Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 12. (Budapest, 1959)

Dr. BENCZE JÓZSEF: A magyar nép mesterséges gyógyfürdőiről, a füstölésről és gőzölésről

Betrieb waren, und dass in diesen auch die Anwendung von künst­lichen Heilbädern vorkam. Bereits seit dem 13. Janirlhundert sind Aufzeichnungen über Ge­meinde — und Bürgerbäder vorhanden und einzelne Städte — namentlich, wo Gewerbe, Bergbau getrieben wurde, oder der Han­delsverkehr ein reger war, — gründeten in rascher Folge Bade­häuser, die dann meistens an Bademeister {sogenannte „Bäder") verpachtet wurden. Die erste solche „Badestube" wurde 1292 in der Stadt Podolin (Pudlein — Podelinec, im Karpathengebiet der Tschechoslowakei) gegründet. Die Bademeister durften ausser der Vorbereitung des Bades und der Massage sonstige Tätigkeiten nicht vornehmen, anfangs er­streckte sich aber diese oft auch auf das Arbeitsgebiet der Barbiere und Wundärzte. Später, da die Barbiere und Wundärzte — Ende des 16. Jahr­hunderts — schon Zünfte bildeten, wurden die Bademeister streng überwacht und bestraft, wenn sie in das Handwerk der Barbiere und der Wundärzte hlneiiinpfuschtemi Es sind viele Prozesse aus die­sen Zeiten bekannt, die gegen „Bäder" wegen Überschreitung ihrer Befugnisse angestrengt wurden, ja sogar solche, in denen die Frage der Haftpflicht aufgeworfen wurde. Altungarische Kalender sind zeitgenössische Belege dafür, dass künstliche Heilbäder im Kreise des ungarischen Volkes beliebt und sehr oft mit Schröpfen und Aderlass verbunden waren. Jedoch angesichts der häufigen Epidemien wurden diese Badestubem — auch infolge behördlicher Warnungen —- immer seltener besuch! und kamen nur Ende des 18. Jahrhunderts wieder in Mode. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts wind in einigen gedruckten Volksbüchern und auch in Ärztebüchem gegen verschiedene Krank­heiten die Benützung häuslich zubereiteter Heilbäder angeraten. Der Verfasser legt auf Grund von Daten aus einigen Familienar­chiven des hohen Adels dar, dass in Schlössern und Herrenhäusern der Aristokratie schon in ältester Zeit häuslich zubereitete Heil­bäder gebräuchlich waren und dass ihre Zusammensetzung dieselbe war, wie die der Rezepte für die Heilbäder des einfachen Land­volkes in Ungarn. Verfasser weist darauf hin, dass diese Bäder nicht nur Heilbä­der waren, sondern auch Reinlichkeitszwecken dienten, das Räu­chern und Schwitzen wurde überdies zwecks Desinfizierung ange­wendet. Das Räuchern ist ein atavisticher Brauch, seinem Ur­sprung nach auf uralte religiöse Vorstellungen und Zeremonien der

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