Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 24. (Budapest, 1962)

Die Toten der Schlacht bei Mohács

Leichen war auch - laut Istvánfi - die in der Augusthitze schnell einsetzende, durch häufige Regenfälle beschleunigte Verwesung; die Luft war verpestet, eine Epidemie drohte. Welche Rolle Dorottya Kanizsai bei dieser Leichenbestattung tat­sächlich spielte, ist unbekannt. Jedenfalls wurden die Toten begraben. Wo aber waren die zur Beerdigung in Anspruch genommenen Grä­ben, wo die anderen, grösseren oder kleineren Gruben und Gräber? Aus dem bisher Ausgeführten ist es wohl klar, dass diese Frage eng mit derjenigen zusammenhängt, die wissen will, wo die durch alle Ungarn bis in ihre Einzelheiten mehr oder minder gutbekannte Schlacht geschlagen wurde? Die Geschichtsforschung und, auf ihr Ansuchen, seit Jahrzenten auch die Archaeologie suchen seit jeher die Antwort auf diese Frage. Die historischen Quellen sind erschöpft. Seit den zwanziger Jahren vorigen Jahrhunderts befasste sich eine beträchtliche Anzahl von Aufsätzen mit der Vorgeschichte und dem Ablauf des grossen Rin­gens. Die Frage nach der genauen Stelle der Handlung drängte sich immer mehr in den Vordergrund. Als einzige, im eigentlichen Sinne des Wortes ungarische Quelle ist nur das Werk von István Brodarics aus dem Jahre 1527 anzusehen. Brodarics beschreibt ziemlich ausführlich, wie das Heer des Königs frühmorgens am Tage der Schlacht aus dem 3-4 Km südlich von Mohács gelegenem Lager aufbrach und südwärts zog, längs der nach Eszék führenden Strasse. Nach weiteren 3 Kilometern, also in der Nähe des heutigen Fekete-kapu (Schwarzes Tor) begann sich die Heerschar in zwei Kolonnen, hintereinander zu ordnen, ungefähr an Stelle der heute in ost-westlicher Richtung zum staatlichen Gut Sátorhely führenden, mit Wildkastanienbäumen gesäumten Strasse. Das Heer nahm südlich dieser Linie Aufstellung, sich wahrscheinlich in nordwestlich-südöstlicher Richtung ausdehnend, mit dem Profil gegen Südwesten. Hier stand und wartete das Heer bis Nachmittags 3 Uhr, Brodarics hatte also vollauf Musse, sich die Umgegend gut einzuprägen und konnte ein Jahr später, als er sein Buch verfasste, sie genau be­schreiben. Zur Linken des Heeres befand sich ein sumpfiges, schlammiges Terrain, dichtbewachsen mit Schilf und Rohr, „worin später" - bei

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