Antall József szerk.: Orvostörténeti közlemények 46-47. (Budapest, 1968)

KISEBB KÖZLEMÉNYEK - ELŐADÁSOK - Varannai Gyula: Semmelweis emlékérmeink (Professor Ignatius Semmelweis in nummis hungaricis) (Német nyelven)

sozusagen mit einer spielerischen Rythmik zur Rundplastik. In ihrem Stil ist zwar etwas von der Künstelei der Sezession vorhanden, beide wecken den Ein­druck eines harmonischen Gleichgewichts. Die hauchdünnen Falten der Dra­perien vermag nur derjeniger zu schätzen, der weiss, welch eine selbstsichere Handführung die Technik der ins Negativ gemeisselten Münzen anfordere. Die beiden anderen Kompositionen drücken ihren Gedankengehalt im Gegen­satz zu den vorigen, vereinfacht, in einer einzigen Aktfigur aus. Auf der einen Variation presst eine fortschreitende, symbolische Gestalt eine Schlange, als Symbol der Krankheit mit einem Buch zusammen. Die andere Aktfigur, als Rückseite der Preismünze endgültig auserwählt, schmettert die um seine Füsse herumschlingende Schlange mit dem Buch, als der Waffe der Wissenschaft nieder. Diese Lö­sung wirkt mit ihrer vielsagenden Einfachheit, mit ihrer grosszügigen Plastik und dabei mit ihrer dyna­mischen Spannung fern von jedem falschen Pathos — mag dies noch so paradox klingen — ganz monu­mental (Abb. 8.) Sie ist dermassen überwältigend und ausdruckkräftig, dass die dicht gedrängte Legende gleichsam überflüssig zusein scheint. Sie ist übrigens eine sehr zutreffende Aussage des Horatius: „FELIX QUI POTUIT RERUM COG­NOSCERE CAUSAS" (glücklich, der die Ursachen der Dinge ergrün­den konnte — und) „FELIX QUI QUOD AMAT DEFENDERE FORTITER AUDET" (glücklich Abb io derjenige, der mutig verteidigt, was er liebhat) (Abb. 9). In der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen modellierte vorab Sándor Balikó in einer Grösse von 142:110 mm, alsdann Imre Görömbey in der Grösse von 100:80 mm ein Brustbild von Semmelweis in „atilla"*, halbrechts blickend und im viereckigen Plakettfeld (Abb. 10). Balikó, der aus Tageslöhner, bzw. Pferdepfleger zum Ateliergehilfen von János Fadrusz, dann von György Zala wurde, erlernte an Seite der beiden grossen Meister die Werksgeheimnisse, die technische Bereitschaft, aber zur Höhe des Künstlerischen vermag er nicht emporzukommen. Wir können sein Werk als ein rührendes, gutmütiges Bestreben betrachten, mit dem er seiner * Ung: Kleidungsstück, geschweifter Rock mit Schnurverzierung, 144

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