Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 50. (Budapest, 1969)

TANULMÁNYOK - Karl-Heinz Karbe: Johann Christian Gottlieb Ackermann és a munkaegészségügy kezdetei Németországban (Német nyelvű közl.)

Mit dieser Einteilung knüpft Ackermann offenbar an eine ihr weitgehend entsprechende und bereits 1728 von Henkel gegebene Anregung an [35], Im Rahmen jener acht großen Abschnitte und der „Zusätze" zum ersten Band werden in 51 Kapiteln die Erkrankungen der Arbeiter und Handwerker ebenso vieler Berufe bzw. Berufsgruppen entsprechend den Anschauungen und dem Stand der medizinischen Wissenschaft jener Zeit dargestellt. Dabei handelt es sich sowohl um Krankheiten, die man heute im engeren Sinne zu den melde­pflichtigen Berufskrankheiten zählt, als auch um solche Organ- bzw. System­erkrankungen, welche vor allem durch Überarbeitung und völlige Erschöpfung als Folge intensiver kapitalistischer Ausbeutung hervorgerufen wurden. Es verdient hier hervorgehoben zu werden, daß Ackermann in seiner Ab­handlung den Gefahren und Krankheiten der Arbeiter in den Berg- und Hüttenwerken sowie den Textilarbeitern der großen Manufakturbetriebe und ersten Fabriken besondere Aufmerksamkeit schenkt. Umfasste z. B. bei Ramaz­zini das Kapitel über die Krankheiten der Bergleute als eines der am ausführ­lichsten unter den 40 bzw. 52 verfassten Kapiteln 12 Seiten, so nimmt bei Ackermann der Abschnitt über die „Krankheiten der Bergleute und derjenigen, die sich mit Zubereitung und Schmelzung der Erze beschäftigen" — also der Hüttenarbeiter — gemessen an der Zahl der Seiten den zehnfachen Raum ein. In Kenntnis des Lebens und Wirkens von Ackermann inmitten des vogt­ländischen Manufakturzentrums überrascht auch nicht die Feststellung, daß die Kapitel über die Krankheiten der Weber, Strumpfwirker, Tuchscherer und Fabrikarbeiter gerade zu jenen gehören, die einzig und allein Ackermanns geistiges Eigentum sind. Seine wertvollen Erfahrungen und Erkenntnisse, die Ackermann in den Fabriken und Manufakturen von Zeulenroda zu sammeln und zu vertiefen Gelegenheit hatte, legt er besonders in dem Kapitel „Von den Krank­heiten solcher Personen, die in Fabriken arbeiten" dar, wobei er — die Not­wendigkeit des Wissens um diese Krankheiten unterstreichend — vor allem die den vorwiegend jungen Arbeitern drohende schädliche Wirkung der Fabrik­arbeit auf deren Gesundheit und moralisches Verhalten hervorhebt. Zugleich macht er auf die durch den unzureichenden Lohn bedingte schlechte Bekleidung, die mangelhafte Ernährung und den erhöhten Alkoholkonsum als weitere Ur­sachen der Krankheiten — insonderheit der bei diesen Arbeitern häufig auf­tretenden Kachexien-aufmerksam. Endlich kann Ackermann auch nicht um­hin, darauf hinzuweisen, „daß Fabrikarbeitern oft der Beystand eines guten Arztes" und die nötige Pflege fehlen [36], Diese trefflichen Ausführungen Ackermanns gehören zu den ersten Berichten über die Folgen der durch die kapitalistische Ausbeutung ständig schlechter werdenden sozialen Lage der arbeitenden Klasse, wie sie zu Beginn des 1!). Jahrhunderts vor allem in England und Frankreich, später auch in Deutschland, immer deutlicher zutage traten, und sie bestätigten auf ihre Art, daß bereits zur Zeit des frühestens Beginns der industriellen Revolution in Deutschland ähnliche Zustände herrschten, wie sie ein halbes Jahrhundert später Friedrich Engels (1820-1895) in seiner großartigen Analyse der katastrophalen Lage der Arbeiterklasse in England auf vielfältige Weise dokumentiert hat.

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