Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 87-88. (Budapest, 1979)

TANULMÁNYOK - Littmann, Imre: Theodor Billroth (1829—1894) (német nyelven)

gerichtet, dass man lautlos durch eine der zwanzig Türen verschwinden kann, wenn es langweilig wird, nur ich muss auf meinem Präsidentenstuhl ausharren." Später wurde das Haus nach ihm benannt: Billroth-Haus der Gesellschaft der Aerzte. Billroth's eigene Klinik wurde im Laufe der Jahre sehr veraltert, obsolet, aber auch er konnte trotz jahrelangen Kampfes den Um- und Neubau des Gebäudes nicht durchsetzen, „die unterirdischen Kräfte" waren zu stark. In 1892 wurde die Vollendung des 50. Semesters von Billroth's akademischem Wir­ken in Wien festlich begangen; bei der Feier in der Universität hielt Eduard Albert die Festrede. Der Kaiser, Franz Josef ehrte ihn mit dem selten verliehenen Ehrenzei­chen für Kunst und Wissenschaft, seine Schüler überreichten ihm einen stattlichen Band mit wissenschaftlichen Arbeiten, wozu fast jeder von ihnen einen Beitrag geliefert hat. In Dezember 1893 ging er wegen seiner Herzkrankheit nach Abbázia, um sich auszuruhen, kehrte aber von dort nimmermehr zurück. Am 6. Februar 1894 starb er im Alter von 64 Jahren. Nach drei Tagen bestattet die Kaiserstadt mit fürstlicher Pracht und grenzenlosem Beileid den Stolz der Wiener Universität, den König der Chirurgen. Billroth ruht im Zentralfriedhof von Wien, nahe zu Brahms, Beethoven und Schubert. Der Finanzminister lässt auf eine Zweischillingmünze Billroth's Bildnis gravieren. Einen besonderen Platz nahm in Billroth's Lebenswerk seine Korrespondenz ein. Der Hannoveraner Chirurg Georg Fischer sammelte nach Billroth's Tod seine Briefe und gab sie in 1895 in einem dicken Band aus. Die Sammlung seiner Briefe ist seitdem in 9 Auflagen erschienen und bildet „die Perle von dauerhaftem Wert der Weltlitera­tur" (Jáki 1944). Spät in der Nacht und in Stunden des Morgengraus, als er nicht schlafen konnte, schrieb er seine Briefe an Freunde, die zwei Strassenzüge von seinem Haus oder viele Hunderte Meilen entfernt wohnten. „Er musste sein volles Herz, und es war immer voll, voller Freude oder Schmerz, ausschütten, sonst zersprengte es ihm die Brust ... Seine Briefe sind das Schönste, was wir von ihm besitzen, sowohl die Briefe an Brahms, als auch die Briefe an andere Freunde." (Roggenkamp 1969) Georg Fischer schreibt in seinem Vorwort zu Billroth's Briefen: „In den Briefen wandeln wir in einem Garten, wo die Dankbarkeit und Freundschaft blühen, wo Wissenschaft und Kunst, eng verschlungen, neben einander ranken und ein köstlicher Humor aufschiesst; Alles umgrünt von bestrickender Liebenswürdigkeit. Mitunter bewölkt sich der Himmel, und ein Sturm von Leidenschaft rauscht durch die Blätter; aber stets umweht uns eine herzenswarme Luft." Noch einige Worte über die Umwelt, in der Billroth lebte. „In der kosmopolitischen Kaiserstadt schmiegten sich sogar die Gegensätze gemütlich zueinander. Am Hof fand neben der streng gepflegten spanischen Etikette auch der weiche Klang des Wiener Jargons brüderlich Raum" (Doli inger 1929). „Wie ein strahlender Stern ist Billroth 1867 am medizinischen Himmel Wiens aufge­gangen, hat seinen Geist mit jenem der alten Schule vermählt." (Erna Lesky 1966). Zur Umfassung von Billroth's Werk gehört auch der Umstand, dass Edison in 1879 die Glühlampe erfand, somit operierte Billroth im grösseren Teil seines Lebens bei natürlichem Tageslicht oder in der Nacht — wenn es nicht vermieden werden konnte — bei Gas-, Petroleum- oder Kerzenlicht und so schrieb er auch seine Bücher, Artikel,

Next

/
Oldalképek
Tartalom