Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 6-7. (Budapest, 1957)

Dr. TARDY LAJOS: Az első magyar „sub auspiciis” orvosdoktor

Reineggs beward sich im Besitze des Doktorgrades um keine Stelle als praktizierender Arzt; sein Wissensdrang trieb ihn weitere Kenntnisse zu erwerben. Er selbst, und ebenso sein Gönner, János Koháry, beide waren darüber im klaren, dass die Aneignung prak­tischer Wissenschaften im Laufe der geplanten grossen Reise von entscheidender Wichtigkeit sein werde. In Selmecbánya (Schemnitz, jetzt: Banská Stiavnica, Slowakei) nahe zu den grossen Besitzungen des Grafen János Koháry gab es auch schon damals eine Akademie für Bergbauwesen, eine der berühmtesten in Europa. Reineggs hatte auch dort seine Studien mit bestem Erfolg absolviert und — wahrscheinlich mit János Koháry zusammen — sich an der Schem­nitzer Tätigkeit der dortigen Freimaurer und Rosenkreuzler be­teiligt. Diese geheimen Gesellschaften verfolgten ein dreifaches Ziel: die Förderung der alchimistischen Kenntnisse, die Pflege der gesamten damaligen Wissenschaften und die Betreuung fortschritt­licher Ideen. Nach Beendigung seiner Studien bewarb sich Reineggs nunmehr um die Stelle eines Stadtarztes, als die Theaterunternehmung des Grafen Koháry bankerott geworden war. Dieser materielle Zusam­menbruch beschleunigte vollends die Verwirklichung der grossen Ostreise, zumal da Koháry sich vor den Gläubigern aus dem Staub machen musste. Heimlich aus Ungarn geflüchtet, hatten sie sich zunächst in Venedig niedergelassen, nud schifften sich nach kurzer Zeit nach Smyrna, und von dort nach Konstantinopel ein. In Konstantinopel vervollkommen die zwei ungarländischen Reisenden ihre Kenntnisse in der arabischen und türkischen Sprache (Reineggs hatte sich schon vorher fast seit einem Jahr­zehnt dem Studium dieser zwei Sprachen gewidmet): inzwischen knüpfen sie Freundschaften von grosser Bedeutung an, so vor al­lem mit dem Sekretär des Sultans, von dem sie für ihre weitere Reise wertvollen Empfehlungsschreiben erhalten. Reineggs und Ko­háry schliessen sich einer Karawane an, die nach Tokat zieht. Von diesem Zeitpunkt an betätigt sich Reineggs als Arzt; János Koháry aber, — der, wie seine Aufzeichnungen es bekunden, ebenfalls über einige Kenntnisse in der Heilwissenschaft verfügte —, assistiert ihm dabei. In seinem Tagebuch berichtet Reineggs auch über einige von ihm behandelte Fälle und hebt dabei die ungemein grosse Popula­rität hervor, die ihn, den Arzt aus Europa, überall, wo sie er­schienen, umgab. Auf dem Heimweg über Tokat in die Hauptstadt erkrankte der Konstantinopler Gesandte des Grusenkönigs Herac-

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