Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 46-47. (Budapest, 1968)

TANULMÁNYOK - Lesky, Erna: Semmelweis professzori kinevezésének bécsi iratanyaga 1855-ből (Német nyelven)

Nach Erledigung dieser Frage im obigen Sinne schritt das erwähnte Professoren­Kollegium zur geheimen Abstimmung, und es erhielten Dr. Karl Braun pro primo loco vier, pro secundo loco eine Stimme ; Dr. Ignaz Semmelweis pro primo zwei, pro secundo drei und pro tertio loco ebenfalls drei Stimmen; Dr. Franz Valla aber pro primo loco eine, pro secundo zwei und pro tertio vier Stimmen, Auf Grundlage dieses Abstimmungs-Ergebnisses stellte das medizinische Professo­ren-Kollegium den folgenden Terna-Vorschlag : pro I mo loco Dr. Carl Braun, pro II d0 loco Dr. Ignaz Semmelweihs, pro III' 0 loco Dr. Franz Valla; jedoch unter der Bedingung, daß der primo loco Vorgeschlagene Dr. Braun die Kenntniß der ungarischen Sprache nachträglich nachzuweisen habe. Der akademische Senat der Universität Pest stimmt, indem er auch der im Sepa­ratvotum des Professors Dr. Schordan enthaltenen Äusserung — wenigstens zum Theil — die volle Gerechtigkeit wiederfahren (sie !) läßt, dem, wenn auch nur durch relative und nicht absolute Stimmenmehrheit vom medizinischen Professoren-Kolle­gium gestellten Antrage vollkommen bei. Bezüglich der Nothwendigkeit der Kenntniß der ungarischen Sprache ist das Präsidium der Statthalter ei-Abtheilung in Ofen der Ansicht, daß die bloße Möglich­keit auch in höherem Alter diese Sprache zu erlernen bei Würdigung der Kompe­tenten um die fragliche Lehrkanzel nicht genügen dürfte, zumal wenn die Frage er­wogen wird, wie sich der zu ernennende Professor bis zu dem fernen oder nahen Zeit­punkte der vollkommenen Aneignung dieser Sprache den Zuhörern, und noch mehr den Zuhörerinnen verständlich machen wird? Soll mittlerweile der Assistent doziren oder dolmetschen ? Für das Erforderniß der Kenntnis des ungarischen Idioms spreche ferner nach der Ansicht des genannten Präsidiums auch der Umstand, daß die He­bammen in Ungarn über alle Erwartung gut unterrichtet und brauchbar sind, was zweifelsohne nur dem zuzuschreiben kömmt, daß der bisherige Professor Dr. von Birly, der sich eines ausgezeichneten Rufes in seinem Fache erfreute, sich den Hebam­men sehr verständlich machen konnte. Wenn es unter den Bewerbern für die erledigte Lehrkanzel nicht vollkommen geeig­nete Eingeborne gäbe, so würde das erwähnte Statthalter ei-Abtheilung Präsidium dem Vorschlage des Professoren-Kollegiums unbedingt beipflichten und vor Allem für den sehr vortheilhaft geschilderten Dr. Karl Braun stimmen. Allein Ungarn besitzt an Dr. Ignaz Semmelweihs (sie!) einen Entbindungsarzt, der durch die Aufschlüsse über die Entstehung des Puerperalfiebers in öffentlichen Krankenanstalten sich bei­nahe einen europäischen Ruf erworben hat, und ihm käme noch überdieß die voll­kommene Kenntniß der ungarischen Sprache zu Statten. Unter diesen Umständen ist das Statthalterei-Abtheilung-Präsidium des Erach­tens, daß die Wahl des Doctor Semmelweihs — die auch von dem vernommenen dorti­gen Medizinairathe unter den Einheimischen als der am meisten Befähigte geschildert wird — zum Professor dieses Faches eine glückliche zu werden verspricht und einen guten Eindruck hervorbringen werde. Endlich bemerkt das oberwähnte Präsidium, daß sich die einheimischen Kompe-

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