GARAM ÉVA - PATAY PÁL - SOPRONI SÁNDOR: SARMATISCHES WALLSYSTEM IM KAPRATENBECKEN / Régészeti Füzetek II/23. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 2003
I. Allgemeine Kennzeichen der Wälle (P. Patay)
39., 41.). Auf der äusseren Linie im Debrecener BánkWald fanden sich auf beiden Seiten des Grabens Dämme (s. S. 42.). An der Ortsgrenze von Kál und Kompolt, bzw. Kápolna, an der oberen Linie zwischen Donau und Theiss, so wie an der früheren mittleren Linie südlich von Mezőkövesd, laufen dicht nebeneinander zwei Gräben, an deren inneren Seite sich ein einziger Damm befindet. Das Profil des Grabens war also W-förmig (s. S. 38., 31. und Taf. 7. 3). ähnliches war an der unteren Linie zwischen Donau und Theiss beim Bau der Autobahn 2/a auch in der Gemarkung der Gemeinde Fót zu beobachten (was auch eine Luftaufnahme bestätige), nur verläuft hier nich ein dritter Graben parallel mit dem Wall, vermutlich am inneren Fuss des einstign Walles (s. S. 18.). Auf der Wiese östlich von Tura hat es auch den Anschein, als habe sich ein flacherer Graben am inneren Fuss des heute noch ziemlich hohen Walles befunden. Dagegen haben wir an der äusseren Linie jenseits der Theiss im "Nagyerdő" (= grosser Wald) von Hajdúhadház drei, im Wald Fancsika von Debrecen zwei parallel laufende Wälle mit je einem Graben und einem Damm gefunden (s. S. 42.). 1 2 Dieselbe Linie besteht an anderen Stellen nur aus einem einzigen Wall. Eine Abzweigung der Wälle haben wir nur in zwei Fällen gefunden. An der oberen Linie zwischen Donau und Theiss, an der Ortsgrenze von Kál und Kápolna, westlich der Abzweigung ist ein Wall mit W-Graben vorhanden. Der nördliche Halbgraben läuft seine ursprüngliche Richtung beihaltend gerade nach Osten weiter, während der südliche in einem Winkel von etwa 150° bricht. Der nördliche Zweig endet nach 1,1 km, der südliche aber läuft weiter zum Tal des Baches Laskó (s. S. 31.). Wo die frühere mittlere Linie zwischen Donau und Theiss südlich der Gemeinde Csincse (frührer Csincsetanya genannt) scharf-abbiegt, zeugen die Luftaufnahmen von einem Wallspur,die unter Beibehaltung der Richtung der von der Biegung östlichen Linie nach Westen abzweigt und bis zum CsincseBach läuft (s. S. 32.). Wahrscheinlich hatte auch die frühere und die endgültige mittlere Linie zwischen Donau und Theiss auch eine Abzweigung an der Stelle des Dorfes Tarnabod oder westlich von ihm, doch diese ist uns nicht bekannt (s. S. 27.). Eine Kreuzung der Linien war auch nur an einer Stelle zu beobachten, und zwar die der zwei mittleren Linien, westlich von Donnánd. Bei dieser Kreuzung ist das verschiedene Alter der zwei Linien klar zu erkennen: während an dem einen die Niveaudifferenz zwischen Graben und Damm noch heute mehr als eine Menschenhöhe erreicht, ist der andere Wall nur noch an einer kaum bemerkbaren Terrainwelle, oder eher an der Verfärbung des Bodens zu erkennen. Wir vermuten, dass zwischen den Bächen Tarna und Laskó die frühere Trasse verlassen, bzw. durch das Errichten eines neuen und grösseren Walles gerade gemacht und weiter nach Osten in eine neue Richtung geführt wurde (s. S. 25.) Die Profile der Wälle sind verschieden. Sie hängen meistens von der Art des Bodens ab; die Böschung des Grabens ist bei festem Boden steiler, bei sandigem sanfter. Die Sohle pflegt abgerundet zu sein, doch wir haben auch beinahe spitzige (an der oberen Linie zwischen Donau und Theiss, in der Gemarkung von Kál, östlich der Abzweigung (s. S. 32.) andersmal flache gefunden (bei Körösszegapáti und Körösnagyharsány an der inneren Linie jenseits der Theiss s. S. 32.). In diesem Fall hat wahrscheinlich der hohe Stand des Grundwassers tieferes Graben verhindert (bei unserer Grabung an der letzteren Stelle ist das Grundwasser auch hervorgequollen). An den meisten Stellen, wo wir den Wall durchgeschnitten haben, war der Damm schon zu Grunde gegangen. Wo er noch eine bedeutende Höhe bewahrte, war eine innere Konstruktion nur in einem Fall zu beobachten und zwar am Grat des SomlyóBerges von Mogyoród (untere Linie zwischen Donau und Theiss). Hier war im Profil die Spur von einer, in der Mittellinie des Dammes in die ursprüngliche Erdoberfläche hineingeschlagene Pfoste klar ersichtlich (Taf. 1.2). Über dieser befand sich in der aufgeschtittenen Erde eine Scheidelinie bis in eine Höhe von 125 cm, also ob die Pfoste einem Zaum gehalten hätte. Aus den Schichten konnte man feststellen, dass zuerst der Raum zwischen dem Graben und dem Zaum ausgefüllt worden war, als aber die Aufschüttung die Höhe des Zaumes erreichte, floss die Erde über diesen und der Damm wurde in seiner endgültigen Breite errichtet. Bei den Ausgrabungen an der schon erwähnten Abzweigung der oberen Linie zwischen Donau und Theiss haben wir am äusseren Rand des W-Grabens drei, nicht mehr als je 15-25 cm breite Gräbchen beobachtet, als ob dort drei Pfostenreihen (Palisaden) gestanden hätten ( s. S. 31., Taf. 8.1 ). Nicht weit von hier, im Profil des abgezweigten südlichen Grabens schien es, als ob auf seinem Grand einst eine schräg stehende Pfostenreihe gewesen wäre (s. S. 32.). 48 An der selben Linie, nördlich der Maros, bei dem Dorf Kovászi (Covasinp, Rumänien) konnte K. Horedt bei einem Durchschnitt 5 parallele Wälle realisiren. - Horedt 1968 41, Abb. 2. 15