Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 78-79. (Budapest, 1976)
KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Silló-Seidl, Georg: A gyomorvarrógép (Petz Aladár) (német nyelven)
DIE MAGENNÄHMASCHINE (ALAD ÁR PETZ) VON GEORG SILLÓ-SE1DL 'Vor 100 Jahren galten Operationen als Heldentaten. Patient und Arzt wurden gleichzeitig und gleichermaßen Helden. Trotz der sorgfältigsten Operationstechnik: waren die äußeren Umstände noch so dürftig, daß nur wenig Patienten die Operation überstanden. Die Ärzte operierten noch ohne Kittel, Handschuhe und Gesichtsmaske, in Redingot und Manschetten. Die Tücher, mi denen der Patient abgedeckt wurde, waren keineswegs keimfrei, die Narkose gefährlich. Grund genug, um die besten Operationserfolge zu vernichten, den besten Operateur zur Verzweiflung zu bringen. Wenn ein Patient das Krankenhaus lebend verließ, galt er als ein Feldherr, der ein Schlacht gegen eine hundertfache Übermacht gewonnen hat. Je tiefer der Chirurg in den menschlichen Körper eindringen mußte, um z. B. eine Darmgeschwulst oder ein Magengeschwür zu entfernen, umso größer war die Gefahr, daß bei der Operation der Inhalt des Magen- und Darmkanals eine Infektion hervorrief, die zu bekämpfen die damalige Medizin noch nicht imstande war. Hervorragende Chirurgen, wie Richard Volkmann in Halle, hatten sogar überlegt, ob sie ihre Klinik nicht schließen sollten, weil fast jeder Patient an irgendeiner Infektion starb. Langsam drangen die Thesen von Semmelweis durch, der die Grundlagen der keimfreien Behandlung schuf. Er hatte eine gründliche Handdesinfektion von allen, die mit Patienten in Berührung kamen, verlangt. Der englische Chirurg Lister entdeckte, daß man vor der Operation mit Karbol die Haut, die Instrumente und selbst die Luft in den Operationsräumen von Bakterien freihalten konnte. Aufgrund dieser Maßnahmen wurde die Lebenserhaltung der Kranken besser. Die Chirurgen bekamen mehr Mut, neue Operationsmethoden zu entwickeln. Die Vorsichtsmaßnahmen, die Desinfektionen, waren aber nur äußerlicher Natur. Im Bauch selbst war eine Bekämpfung der Keime zunächst nicht möglich, weil die Verwendung von Karbol und Jod in der Bauchhöhle weitere Schwierigkeiten heraufbeschworen hätte. Also waren die Chirurgen gezwungen, ihre Technik so zu verändern, daß bei der Entfernung von Darm- und Magengeschwülsten oder bei sonstigen Operationen an den im Bauch befindlicher Organen, kein Darm-oder Galleninhalt in die Bauchhöhle fließen konnte. Es war ein sehr schweres Unternehmen, die geeignete Methode zu finden; hauptsächlich bei Magengeschwüren, wo der kranke Teil des Magens entfernt werden mußte. Billroth, der große Chirurg in Wien, beschrieb geniale Lösungen, um den verkleinerten Magen erneut mit den Därmen zu verbinden. Aber das Problem, wie man verhindern sollte, daß durch die große Wunde des Magens kein Mageninhalt während der Operation herausfloß, konnte er nicht bewältigen.