Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 62-63. (Budapest, 1971)
TANULMÁNYOK - Ruttkay, László: Jessenius mint a wittenbergi egyetem professzora (német nyelven)
zu sein — wie es die Vorschriften sagen. Es war auch nicht erlaubt einander oder sogar die Professoren zu spotten oder zu verletzen. In disziplinarischen Angelegenheiten war auch die Kompetenz des Rektors sehr ausgebreitet und streng. Er konnte den, ein skandalöses Benehmen beweisenden Stundenten nicht nur zur Geldstrafe und eventuell zum Schadenersatz verpflichten, aber auch einsperren lassen. Der Kurfürst regelte aber auch die gesellschaftliche Gruppierung der Studenten. Im Gegensatz zu den italienischen Akademien hat er die Bildung der sog. „Nationen" (Natio) verboten und im allgemeinen verbot er jede gesellschaftliche oder nationale Absonderung der Studenten, denn er wünschte, dass die sämtliche Jugend der Akademie „ein Körper" sei, dessen jeder Mitglied ohne Rücksicht an die Fakultät, die er besucht, ohne Hinsicht seiner Nationalität oder seiner Abstammung in einer gemeinsamer Gesellschaft und in Harmonie miteinander leben soll 10 . DIE „AUFRÜHRISCHE" UNIVERSITÄT ZUR ZEIT LUTHERS UND MELANCHTONS Nach Ablauf von anderthalb Jahrzehnten beginnt mit dem Auftreten Luthers und Melanchtons eine neue Zeit im Leben der Universität. Während dieser Zeit war Wittenberg in Europa jahrzehntelang ein Mittelpunkt nicht nur was die Erneuerung der Religion betrifft, aber auch was die Organisation der Universität, was das Niveau der Vorträge der Professoren, was ihr Wissen und die Methodik ihrer Vorträge anbelangt. Demzufolge ist diese Hochschule, welche bisher nur den Charakter einer jungen Akademie hatte, in wenigen Jahren eine der berühmtesten, der „modernesten" und demzufolge auch der besuchtesten Akademien in Europa geworden. Luther, den Karlstadt Ím J. 1512 zum Doktoren der Theologie promovierte, wurde kurz nachher vom damaligen Kurfürsten zum Professor der Theologie in Wittenberg ernannt. Seit dieser Zeit gehört sein Leben einer gewaltigen reformatischen Tätigkeit, mit welcher er das Denken der Menschen umzuformen und sie von den, an sie lastenden kirchlichen Traditionen und Dogmen kühn befreien versuchte. Und doch vernachlässigte er auch den engeren Kreis seiner Tätigkeit, die Akademie in Wittenberg nicht. Wie es Friedensburg richtig behauptet 11 , befriedigte ihn kaum die Tatsache, dass er durch seinen Lehrstuhl mit der Akademie in enger Verbindung stehe, arbeitete aber bis zu seinem Lebensende fleissig und mit voller Ausdauer um die Hebung und Entwicklung der Universität. Bei seinen Bemühungen war durch die ganze Zeit sein ständiger und ausgezeichneter Helfer und Mitarbeiter der grosse Gelehrte und berühmte Pedagog, Philipp Melanchton, den man in ganz Europa ehrte und kannte und den man in den deutschen Gebieten „Praeceptor Germaniae" nannte. 10 Friedensburg a. W. 35-36 SS. 11 Friedensburg a. W. 193. S.