Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 2. (Budapest, 1956)

Dr. ALFRED BERNDORFER: Die medizinischen Briefe des ungarischen Humanisten Andreas Dudith (1533—1589)

„... so gross ist der Einfluss der Sterne auf unsere Seele und Willen, dass sie Tugenden und Laster in uns Einlass gewähren? Ich frage Dich, wenn die Sterne diesen Beruf haben, welchen Du erwähnt hast, lassen sie sicherlich solche Menschen entstehen, wo­bei Du — nicht wahr — eine verhängnissvolle Notwendigkeit fest­stellst, welcher niemand entgegentreten darf." Mit dieser Erklärung bezweifelt Dudith „die verhängniss­volle Notwendigkeit", gegen welche man sich nicht schützen kann. Demnach soll auch die Krankheit eine „verhängnissvolle Notwendigkeit" sein, und im Zeitalter Dudith's glaubten auch daran die meisten Ärzte. Dudith sah es genau, dass der mysti­sche Glaube an das Verhängnissvolle den Fortschritt der Wissenschaft hindert. Aber die Probleme Dudith's lösten sich erst viel später. Es sind noch heute einige Wissenschaftler, die an den Fatalismus glauben. Was hier und auch noch später Dudith auseinandersetzt, ist Materialismus, obzwar Dudith gottgläubig war, denn Gott ist etwas, der über alles steht, der­aber schickt nicht den Menschen die „verhängnissvolle Not­wendigkeit" durch die Sterne. „Du begehst eine Sünde gegen Deinen leichtgläubigen und aber­gläubischen Freunden — schreibt Dudith weiterhin — wenn Du ihnen Gutes versprichst, Du machst sie unvernünftig mit dem Vor­gefühl der Lüste und wenn Du ihnen Schlechtes sagst, dann quälst Du sie mit ständiger Furcht. Kurz gesagt, auch damit impfst Du in ihren Herzen das Vorurteü der verhängnissvollen Notwendigkeit. Denn wozu sollen sie sich freuen, oder sich fürchten in der Erwar­tung der Zukunft, wenn sie der Meinung sind, dass es unvermeid­lich eintreffen wird. Du behauptest, dass die göttlichen Gesetze übereinstimmen mit dem Lehrsatz der Astrologen in Bezug auf die Geburten bei Neumond, da zu dieser Zeit die Zeugung verboten ist. Du behauptest das so kühn, als würde das der Urgrund des Gesetzes sein; und wie wenn Jene die bei Neumond gezeugt wurden, not­wendigerweise, bei Neumond zur Welt kämen. Obzwar ich schon vorhin gesagt habe, diese Beobachtung wird mit vielen entgegen­gesetzen Beispielen widerlegt. Dein Beispiel mit dem Huhn be­weist es selber,, das9 allgemeine Veranlassung sich allgemein be­nimmt und nichts entsteht ohne unmittelbarer und spezieller Ver-

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