Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 81. (Budapest, 1977)
KÖZLEMÉNYEK — ELŐADÁSOK - Kaiser, Wolfram: Az erdélyi orvos és régész, Michael Gottlieb Agnethler tudományos életműve (német nyelven)
Zu nennen wären schließlich zwei weitere Persönlichkeiten, die durch ihr kombiniertes Engagement für Natur- und Arzneiwissenschaften sowohl in der Philosophischen als auch in der Medizinischen Fakultät verankert sind : der Arzt-Physiker Johann Gottlob Krüger (1715—1759) und vor allem Johann Heinrich Schultze, der wegweisende Mäzen des transsylvanischen Studiosus. Krügers Werdegang hatte mit dem Studium der angewandten Naturwissenschaften begonnen und ihn zunächst 1738 auf ein Magisteramt in der Philosophischen Fakultät geführt; im März 1742 — also wenige Monate vor der Ankunft Agnethlers — war er außerdem in der Medizinischen Fakultät promoviert worden, wo er dann am 5. August 1743 ein Extraordinariat übernimmt. Krügers im gleichen Jahr edierte „Zuschrift an seine Zuhörer, worinnen er ihnen seine Gedancken von der Electricität mittheilet", erregt ungemeines Aufsehen in den Fachkreisen; sie leitet die Phase der frühen Elektrophysiologie und -thérapie ein, die wenig später durch Christian Gottlieb Kratzenstein (1723 — 1795) von Halle aus fortgesetzt wird, dessen „Sendschreiben von dem Nutzen der Electricität in der ArtzneyWissenschaft" von 1744 kein geringeres Interesse findet 15 . Ebnen Schmeizel, Lange und Krüger dem jungen Siebenbürger Agnethler die Wege des Studienganges, so trifft das in besonderem Maße aber auch auf Schultze zu. Denn Agnethler trifft 1742 krank in Halle ein, gezeichnet von Reisestrapazen und wohl auch von den ersten Symptomen eines chronischen Lungenleidens. Schultze übernimmt die ärztliche Versorgung und bringt ihn in seinem Hause unter; schon bald entwickeln sich feste Kontakte, die auch in der gemeinsamen Arbeit ihren Niederschlag finden. Dabei geht es zunächst wohl mehr um das altphilologische und numismatische Engagement von Schultze und weniger um dessen medizinisches Aufgabengebiet: der hallesche Ordinarius war 1732 als Professor Medicináé, Eloquentiae et Antiquitatum von Altdorf an die Hochschule der Saalestadt zurückgeholt worden, an der seine akademische Karriere 1717 mit dem unter dem berühmten Kliniker und Systematiker Friedrich Hoffmann (1660 1742) erworbenen Doktorat einst begonnen hatte. Die 1734 einsetzende zweite hallesche Lehrperiode von Schultze ist durch medizinhistorische und numismatologische Interessen vordergründig gekennzeichnet, ohne daß deswegen aber die praktische Medizin zu kurz gekommen wäre. Die Liebe zur Münzkunde soll gemäß den Angaben von Dreyhaupt durch eine Dotation geweckt worden sein: ,Ao. 1734. scheuchte ihm ein Studiosus einen schönen tetradrachmum Thasiorum, wodurch er bewogen wurde, die Müntzwissenschafft mehrers zu excoliren, brachte davon einen feinen Vorrath zusammen, und hielt 1738. ein eigenes Collegium darüber."^ Die genannte Schenkung mag auslösende Ursache gewesen sein, doch hätte es ihrer nicht bedurft, um dieses Interesse zu wecken, denn die Numismatik wird in den dreißiger Jahren in Halle von mehreren Liebhabern gepflegt, unter ihnen der wohlhabende Universitätskanzler Johann Peter von Ludewig (1670—1743), der sich den Kauf teurer Originalexemplare leisten kann und dieses Anliegen durch entsprechende Zeitungs15 Snorrason, E.: C. G. Kratzenstein. Odense 1974. m Dreyhaupt, J. Chr. v. : a. a. O., S. 716.