Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 24. (Budapest, 1962)

Die Toten der Schlacht bei Mohács

legt den Verdacht nahe, dass sich in den zwei Gräbern die Leichen der nach der Schlacht geköpften Krieger befänden. Dieser Verdacht wird jedoch hinfällig, da wir ja wissen, dass der nach dem Gefecht gehaltene Diwan gute 2 Km südlich dieser Grä­ber stattfand, sich also der Tatort der Massenhinrichtungen nicht weit davon befinden konnte. Die 2000 kopflosen Skelette und Köpfe ohne Rumpf müssen wir in einer beträchtlichen Entfernung von den Massengräbern suchen; wahrscheinlich sind all diese Leichnahms­reste verstümmelt. Die Erklärung dafür findet sich in der Kampfart der Türken, die mit ihren scharfen, krummen Schwertern den Kopf des Feindes ab­zuhauen trachteten. Die türkischen Quellen beinhalten dazu zahl­reiche Beweise. Kemalpasazade schreibt: „Im Schlachtengetümmel zerstoben die berittenen Krieger in alle Richtungen, sie hieben nacheinander die Köpfe ab und vergossen Blut . . . wieviele starren Köpfe rollten dahin gleich Kugeln, wieviele ihrer Locken wurden zum Schmuck von Lanzen . . ." Nach der Schlacht, als der Sultan mit seinen Emirs, hoch zu Ross das Feld besichtigte, „war die Menge der Köpfe vor den Füssen der Pferde so gross, dass die Hufe nicht den Boden berührten, sondern nur Augen und Augenbrauen" - berichtet Kemal­pasazade weiter. Dselalzade frohlockt in Versen: „Die Köpfe der Christen fielen danieder - die schädelzersplitternden Keulen in vielen Händen zer­trümmerten die Köpfe der Feinde - das scharfe Schwert bewährte sich gut - auf der Ebene von Mohács floss rotes Blut - die Köpfe kollerten auf die Wiese, die menschlichen Leiber lagen durchein­ander in Staub und Blut." Diese Kampfart wurde übrigens später auch von den die Grenz­forts verteidigenden Ungarn übernommen. In den zwei Massengräbern fanden wir ausser Leichenüberresten wenig Nenneswertes. Ungefähr in der Mitte des zweiten Grabes, am Boden zwischen den Gebeinen fand sich ein zweiter verklebter Klumpen von Geld­stücken, 7 St. silberne Groschen aus den Jahren 1516, 1520, 1522, 1523. Auch diese bezeugen das Entstehungsjahr der Gräber, obwohl in

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