Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 2. (Budapest, 1956)

Dr. ALFRED BERNDORFER: Die medizinischen Briefe des ungarischen Humanisten Andreas Dudith (1533—1589)

sind wahrnehmbare Dinge. Was Dudith gefragt hat, können wir meistenteils heute schon beantworten, da wir den Wirkungs­mechanismus der Medikamente mit der grossen Zahl der Ex­perimente bewiesen haben. Aber auch Dudith experimentiert und zeigt die Möglichkeit zum Experimentieren, als er die Stücke der Tierklaue, welche er vom König bekommen hat,, unter seinen Freunden verteilte und die Wirkung beobachtete. Er wurde überhaupt keiner Wirkung gewahr, selbst nicht bei denen, die übermässig abergläubisch waren. Damit sah er be­wiesen, dass der Aberglaube nur ein Märchen ist. Dudith glaubt nicht an die Kraft der Amulette, doch ist er neugierig zu hören, was ein Fachmann über diese Frage sagt, deswegen richtet er am 22.. September 1581 einen Brief an Monavius: „Ich habe Dir eine Frage gestellt über Amulette und über Zau­bertränke. Ich ersuchte Dich mir irgendwelchen Schriftsteller zu nennen, der mir in dieser Angelegenheit Belehrung gewähren kann. Sehnsüchtig erwarte ich Deine Antwort, welche — ich zweifle nicht — schon fertig ist." Am 6. August 1582 wendet er sich wiederum an Monavius: „Ich warte Deine Amulette. Ich weiss nähmlich, dass Du die Dinge nicht in gewöhnlicher Art zu behandeln pflegst, Du laufst nicht über die Oberfläche mit trockenen Füssen, sondern — um richtig zu sagen — Du steigst in die Tiefe. Deswegen bin ich stets neugierig auf Deine Forschungen. Ich erinnere mich aber, dass Du mir geschrieben hast um diese Frage gründlich zu untersuchen muss man Ruhe und selbstverständlich auch Bücher haben." Anscheinend wagte nicht Monavius so abweisend zu urteilen in dieser Frage, wie Dudith, was deswegen interessant ist,, weil wir hier genau bemerken können, wie die endgültige Lösung einer bedeutenden Frage im fachmännischem Chauvi­nismus und Konservativismus stecken bleiben kann. Monavius benötigte noch einige Bücher durchzulesen um in einer selbst­verständlichen Sache eine endgültige Antwort geben zu kön­nen, in einer Frage, in welcher der nicht Fachmann Dudith klar gesehen hat. Heute wundern wir uns über die Vorsichtig­keit Monavius', denn wir sehen die Behauptungen Dudith's

Next

/
Oldalképek
Tartalom