Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 46-47. (Budapest, 1968)

TANULMÁNYOK - Lesky, Erna: Semmelweis professzori kinevezésének bécsi iratanyaga 1855-ből (Német nyelven)

WIENER AKTENMATERIAL ZUR BERUFUNG SEMMELWEIS' IM JAHRE 1855 Von E R N A LESKY (Wien) I n den bisherigen, von der internationalen Gelehrtenwelt benützten Semmel­weis-Biographien wird die Ernennung Semmelweis' zum Professor der Geburtshilfe an der Universität Pest im Jahre 1855 problemlos registriert. Das hängt wohl damit zusammen, daß alle diese Biographien sich im wesentlichen auf das 1905 von Fritz Schürer von Waldheim [1] zusammengetragene Material stützen, das sich aber in dieser Frage nur auf die Feststellung des Faktums beschränkt (S. 118): „Am 18. Juli 1855 wurde Semmelweis zum Professor der theoretischen und praktischen Geburtshilfe an der Hochschule zu Pest ernannt." Die eingehendere Behandlung der Ernennungsfrage in der 1936 in ungari­scher Sprache erschienenen Geschichte der medizinischen Fakultät Budapest von Tibor von Györy [2] ist offensichtlich ohne Einfluß auf die internationale Semmelweis-Historiographie geblieben. Denn Györy hat bereits die Tatsache, daß nicht Semmelweis, sondern sein Gegner Karl Braun von der medizinischen Fakultät Pest an erster Stelle nominiert wurde, mit aller wünschenswerten Klar­heit bezeichnet [3]. Eine kurze Darstellung der mit diesem Vorschlag zusammen­hängenden Problematik habe ich in meiner 1964 erschienenen Monographie „Ignaz Philipp Semmelweis und die Wiener medizinische Schule" [4] zu geben versucht, ohne daß freilich Platz gewesen wäre, das zugrundeliegende Akten­material in extenso auszubreiten und auf seine Probleme im einzelnen einzugehen. Einen weiteren Schritt bedeutet das 1966 erschienene Werk von Gortvay György und Zoltán Imre [5], in dem eine Reihe von Fakten herangezogen sind, die offenbar aus dem in Budapest erliegenden Archivmaterial gewonnen wurden. Im selben Jahr 1966 erschien auch die Festrede J. Sós [(>] im Druck, die er an­läßlich der Semmelweis-Feier am 13. August 1965 gehalten hat. In ihr geht er (S. 7) kurz auf die Berufungsfrage ein und bemerkt mit gutem Grund: „It is no longer possible to find out what was actually happening behind the scenes ..." Im Verwaltungsarchiv in Wien [7] befindet sich nun ein Aktenfaszikel aus dem ehemaligen Archiv des Ministeriums für Cultus und Unterricht mit der Signatur 10.696/469 ex 1855, der das zentrale Aktenmaterial zur Ernennung Semmelweis im Jahre 1855 enthält: den Vortrag des damaligen Unterrichts­ministers Leo Grafen Thun-Hohenstein an den Kaiser mit folgenden originalen Beilagen: 1. die Competenten-Tabelle. In ihr sind alle sieben Bewerber um die geburtshilfliche Lehrkanzel angeführt und nach bestimmten Kriterien beschrie-

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