Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 57-59. (Budapest, 1971)

TANULMÁNYOK - Antall József—R. Harkó Viola—Vida Tivadar: Az orvosi kar budai évei a nagyszombati egyetem áthelyezése után, 1777—1784 (német nyelven)

sungen hielt. Damit sind wir zum Problem der Zusammensetzung des Lehr­körpers und zur Untersuchung der nationalen Zugehörigkeit seiner Mitglieder angelangt. Wir wollen dieser Frage ohne Leidenschaften, unvoreingenommen nachgehen. Es ist eine bekannte Tatsache, dass in der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts, als die Bildung des Lehrkörpers der zu errichtenden medizini­schen Fakultät zur Sprache kam, Ungarn reich an berühmten Ärztepersönlich­keiten war, die für eine leitende wissenschaftliche Rolle geeignet wären. Wir erwähnen vorab die grössten unter ihnen, die daheim tätig waren: Andreas Conrad (Hauptarzt in Ödenburg), István Pál Bácsmegyei, ärztlicher Fachschrift­steller, Ferenc Markhot, einstiger Begründer der medizinischen Hochschule zur Erlau, 16 Sámuel Pataki, Physiker des Komitats Kolozs und István Mátyus, jener im Komitat Marosszék, beide in Siebenbürgen, József Csapó, István Hatvani und István Weszprémi, alle drei in Debrecen, Ferner diejenigen, die in der genannten Epoche im Ausland tätig waren, aber aus Ungarn stammten: Andreas Segner, Universitätsprofessor in Jena, später in Göttingen, zuletzt in Halle; Johann Hedwig, Universitätsprofessor zu Leipzig, Mitglied mehrerer aus­ländischer Akademien, Dávid Sámuel Madai, Leibarzt an einem deutschen Fürstenhof; oder jene namhaften Ärzte aus Ungarn, die im zaristischen Russland tätig waren: Ferenc Keresztúri, der an der Petersburger Hochschule Pathologie und Chirurgie dozierte, Christian Packen, Autor des ersten russischen Arznei­buches und sein Sohn Mathias, der ebenfalls Professor zu Petersburg war. Bedenken wir die Sache gut, waren diese hervorragenden ungarischen oder aus Ungarn stammenden Ärzte und Gelehrten der Medizinwissenschaft bei der Besetzung der Professorenstellen übergangen worden. Die Ursachen dieses Phänomens analysierend können wir folgendes feststellen: viele dieser Ärzte waren Protestanten und studierten an protestantischen Universitäten. Einerseits können sie sicherlich schwer mit dem Geist eines exjesuitischen Absolutismus identifiziert werden, anderseits aber auch nicht mit der Gesamtmonarchie­Konzeption von Joseph II., welche dei ständisch-nationale Gesichtspunkte zurückdrängte. Überdies — wollen wir auch jetzt nicht an den mit der Besetzung von Stellungen schon immer vorhanden gewesenen Protekzionismus denken — spielte die Zugehörigkeit zu einer „Schule" immer eine ernste Rolle. Die eben erwähnten Ärzte waren einsame Gestalten des ungarischen ärztlichen öffent­lichen und wissenschaftlichen Lebens, die nicht durch den einheitlichen wis­senschaftlichen Lehrgeist einer medizinischen Schule verbunden waren. Hingegen konnte der Tyrnauer und Ofener Lehrkörper ausschliesslich durch die Wiener Universität herangebildet werden und somit waren alle ihre Mit­glieder Zöglinge Van Swietens und der sog. „ersten Wiener medizinischen Schu­le". Wir bestreiten nicht ihre ausgezeichneten Fachkenntnisse, ihre einheit­lichen und guten didaktischen Ergebnisse, es ist jedoch festzustellen, dass einige von ihnen auf dem Gebiet der ärztlichen und der fachliterarischen Tätigkeit hinter den obenerwähnten hervorragenden ungarischen Ärzten blieben. Da sie 16 Als Ergänzung der seit 1740 bestehenden bischöflichen Rechtsakademie bestand sie von 1769 bis 1 774.

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