Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 24. (Budapest, 1962)

Die Toten der Schlacht bei Mohács

in Ketten vor den am Schlachtfeld abgehaltenen glänzenden Diwan geführt wurden, inmitten siegreichen Trommel gewirbeis, während die ungarischen Fahnen umgekehrt in den Boden gesteckt wurden. Das Los der Gefangenen war - mit wenigen Ausnahmen - das Schafott, sie waren „Beute der glänzenden Schwerter und glitzernden Hand­scharen", kurz: sie wurden geköpft. Das Haupt Tomoris und anderer gefallener ungarischer Heerführer wurde auf Lanzenspitzen ebenfalls vor dem Diwan präsentiert, im Lager herumgetragen und schliesslich vor dem Diwan aufgepflanzt. Auf Geheiss des Sultans baute man aus den Häuptern der gemordeten Krieger „drei grosse Kuppeln". Wahrscheinlich berichtet der zeitgenössische ungarische Historiker, Antal Verancsics über ebendieselbe Begebenheit als er schreibt, „der türkische Sultan Hess die Leichen in drei grossen Haufen auf­stapeln". 2 Am meisten verbreitet ist der Glaube - und dies lehren auch unsere Schulbücher -, die riesige Arbeit der Bestattung sei durch die Herrin der Burg Siklós, Dorottya Kanizsai organisiert und durch ihre 400 Leibeigenen bewerkstelligt worden. Zeitgenössische Angaben darüber gibt es keine. Ein Jahrhundert später schreibt Miklós Istvánffi: „Die Zahl der Toten war sehr gross, die Leichen verpesteten auch die Luft; nach dem Abzug des Feindes fand sich eine grosse Schar von Hunden ein, um die Leichen auf­zufressen, wobei sie sogar die Sicherheit der Reisenden gefährdeten. Die eifrige Frau Dorottya Kanizsai, Witwe des Palatins Imre Peré­nyi, dauerten die bei der Verteidigung des Vaterlandes gefallenen Christen, also nahe sie 500 Leute auf, um die herumliegenden Lei­chen in grossen Gruben zu beerdigen, auf dass sie nicht von den wilden Tieren und Hunden zerrissen und gefressen würden". 3 Dorottya Kanizsai hielt sich während des Gefechtes wahrscheinlich in der Burg von Siklós auf. Später wurde die Burg durch eine Schar sich zerstreuender Tscharkadschis belagert, die aber schliesslich un­verrichteter Sache abzog. Istvánffis Bericht ist auch glaubwürdig, weil Dorottya Kanizsai, eine mitleids- und pietätsvolle Frau, etliche Fami­lienmitglieder auf dem Schlachtfelde hatte. Palatin Perényis zwei Söhne kämpften im ungarischen Heer und die Witwe muss wohl in grosser Sorge ihrer Stiefsöhne wegen gewesen sein. Ein zwingender Grund für die rasche Bestattung der unzähligen

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