Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 48-49. (Budapest, 1969)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK — ELŐADÁSOK - Fazekas Árpád: Jósa András élete és munkássága

András Jósa (1834—1918) ist in Nagyvárad (Grosswardein, jetzt Oradea in Ru­mänien) geboren. Manche halten ihn für den letzten ungarischen Polyhistor. Er betätigte sich nicht nur als Arzt, sondern auch als Journalist und Archeolog. Ursprünglich wollte sein Vater, Péter Jósa, Hauptgespan des Komitats Bihar in Nagyvárad, dass sein Sohn eine Juristenlaufbahn antrete. Dem väterlichen Wunsch gemäss Hess er sich in Wien auf die rechtswissenschaftliche Fakultät inskribieren. Aber 2 Semester genügten ihm davon .. . Im J. 1853 studiert er schon an der be­rühmten Wirtschaftlichen Akademie von Magyaróvár. Nach deren Absolvierung trieb er Landwirtschaft zuerst in Nagycenk, am Landgute des gr, István Széchenyi, später am väterlichen Gut zu Nagyszántó. In seiner Freizeit widmete er sich der Drechslerkunst, deren Meistergriffe er noch in Wien von den Hofdrechslern erlernt hatte. Dabei zug er sich einen Abszess zu und dieser wurde zum Wendepunkt seines Lebens . .. Ein ungeschickter Feldscherer machte ihm 43 Inzisionen, und erst nach langwierigen Liegen und Kurieren kam der Fremdkörper heraus. Die vielen Leiden, welche er dabei ausstand, haben ihn zum Entschluss gebracht: er wird Arzt sein, wie sein Grossvater, ( István Jósa, vorerst Hauptarzt des Komitats Békés, dann jener von Kom. Szabolcs.) Übrigens war auch der Grossvater seiner Gemahlin, Sámuel Benkö ein hervorra­gender Arzt: Hauptarzt des Kom. Borsod, Mitglied der Pariser Akademie und der Gelehrten-Gesellschaft zu Dijon. — András Jósa machte seine Medizinstudien in Wien bei Rokitansky, Hyrtl, Brücke usw. Nach seiner Promotion im J. 1864 wurde •er zunächst Sekundär in der Irrenanstalt in Döbling, dann aber Assistent des welt­berühmten Internisten, Skoda, der ihn später als Leibarzt der kranken Königin Elisabeth anempfahl. Jósa wies jedoch diesen Ehrendienst ab und kehrte nach Ungarn zurück. Damals wohnte schon sein Vater in Nagykálló (Kom. Szabolcs), übergab ihm seine Wohnung und er selbst hat sich auf ein Landgut zurückgezogen. Als sich András Jósa am 27. Oktober 1866 vermählte, überzogen sie in ein bequeme­res Haus am Hauptplatz von Nagykálló, am einen Hügel gelegen, dessen Hof dann immer mit Wagen der kranken Bewohner von Nagykálló und Umgebung überfüllt war ... Dabei reiste er auch sehr viel, ja er hatte zweimal wöchentlich noch besondere Ordinationstage. Auf den Reisen und Krankenbesuchen hatte er im Wagen immer einen Spatenschaufel, damit er persönlich die ersten Ausgrabungen vornehmen kann, falls er am Weg etwaige Gefässenstücke oder menschliche Knochen u. ä. bemerkt, oder darauf seitens anderer aufmerksam gemacht wird. Seine erworbene manuelle Geschicklichkeit half ihm auch als Arzt sehr viel. Als er nämlich nach Nagykálló kam, wurde Frigyes Korányi zum Universitätsprofessor in Budapest, ernannt. Somit musste der junge Jósa auch die Leitung des von Korányi mit 8 Betten gegründeten Krankenhauses im Sitz des Komitats übernehmen. Nach 20 jähriger Tätigkeit wuchs dasselbe auf eine Anstalt von 84 Betten an. Er vollzog hier sämtliche Operationen von den einfachsten bis zu den kompliziertesten ophtalmologischen Eingriffe. Er war einer der ersten in Europa, die eine Exstirpation der Gebärmutter durch die Scheide mittels selbstkonstruierter Instrumente vornahm. (Laut Mitteilung von Jenő Dohnál, eines Enkels von Jósa, Primars einer Kinderabteilung im Ruhestand.) Im J. 1865 sehen wir ihn wieder in Wien um zu seinem Ärztediplom auch die •Qualifikation eines Chirurgen zu erwerben. 8 Jahre lang verzichtete er auf alle personelle Einkünfte, die er als S pita) direktor bekam, ja sogar seinen Sekundär besoldete er aus privaten Mitteln, um alles Geld für die Entwicklung des Kranken­hauses verwenden zu können. Als dies nicht zureichte, veranstaltete er grossartige Komitatsbälle zur Förderung des Krankenhauses. Zum selben Zweck gründete er •den Spitalsverein und dann noch mehrere gesellschaftliche, Sport- und Wissenschaft -

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