Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 37. (Budapest, 1965)
Kótay Pál: Pápai Páriz Ferenc drezdai útja (1672)
wesentlich weniger. Es kam vor, dass der Fürst — falls ihm die Besucher zuwider waren — die Schatzkammer von Zeit zur Zeit völlig schliessen Hess. Da somit das Einkommen des Inspektors sehr sank, finden wir in den alten Schriftstükken öfters Gesuche, in denen man um das neuerliche Erlaubnis des Besuches fleht. Der Fürst muss unter dem Zwang der historischen Entwicklung seine Macht und sein Reichtum im XVII. Jahrhunderte in steigendem Masse durch das Zurschaustellen der Schatzkammer demonstrieren. Die Pforten öffnen sich somit nicht nur den Adeligen, aber auch den Bürgern, hauptsächlich aber „ausländischen Reisenden von gutem Ausseren", von denen man annahm, dass sie den Ruf der Macht und des Reichtums des sächsischen Kurfürstes nach ferne Länder überbringen. Viele Reisebeschreibungen, die aus jener Zeit stammen, bezeugen, dass der „Elector Saxoniae" die reichste Kunstsammlung Europas besass. Eine erste Beschreibung, die von einem aus nichtfürstlichen Blute stammenden Menschen herrührt, ist jene des Paul Hentzers, eines schlesischen Rechtswissenschaftlers, der im Sommer 1000 in Dresden gewesen war. Die Zahl solcher Reisebeschreibungen nimmt im Laufe des XVII, Jahrhunderts ständig zu. Die im J. 1080 erschienene Dresdner Chronik des Anton Weck bemerkt: „Alles im allen ist die Schatzkammer so grossartig, an Meisterstücken und Raritäten so reichlich, dass man sie eher bewundern als beschreiben, geschweige denn gründlich besichtigen kann. Mächtige Herrscher und Staatsmänner, gescheite und hochgebildete Reisende bewunderten sie schon, und sie alle anerkennen, dass man ähnliches weder im Deutschland, noch in irgendwelchem ausländischen Kaiser- oder Königstum, oder sonstigen Lande zu finden vermag." Ferenc Pápai Páriz war dort eben vor acht Jahren, im J. 1072« Und von 1071, also ein Jahr vor seinem Besuche, stammt ein gründ liches Inventar der Sammlung. Die Sammlung wuchs demnach nur in den letzten 10 Jahren (vom 1650 bis 1671) um mehr als tausend Stück wertvoller Kunstgegenständen und sonstigen Kostbarkeiten an. Ungeachtet dessen ist sie in der Mitte des XVII. Jahrhunderts noch kein wissenschaftliches oder Kunstmusaeum im heutigen Sinne des Wortes, sondern ein buntes Allerlei grösstenteils merkwürdiger Spezialitäten und Raritäten.