Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 75-76. (Budapest, 1975)

TANULMÁNYOK - Kaiser, Wolfram: Német—lengyel orvostudományi kapcsolatok a 17—18. században (német nyelven)

Gemeinschaftsstudie 57 . Lafontaine, über dessen Promotionsmodalitäten wir an anderer Stelle berichteten 58 , ist einem Ruf von Stanislaw Poniatowski als Protochirurg gefolgt; er hat 1801 und 1802 die Monatsschrift „Dziennik zdrowia dla wszystkich stanow" ediert, in der er in Anlehnung an Johann Christian Gottlieb Ackermann (1756—1801) berufsmedizinische Probleme aufgriff. Aus diesen Beiträgen übersetzt 1808 Antoine-Jaques Louis Jourdan (1788—1848) das Kapitel über den Weichselzopf ins Französische. Das gleiche Thema („De plica Polonica" ) war Gegenstand von Lafontaines hallescher Doktor­arbeit im Jahre 1791 gewesen. Als Napoleon das Großherzogtum Warschau begründet, beruft Poniatowski als Oberbefehlshaber der polnischen Armee Lafontaine zum Chef des Heeressanitätswesens und zum General-Protochir­urgus. Im russischen Feldzug von 1812 gerät Lafontaine in Gefangenschaft und stirbt im gleichen Jahr in Mohilew. Seine hinterlassenen Schriften sind 1824 durch Jeremias Rudolph Lichtenstaedt (1792—1849) unter dem Namen des Autors herausgegeben worden. Im letzten Dezennium des 18. Jahrhunderts sind noch einige weitere Ein­tragungen über das Doktorat polnischer Absolventen in den halleschen Listen feststellbar. Zunächst erwirbt Isaac Jakob Gura aus Leszno am 18. März 1791 den Doktorgrad. Dann folgen die Promotionsverfahren einiger polnischer An­wärter, die schon lange in wundärztlichen Funktionen wirken, aber nun noch die akademische Graduierung anstreben. Das gilt zunächst für Michael Wolf­gang von Koslowski (in den halleschen Fakultätsakten wird er als „Khortowski" geführt), den „Celsissimi Principis Nicolai a Radziwill Archiater". Der 1764 in Warszawa geborene Wundarzt hatte dort das Piaristenkolleg besucht, war 1772 Apothekerlehrling geworden und hatte sich 1776 auf die Chirurgenschulen von Lemberg (Lwów) und Warszawa begeben; in Berlin war er Absolvent des Collegium medico-chirurgicum gewesen. Auf Anraten seiner Mäzene Eustachius v. Khittel und Johann v. Boeckler — letzterer ist Archiater von Stanislav August und Vorsitzender des Warschauer Medizinalkollegiums — wendet sich Koslowski 1791/92 nach Halle und ersucht um Verleihung des Doktorgrades; dabei legt er die Inauguralschrift „De febre lente nervosa'* vor, welche die Aner­kennung der Fakultät findet. Interessant ist, daß Koslowski in seiner Schrift auch auf den inzwischen verstorbenen Neifeld aus Leszno Bezug nimmt, den er als „Iatromedicus quidem, bonus tarnen observator" bezeichnet. Auf ähnliche Weise wie Koslowski erhalten auch Eustachius v. Khittel und Karl v. Khittel ihre Doktortitel 59 . Letzterer bezeichnet sich 1792 bei seiner Antragstellung als „Consiliarius aulicus regius, Archiater Celsissimae Ducis Lithua­niae summae exercitus, Comitissae ab Oginska". Vorübergehend war der auch in Wien unter Leber und Plenck ausgebildete Karl v. Khittel Badearzt in 57 Kaiser, W., u. H. Pankiewicz: O wszechstronnosci doctora Hiacynta A. Dziar­kowskiego. Arch. Hist. Medycyny XXXV, 419—430 (1972). 58 Kaiser, W.: Franz Leopold de Lafontaine (1756—1812) aus Rorschach, ein Schwei­zer Wundarzt als hallescher Doktorand des Jahres 1791. Gesnerus 27, 185—189 (1970). 59 Universitätsarchiv Halle: Rep. 29 Med. Fak. I Nr. 27.

Next

/
Oldalképek
Tartalom