Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 10-11. (Budapest, 1958)
wohlhabende Leute — aus Prahlsucht — im Inneren der Stadt in offenen Grüften sich beerdigen lassen. Auch für eine behördliche Regelung der Prostitution setzt er sich ein; er ist sich dessen toewusst, dass es sich um einen entscheidenden Faktor der Verbreitung von Geschlechtskrankheiten handelt, und dass auch in seinem Heimatslande die Geschlechtskrankheiten mehr Schaden anrichten, als „die Pest und die Mordwaffen zusammen." Er verlangt eine einsichtsvolle Behandlung für aussereheliche Kinder und für ledige Mütter, er wünscht, dass dem Beispiel der Stadt Wien folgend Asyle für sie errichtet werden. Mátyus wendet sein Augenmerk auch der häufig vorkommenden Hungersnot zu. einer Folgeerscheinung der rückständigen Landwirtschaft, auf seine botanischen Erfahrungen gestützt emfàehlt er als Ersatz des Brotvonrates zahlreiche Pflanzemwildtinge. Voll Eifer berichtet er über die Vorteile der Maiss- und Kartoffelproduktion, als diese zwei Kulturpflanzen in Ungern noch kaum bekannt waren. Auch mit den Berufskrankheiten im Bergbau befasst er sich und erörtert besonders ausführlich die Bleivergiftungen; er beschreibt ihre Symptome und empfiehlt, zur Vorbeugung, reichliche Nahrung, Butter und Milch. Von den gewerblichen Schäden bespricht die Berufskrankheiten der Gerber, Tuchfärber, Seifensieder, erwähnt sogar die gesundheitgefährdenden Folgen des Bergsteigens im Hochgebirge. Wiederholt kommt er auf Vergiftungen durch Kohlenstoffmonoxid und —• dioxid sprechen, wiewohl er diese beiden miteinander verwechselt. Er führt die Zweige des Handgewerbes an, wo sich diese Schädigung der Gesundheit meldet. Ihm entgehen audh die Krankheiten -nicht, die infolge körperlicher Überanstrengung bei landwirtschaftlichen Arbeitern vorkommen, als aufklärungstreuer Arzt hofft er, dass die Abschaffung der vorzeitigen Kinderarbeit die Liquidierung dieser Schäden ermöglichen wird. Mátyus wirft in seinem Wenk eine lange Reihe der Fragen auf, welche im Frühkapitalizmus stets zeitgemässer wurden angesichts der sanitären Verhältnisse in Siebenbürgen. Seim Werk vermochte allerdings die Umgestaltung des öffentlichen Gesundheitswesens nicht herbeizuführen, zumal da dieses in den damaligen gesellschaftlichen Verhältnissen tief verwurzelt