Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 2. (Budapest, 1956)

Dr. ALFRED BERNDORFER: Die medizinischen Briefe des ungarischen Humanisten Andreas Dudith (1533—1589)

lem wurde prophezeit, vom Gesicht, von der Handfläche, von den Sternen, von den Naturerscheinungen und dem Aberglau­ben wurde mehr Glaube geschenkt, als der reellen Wahrheit. Wenn aber dem Aberglauben gemäss die Prophezeiung nicht erfolgte, zog man nicht den Schluss, dass die Prophezeiung falsch war, sondern es wurde in Mystik gehüllt und mit Gottes­strafe erklärt. Es ist verständlich, dass diese Anschauung das naturwissenschaftliche Denken hinderte, und dagegen kämpfte Dudith am schärfsten. Die Sterndeuterei war unter den Wahrsagungen am verbrei­testen. Der Mensch kommt unter einem gewissen, Sternbild zur Welt, welche ihn durch sein ganzes Leben hindurch führt. Jeder Körperteil hatte sein eigenes Gestirn und die Krankheit des Körperteils war von der Stellung und Lage des Sternbildes abhängig. Das hat zur Folge gehabt, dass man der Meinung war, solche Krankheit kann nur schwer bekämpft werden, be­ziehungsweise man wollte das Wesen der Krankheit nicht ken­nen lernen. So konnte man die Krankheit auch nicht richtig heilen. Zu dem Zubehör der Heilung gehörten die verschiede­nen Zaubermittel, welche mystische Kraft besorgen. Mystik konnte nur mit Mystik ausgeglichen werden. Zu den Zauber­mitteln gehörten die verschiedenen Amuletten und Zauber­getränke. Über diese Frage schrieb Dudith kritisch an Mona­vius: „Sigmund August der König von Polen schenkte mir das rechte hintere Bein des Tieres, welches er selber erlegt hat, eben, als das Tier sein rechtes Ohr mit dem Hufe dieses Beines gekratzt hat. Die Zeit in dem das Tier erlegt wurde, war zwischen den zwei ge­nau aufeinander folgenden Feiertagen der seligen Jungfrau Maria. Man sagt nähmlich, dass alle diese Sachen mit gewissenhafter Pünktlichkeit beobachtet werden müssen, wenn wir wollen, dass die Klaue alles vollbringen soll, was man gewöhnlich von ihr glaubt. Ich schnitt das Ganze in viele kleine Stücke und habe sie unter meinen Freunden verteilt, sie war aber keinem ein enzigesmal zur Hilfe. Ich machte Probe bei einigen Fällen von Fallsucht, verge­benst erkundigte ich mich bei zahlreichen Menschen, selbst bei den über den Massen Abergläubischen, ich habe die Erfahrung ge-

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