Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 37. (Budapest, 1965)

Kótay Pál: Pápai Páriz Ferenc drezdai útja (1672)

der Fürstenfamilie nur Herrscher und sehr hohe Staatsbeamten — des Fürstes persönliche Gäste — besichtigen. Gibt es ja auch keine Beschreibung der Schatzkammer, welche in diesem Zeitalter von Feder eines reisenden Schriftstellers oder Bürgers aufgezeichnet worden wäre. Nur seit dem Anfang des XVII. Jahrhunderts war es — „bei Einhaltung besonderer Sicherheitsvorkehrungen und Massnahmen" — aus nichtfürstlichem Blute stammenden Besuchern gegen 4—6 Golden Gebühr und mit offizieller Führung ermöglicht die Samm­lung zu besichtigen. Zur Zeit des Besuches von Páriz und seinem Weggefährten war Aufseher — oder wie man ihn damals nannte, Inspektor — der Schatzkammer Tobias Beutel, ein Astronom, Mathematiker und Kartograph, dessen Vertragsurkunde vom 21. Juni 1658, die uns überblieben ist, sehr merkwürdige Angaben beinhaltet. Demnach ist Pflicht des Inspektors, dem zu diesem Zweck zwei Kunsthand­werker zur Verfügung stehen, die Schätze zu überwachen und zu betreuen. Der Inspektor konnte die ihm anvertraute Schlüssel nur dem Kurfürst, dem Hofmarschall, oder dem Hofmeister, seinem unmittelbaren Vorsteher übergeben. Er war verpflichtet den An­ordnungen des Hofmeisters bedingungslos Folge zu leisten, und ohne dessen Einwilligung konnte er in der Schatzkammer keine Veränderung vornehmen und dorthin Fremden den Eintritt zu gewähren. Das im Vertrage festgesetztes Einkommen war sehr gering, von diesem allein konnte er nicht leben. Er war darum auf Trinkgelder angewiesen, und somit war's sein eigenstes Interesse, dass die Schatzkammer je mehrere Besucher habe. Von den Besucher­gebühren empfing der Inspektor zwei Fünftel, während die übri­gen drei Fünftel die Kunsthandwerker bekamen, deren Besoldung eine noch ärmlichere war, als die seinige. Das Erlaubnis zum Besuch erteilte jedoch nicht der Inspektor, sondern sein Vorsteher, der Hofmeister. Dieser sollte darauf achten, „damit man nich allzu vielen gemeinen Pöbel (so nennt die Urkunde die Bürger) hereinlässt". Die Frequenz der Schatzkammer war an Hand der Angaben von zeitgenössischen Gastbüchern sehr verschieden. Im 1684 z.B. zählt man aus allen Teilen der Welt 800 Besucher, in den übrigen Jahren

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