Horváth Terézia: Néprajzi Közlemények 16-17. évfolyam - Kapuvár népviselete (Budapest, 1972)

DIE VOLKSTRACHT VON KAPUVÁR

wir die über die natürliche Taille gelegte kurze Taille des Kleides für eine lokale Eigentümlichkeit ansehen. Man hielt es für ein auch für Männer gültiges,allge­meines Kleidungsprinzip, dass junge Leute xein warmes Klei­dungsstück anhaben dürfen, es schickt sich nicht, dass sie frieren. Den verzierenden-bezeichnenden Erforderungén, die durch besondere Gelegenheiten gestellt werden, kommen die Ausgeh- und Festkleider von verschiedenem Rang entgegen. Das einfachste ist das Ausgehkleid, in dem die Frau sich auf dco Feld begibt /Abb. 48/. Schöner ist das Spazierkleid, in dem man hin und her geht und den man auch bei Hofieren anhat /Abb.. 42 und 50/. Tanzgelegenheiten sind von noch höherem Rang /Abb. 41 und 55/. Besonders hochgestellt ist die Tracht für den Kirchgang, die aber auf den Fotos meistens in modi­fizierter Form erscheint, denn die Jungverheirateten Frauen bei solcher Gelegenheit ihr oberes Kopftuch abgezogen haben /Abb. 34., 43., 44 und 45/. Die Wallfahrt nach Maria Zell galt für ein eigenartiges Ereignis im geistlichen Leben des Ortes, wobei sich die Tracht mit besonderen Zubehören er­gänzte /das Mädchen auf Abb. 56 ist gerade auf seiner ersten Wallfahrt in Trauer/. Gewisse Trachtelemente kommen auch den Ansprüchen des Volksglaubens entgegen; das Ohrgehänge war z.B. auch darum modisch, denn es "den Augen wohltut". Auch die Rolle der Farben müssen wir in Zusammenhang mit der Tracht hervorheben. Die drei Eauptgruppen der Farben bildet in Kapuvár 1. das Weiss, 2. das Farbige, 3. das Braun /zusammenfassender Name für die dunklen Farben/. Die farbi­gen Kleidungsstücke werden am häufigsten aus rotem oder blauem oder aber aus lilafarbenem Stoff hergestellt. Man be­mühte sich im XIX. Jahrhundert innerhalb derselben Kleidung auch abstechende Farben zu vereinigen; im XX. Jahrhundert dagegen stellte man vielmehr gleiche Farben nebeneinander.

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