipendium, das nach drei Tagen von der Senior-Kasse mit weiteren 72 Forint „in subsidium itineris academici" ergänzt wurde.

Next

/
Oldalképek
Tartalom