Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 77. (Budapest, 1976)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Ganzinger, Kurt: Az első gyógyszerészi-kémiai disszertációk a bécsi egyetemen (német nyelven)

DTE ERSTEN PHARMAZEUTISCH­CHEMISCHEN DISSERTATIONEN AN DER UNIVERSITÄT WIEN VON KURT GANZINGER I n den habsburgischen Ländern stehen die Anfänge des Hochschulunterrichts für Pharmazeuten in engem Zusammenhang mit der Reform der Wiener medizini­schen Fakultät im Zeitalter der Aufklärung. Der im Jahr 1745 aus Holland berufene kaiserliche Leibarzt und Protomedikus Gerard van Swieten (1700—1772), der mit ihrer Durchführung betraut war 1 , hat nach neueren Forschungen über seinen Le­benslauf 2 in der Jugend selbst den Apothekerberuf erlernt und ihn auch noch während seines Medizinstudiums in Leiden als Besitzer einer Apotheke praktisch ausgeübt. Van Swieten war also mit den pharmazeutischen Verhältnissen sehr gut vertraut, und als er 1749 für die Wiener Universität die Errichtung einer Lehrkanzel für Chemie und Botanik, eines chemischen Laboratoriums und eines botanischen Gartens vorschlug, geschah dies mit der ausdrücklichen Begründung, daß dadurch nicht nur das Medizinstudium, sondern auch die Ausbildung der Apotheker verbessert werden könne 3 . Seither mußten alle Lehrjungen und Gehilfen der Wiener Apotheken minde­stens ein Jahr hindurch an den für die Mediziner bestimmten Vorlesungen aus Chemie und Botanik an der Universität teilnehmen 4 . Später wurden gleichartige Verfügungen auch für die anderen habsburgischen Universitätsstädte Freiburg im Breisgau, Tyrnau (Nagyszombat) und Prag getroffen 5 . Das 1770 zur einheitlichen Regelung des Gesundheitswesens in allen kaiserlichen Erblanden erlassene General sanitäts­normativ" verlangte, daß künftig jeder Besitzer oder Leitereiner öffentlichen Apotheke 1 Th. Puschmann, Die Medicin in Wien während der letzten hundert Jahre. Wien 1884. — E. Lesky, Österreichisches Gesundheitswesen im Zeitalter des aufgeklärten Absolutis­mus. Arch, österr. Geschichte 122. Wien 1959. 2 G. A. Lindeboom, Gerard van Swietens erster Lebensabschnitt (1700—1745). In: Gerard van Swieten und seine Zeit. Hg. v. E. Lesky u. A. Wandruszka. Studien zur Geschichte der Universität Wien 8. Wien—Köln—Graz 1973. S. 63 — 79. 3 W. Oberhummer, Die Chemie an der Universität Wien in der Zeit von 1749 bis 1848 und die Inhaber des Lehrstuhles für Chemie und Botanik. Studien zur Geschichte der Universität Wien 3. Graz 1965. S. 126-202. 4 K. Ganzinger, Zur Geschichte des Pharmaziestudiums an der Wiener Universität. Von der Entstehung eines geregelten pharmazeutischen Unterrichts bis zum Jahre 1848. Österr. Apoth. Ztg. 19 (1965) S. 311-316. 5 K. Ganzinger, Ein Pharmazeut als Hochschullehrer — Joseph von Freyßmuth (1786 — 1819) und das chemische Laboratorium an der Universität zu Prag. Pharmaz. Ztg. 116 (1971) S. 1308-1311. ß K. Ganzinger, Das österreichische Sanitätsnormativ von 1770 und die Pharmazie. In: Die Schelenz-Stiftung II. 1954 bis 1972. Veröff. Int. Ges. Gesch. Pharmazie NF Bd. 40. Stuttgart 1973. S. 53- 69.

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