Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 10-11. (Budapest, 1958)
ZUSAMMENFASSUNG Mit der; Entwickelung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse rückt das Interesse an Fragen der industriellen Berufskrankheiten und der Sozialhygiene in den Vordergrund. Der siebenbürgvsche Arzt István Mátyus (1725—1802) darf wohl als Bahnbrecher der ungarischen sozialhygienischen Literatur angesprochen werden. In seinem zweibändigen Werk „Diaetetica", erschienen 1762—66, sodann in dem 1787—93 veröffentlichten, sechs Bände umfassenden Werk, „Alte und neue Diaetetica", schreibt er den sozialhygienischen Fragen besondere Bedeutung zu. Ein Anhänger der Aufklärung, ist er bestrebt, die Rüekständigkeit auf gesellschaftlichem Gebiete, wie auf dem des öffentlichen Gesundheitswesens mit Waffen aus dem Arsenal der Naturwissenschaften zu bekämpfen. Hinsichtlich der individuellen Gesundheitslehre ist er, wie Hippocrates und Galenos, der Meinung, die Diät spiele bei der Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit eine ungemein grosse Rolle. Er befasst sich eingehend mit der Gesundheitslehre der Schwangerschaft und des Kindbetts. Hierbei betont er, viele tausende Säuglinge im Lande kommen blos darum ums Leben, weil ihre Umgebung in der Kinderpflege nicht bewandert ist. Mátyus — dem Tissot. I. P. Frank und Ramazzini schon bekannt waren —, vertieft sich auch in die Fragen der Umgebungs- und Arbeitshygiene. Er weist auf die Schäden hin, die Übervölkerung und Schmutz in städtischen Siedlungen verursachen. Sehr wichtig ist die Reinhaltung von Strassen und Plätzen, weil Unrat die Luft verpestet, die Gesundheit somit schädigt. Demzufolge ist es, seiner Ansicht nach notwendig, Gerber, Schuster und sinstige Flandwerker in abgesonderten Stadtteilen anzusiedeln. Er rügt die Nachlässigkeit der Stadtvorsteher, welche es zulassen, dass die Städte Siebenbürgens wie je ein Stall des Augias aussehen. Als wichtig für die Bekämpfung der Malaria erachtet er die Trockenlegung der Sümpfe. Ausführliche Ratschläge erteilt er bezüglich eines guten Trinkwassers. Er betont, in Landstrichen, wo der Kropf häufig ist, sei Quellenwasser zu meiden, dieses fördere Kropfkrankheiten. Er fordert eine Regelung der Leichenbestattungen. Friedhöfe seien ausserhalb der Stadt anzulegen; an ansteckenden Krankheiten Verstorbene binnen 24 Stunden zu beerdigen. Es sei verboten, dass