Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 2. (Budapest, 1956)
Dr. ALFRED BERNDORFER: Die medizinischen Briefe des ungarischen Humanisten Andreas Dudith (1533—1589)
macht, dass das Ganze ein Märchen ist. Was veranlasst uns dazu, dass wir auf Art der Weiber glauben sollen, dass schwere Krankheit von solchen erbärmlichen Amuletten bekämpft werden kann. Und glaubst Du — 1 um von diesem einem Fall auf die Allgemeinheit zu folgern — dass es überhaupt solch ein Amulett existiert, welches innere Krankheiten, wenn auch die, leichtesten, zu heilen im Stande ist? Ich wenigstens, ausser, dass Du mir sichere Beweise lieferst, sehe nicht den Grund an diesen Dingen zu glauben. Mit welcher Kraft sollten diese das machen? Man sagt durch geheime Kraft. Jedoch werden sie sehr oft bei entgegengesetzt gearteten, verschiedenen Krankheiten angewendet. Ist ein Medikament im Stande gleichzeitig Kaltes und Warmes herzurufen, gleichzeitig trocknen und feuchten? Sogar von diesen stammenden Leiden zu kurieren? Fernerhin, wie übernimmt das angegriffene Organ die Krankheit über-windende und über sie triumphierende Kraft? Durch welche Wege dringt sie in die innersten und sogar in die verstecktesten Teile vor? Natürlich, sie vereinigt sich mit der Atmung und mit dieser gelangt sie dorthin. Aber warum eben dorthin, anstatt in andere verschiedene Teile? Oder ist sie etwa mit Geist versehen, dass sie ausschliesslich in die von der Krankheit befallenen Orte auf dem geradestem Wege geht und sie lässt sich nicht von der Atmung anderswo hinführen. Auf jedem Falle sind diese Dinge merkwürdig und sind nicht leicht zu entwirren. Du sagst, wir sind mit Verstand verfügende Sachverständige, bei Deiner diesbezüglicher Naivität bleiben wir nicht stecken. Ich verstehe. Doch was suche ich Anderes hier als Vernunft und ich fordere, dass man mir zeigen soll, was unter unserem Sinne steht. Ich will dem mit Verstand verfügenden Philosophen zur Vernunft bekehren, ich wünsche den Beweis der wahrnehmbaren Dingen." Es würde zu weit führen Dudith's interessanteste Briefe ausführlich zu untersuchen. Was er hier schreibt, weist nicht nur auf die Amulette, sondern auf die Wirkung der Medikamente hin. Er möchte das Wesen der Dinge entwirren, mit feiner Ironie fragt er, ob diese Zauberdinge mit Vernunft versehen sind? Was ausser dem Bereiche unserer Sinne fällt und wir keine Erklärung ihr geben (können, scheint im Grunde genommen mystisch zu sein, doch glaubt Dudith nicht, dass die Wirkung der Medikamente etwas Mystisches ist, denn er fordert den Beweis der wahrnehmbaren Dinge. Die Medikamente