Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 75-76. (Budapest, 1975)

TANULMÁNYOK - Kaiser, Wolfram: Német—lengyel orvostudományi kapcsolatok a 17—18. században (német nyelven)

1779 wendet er sich an die hallesche Fakultät und bittet um Neuausstellung des bei einer Brandkatastrophe verloren gegangenen Arztdiploms. Im Jahre 1770 gehört Christian Gottlieb Seile (1748—1800) zu den halle­schen Doktoranden. Seile wirkt später in leitender Stellung an der Berliner Charité und fungiert als Leibmedikus am preußischen Königshof; bekannt ist er außerdem als Direktor der Philosophischen Klasse der Akademie der Wissenschaften zu Berlin sowie als Verfasser zahlreicher geistvoller Schriften, die eine progressive Grundhaltung ausweisen 50 " 52 . Von Berlin aus begibt sich Seile 1774 als Begleiter der Prinzessin von Hessen-Darmstadt auf eine Rußland­Reise; im Anschluß nimmt er die Stelle eines Archiaters bei dem polnischen Prälaten Ignacy Krasicki (1735—1801) an, dem Fürstbischof von Warmia und späterem Erzbischof. Er begleitet den geistlichen Würdenträger, der zu den bekanntesten polnischen Dichtern seiner Ära zählt, auf seiner Reise nach Heils­berg, wo er sich bis etwa 1777 aufhält; die Niederschrift der Selleschen „Ein­leitung in das Studium der Natur- und Arzneygelahrtheit" dürfte dort erfolgt sein; generell ist diese Phase im Leben des Arztes reich an wertvollen Anre­gungen gewesen, zumal sie Gelegenheit zu ausgiebigem Einblick in die neuere ausländische Literatur bot 53 . Zu Seiles Lehrern während der halleschen Aus­bildungsjahre hatte Adam Nietzki (1714—1780) gehört, der nach der 1753 er­folgten Promotion im Verband der Fakultät geblieben war und über das Lek­torat und die Dozentur zum Extraordinarius und zum ordentlichen Professor aufrückte; dieser hallesche Hochschullehrer ist wahrscheinlich polnischer Herkunft gewesen. Für 1785 und 1791^ind in den halleschen Promotionslisten die Namen zweier Persönlichkeiten festgehalten, die in der polnischen Medizingeschichte eine nicht unbedeutende Rolle spielen: Hyacynthus August Dziarkowski (1754— 1828) und Franz Leopold de Lafontaine (1756—1812). Dziarkowski ist als Verfasser der Kosciuszko-Pharmakopoe von 1794, als Teilnehmer an der In­surgentenbewegung und als Initiator einer Medizinischen Akademie in der polnischen Hauptstadt ausgewiesen. Über Leben und Werk dieses nicht nur auf dem medizinischen Sektor hervorgetretenen Arztes liegen mehrere Ab­handlungen jüngeren Datums vor 54 " 56 , darunter auch eine hallisch-polnische 60 Heischkel, E.: Christian Gottlieb Seile. In: A. Hofmeister u. W. Braun (Hrsgb.): Pommersche Lebensbilder. Stettin 1939. 51 Lischke, J.: Materialistisches Denken im Weltbild des Berliner Arztes Christian Gottlieb Seile. Inaug.-Diss.; Berlin 1969. 62 Gulyga, A. W.: Der deutsche Materialismus am Ausgang des 18. Jahrhunderts. Berlin 1966. 53 Mette, A.: Im Zeichen Caspar Friedrich Wolffs. Goethe-Jahrbuch 93, 287—292 (1973). 54 Bukowiecki, H., u. M. Furmannowa: Leki proste i Ziozone w Lazaretach armii Kosciuszkowskiej i Revolucyjnej armii Amerikanskiej. Studio i Materialy z Dziejów Nauki Polksiej Séria B 12, 3—40 (1966). 55 Pankiewicz, H. : Zagadniecie zaopatrzenia farmaceutycznego wojska Kosciusz­kowskiego w okresie powstania w 1794 roku. Farmacja Polska 9, 717—720 (1968). 56 Kaiser, W.: Hyacynth August Dziarkowski (1754—1828) und die Kosciuszko­Pharmakopoe von 1794. Pharmazie 26, 774—776 (1971).

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