Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 6-7. (Budapest, 1957)
Dr. TARDY LAJOS: Az első magyar „sub auspiciis” orvosdoktor
lius II. Der ärztliche Eingriff von Reineggs rettete das Leben des schwerkranken Gesandten. Er beschenkte reichlich Reineggs und in seine Heimat zurückgekehrt erzählte er seinem Herrscher die Geschichte von seiner Bekanntschaft mit dem europäischen Arzte. Heraclius IL, dieser grösste kaukasische Staatsman und Heerführer im XVIII. Jahrhundert, hatte aus der Erzählung seines Gesandten sofort begiäffen, wie nutzbringend für sein Vaterland dieser hochgelehrte europäische Arzt mit seinen umfassenden Kenntnissen sein könnte. Als Reineggs in Erzerum eintraf, erwartete ihn und Koháry dort schon eine bewaffnete Ehreneskorte des Grusenkönigs. Seither führt der Lebensweg Reineggs' ihn ununterbrochen immer höher. In Tbilissi angelangt wird mit dem Posten des Erziehers der königlichen Kinder und mit dem eines Hofarztes betraut, im Laufe der in Grusien verbrachten einigen Jahre beteiligt er sich jedoch überdies, nicht selten als Bahnbrecher, an der Durchführung der wichtigsten Reformen. Tausenderlei Möglichkeiten bieten sich ihm zu organisatorischer und Lehrtätigkeit; auf dem Gebiete des Sanitätswesens führt er zeitgemässe Neuerungen ein, modernisiert den Staatsapparat; fördert die Erschliessung der reichen Erzschätze des Landes; organisiert die Erzeugung von Kanonen und das Hüttenwesen u, v. a. Seine Tätigkeit bringt ihm grösste Anerkennung ein der König belohnt seine Verdienste mit der Verleihung eines hohen Ranges und schenkt ihm das Dorf Bolnissi. Zu gleicher Zeit fällt sein ungarischer Reisegefährte einer schweren Krankheit anheim, erblindet und stirbt, 1780 im Kapuzinerkloster zu Tbilissi. Die Aufzeichnungen von Koháry — besonders über Beobachtungen im Bezug auf Sitten und sonstige Gebräuche der Mohamedaner und auf das Gesundheitswesen enthaltend — sind erst fünfzig Jahre nach seinem Tode, 1830, in Buchform erschienen. Seine Briefe aus Tbilissi werden im ungarischen Staatsarchiv aufbewahrt. Nach dem Tode seines Reisegefährten ist der Reformator Reineggs nun einige Jahre als Diplomat tätig. Grusien wand sich damals in der tödlichen Umarmung seiner zwei kampflustigen Nachbarn: Persiens und des Osmanreiches. Im ungleichen Kampfe vieler Jahrhunderte weissgeblutet bedarf das kleine Grusien eines mächtigen Verbündeten, der es beschirme. Im Auftrage von Heraclius ein Bündnis mit Russland in die Wege zu leiten, fährt