CS. SÓS ÁGNES: ZALAVÁR—KÖVECSES AUSGRABUNGEN 1976—78 . ANHANG. ISTVÁN VÖRÖS KNOCHENFUNDE / Régészeti Füzetek II/24. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1984
II. DIE KIRCHE UND DER FRIEDHOF UM DIE KIRCHE
damentierung des Turmes der Burg Zalavár aus dem 16.Jh.: Cs. Sós, Á., 1973. 107.) - Ein Beispiel für die tief in die Vergangenheit reichenden Wurzeln dieser Fundamentierungstechnik ist das römische Castell Passau-Innstadt (Christlein , R., 1979.202 und T.2-3). In Bezug auf das frühe Mittelalter, auf die Technik, bzw. deren örtliche Kontinuität vgl. U.a. Pliska (Michailow, S., 1955 (1). 108. Abb. 14; dselbe, 1955 (2); der Verfasser hält die Technik für einen Beweis der vormaligen morastigen Bodenverhältnisse und verfolgt sie in der Bautätigkeit des 7.-11. Jh.). - Die untere „Lehmfundierung als für das 13.Jh. bezeichnende Technik: Vándor, L, 1976 (2) 212; die letztere, die auch ein Element der heutigen Volksbaukunst ist und offensichtlich ebenfalls mit den jeweils gegebenen Bodonverhältnissen zusammenhängt, hat sicherlich weit in der Vergangenheit liegende Wurzeln. 19 Der Möglichkeit, dass es sich um eine „Eigenkirche" (private Patronatskirche) der Árpádenzeit handelt, widerspricht der Standort der Kirche: die Lage dieses Gebietes weist auf einen Gutsteil der Abtei von Zalavár hin. Als Möglichkeit käme auch in Betracht, dass das Kloster seinen hiesigen Gutsteil mit der Kirche zusammen als Schenkung erhielt, doch würde es die Entwicklung der Eigenkirchenwesen in Ungarn (allgemeine Verbreitung besonders zur Zeit von Kálmán 1095-1116) verlangen, die Kirche mit einer frühen, Genossenschaftskirche des 11 .Jh. zu identifizieren (vgl. Mályusz, E., 1971. 27: dselbe, 1966). Hiefür haben wir jedoch keinen Anhaltspunkt. Wir verfügen auch nicht über genug Grundlagen für die Behauptung, dass es sich um eine vom Zalavárer Kloster erbaute Kapelle handeln könnte (bezüglich der exemptio vgl. Holub, J 1929.332336); der Unterschied zwischen capella und Pfarrkirche ist nicht immer klar, doch ist es wahrscheinlich, dass er sich auf die Ausübung von Rechten bezieht, (vgl. Fügedi, E., 1959.394). - Die capella als Königskirche in der Karolingerzeit und später als Bezeichung von kleinen, unbedeutenden Küchen: Ortmann, O., 1957.359-360. 20 Nach É.M. Kozák ist im westlichen Transdanubien, in den Komitaten Vas und Zala nach der Verwüstung durch die Tataren für den Küchenbau eine gewisse Archaisierung bezeichnend. Während auf anderen Gebieten Ungarns vom 13.Jh. an die Küchen (sie sind hauptsächlich aus Ziegeln) in erster Linie mit geradem Chorabschluss gebaut werden, ist für das oben umrissene Gebiet der annähernd quadratische Grundriss und die Apsis mit halbkreisförmigen Abschluss bezeichnend (1976.113; Grundrisse: 112. Abb. 18.). Über die Erforschung der Küche St. Kosmas und Damian aus der Árpádenzeit und der vermutlich aus dem 9.Jh, stammenden Siedlung Zalaszántós Kozák, K., 1962; die Nordkapelle mit gestreckter halbkreisförmig abgeschlossener Apsis dieser Küche stammt vermutlich aus dem 11.Jh. (232.). 21 Auf die Missionstätigkeit nach den fränkisch - awarischen Kriegen bezügliche Zusammenstellung der Quellendaten und der wichtigsten Literatur: Cs.Sós, Á., 1973.23. ff ; 100 ff - Erneute Bewertung der hierauf bezüglichen Teile der (Conversio Bagoariorum et Carantanorum: Wolfram, H., 1979. 102-112. 22 Unter den präromanischen Küchen auf mährischem Gebiet scheint die naheliegendste Analogie die auf die zweite Hälfte des 9.Jh. datierte IV. Küche von Mikulöice (sog. „Mausoleum") zu bieten, obwohl ihr Grundriss nicht einheitlich mitgeteilt wüd und auch die Daten lückenhaft sind: das Schiff wüd verschiedentlich als quadratisch bezeichnet (Cibulka , J., 1963 II. T.3; dselbe, 1964. 1/3. T.2/c; Richter, V., 1963, I.T.4., Klanica, Z., 1970.112. T.32), ein anderes Mal als nahezu quadratisch CPoulik , J., 1975.123. Abb. 28.); Daten über die Abmessungen des Schiffes: 635 x 535 cm ( Poulík, J., 1975.92), volle Länge 9,60 m (als lichte Länge: Richter, V., 1965.182). - Kleine Küchen mit annähernd quadratischem Schiff und gestreckter (gestelzter) Apsis: Staré Mesto „Na valách", Staré Mesto „Spitálky" 1. Phase {Hruby, V., 1965. 177. Abb. 64. 2 und 4). Hruby verlegt den Bau der beiden Küchen zwischen 850-864, (das ist die Periode vor dem Auftreten von Cyrill und Method in Mähren) und erklärt den in die 2. Phase der Küche Staré Mésto — „Spitálky" gehörenden Nartex mit östlicher Liturgie. Das quadratische Schiff wüd als „donauländisches", genauer als „grossbulgarisches" Element bezeichnet (zit. Werk 196-197). - Eine Erklärung für die Vielfalt der mährischen Küchen im 9.Jh. sucht J. Poulik darin (1975. 72), dass im mährischen Zentrum Priesterschaft aus verschiedenen Gegenden tätig war (nach dem Zeugnis des Briefes, den Rastislav an den byzantinischen Kaiser Michael III. schrieb) und er rechnet auch damit, dass die verschiedenen Einflüsse in der mährischen Umgebung verändert zur Geltung kommen.- Zur noch unabgeschlossenen Diskussion, in der es um die westlichen, byzantinischen und bulgarischen Einflüsse geht: Richter, V., 1965. - Über die Kleinküchen mit quadratischen Schiffen der westlichen präromanischen Baukunst (7.-8.Jh) aus der neueren Literatur: Schwarz, K., 1975. 129. ff ; Dannheimer, H., 1976. 20. ff.-Über die Kleinküchen des 9.-10.Jh. vermittelt einen guten Überlick: Binding, G., 1971. 11-13; 61,63; dselbe, 1980. 284; (vgl. noch Krämer, W., 1980. 263: unter Hervorhebung spätantiker Traditionen), ebenda Berufung auf die Beispiele des Katalogs von Fr. Oswald, - L. Schaefer. - H R. Sennhauser, (1966-71). Ähnlich, aber mit gestreckter, bogenförmig abgeschlossener Apsis erscheinen auf dem Gebiete der byzantinischen Mission in der spätantiken (4.Jh.) Baukunst (Cibulka , /., 66-68; die mitgeteilten Analogien: Sofia, Istros-Karasut, Chersones). I n der Zusammenstellung von V.Richter (der in erster Linie den Typ mit gestelzter Apsis als Eigentümlichkeit gewisser Gebiete, bzw. Zeitalter in mährischen Relationen zum Gegenstand seiner Kritik macht) sind Objekte mit ähnlichem Grundriss aus dem 6.Jh. bzw. aus der Karolingerzeit vom Gebiete der Schweiz mitgeteilt (zit. Werk T. LIX. 16; T. Ill, IV, XCIV; 362), ausser den Beispielen der spätantike und aus Tüol. - Hier ist noch zu bemerken, dass man auf den Abwechslungsreichtum der Küchentypen von Mosaburg im 9.Jh. ebenso rechnen kann, wie im gut durchforschten mährischen Gebiet. Darauf weisen in jüngster Zeit auch die Befunde hin, die auf der von der Burginsel in Luftlinie 1 km weit entfernten Zalaszabar-.,Borjuállás-lnsel" aufgedeckt wurden (über die Küche: Müller, R., 1982 (1) und (2). 23 Richter, V., 1965. 146- 147, 158 159, 187-188, 199, 194 196: Analyse der mährischen Küchen; Richter rechnet anstelle des „klassischen" karolingischen Fusses (33,33 oder 33,28/29 cm) mit 34 cm, wofür die Grundlage hauptsächlich die Erschliessungen von Fr. Behm in Lorsch bilden (1934). Über eine ähnliche Bewertung neuerer Aufdeckungen vgl. Barner, W., 1963. 181. Auf diese Frage bezügliche Bibliographie: Binding, G., 1971. 33. Anm. 160. - Die Grenzen der gesuchten Masseinheit fallen zwischen 29-35 cm. ( Binding , G., zit. Werk 33. ff). - Im Zusammenhang mit den Bauresten auf mährischem Gebiet ist noch zu bemerken, dass B. Chropovszky bei der Küche aus dem 9.Jh. in Nitra den langobardischen Fuss als Masseinheit festgestellt hat (1972. 180. ff). 24 Zusammenfassung der auf die „Priwina-Kozel-Zeif ' bezüglichen Daten: Cs. SósA., 1973. 29-47; Über Kücheneinweihungen in Mosaburg: Conversio Bagoariorum et Carantanorum (CBC) c. 11,13. (ed. M.Kos, Ljubljana, 1936). 25 Der erste Aufenthalt Methods (mit Cyrill zusammen) fiel wahrscheinlich auf den Winter 866/67. als Erzbischof von Pannonién: 869/70 (Dopsch , H., 1981.188); über sein Wirken in Pannonién und über seine Schüler: Vita Constantini c. 15 (ed. Dümmler23