GARAM ÉVA - PATAY PÁL - SOPRONI SÁNDOR: SARMATISCHES WALLSYSTEM IM KAPRATENBECKEN / Régészeti Füzetek II/23. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 2003

Vorwort zur zweiten Ausgabe (P. Patay)

VORWORT ZUR ZWEITEN AUSGABE 1983 haben wir unsere Studie zu dem Zweck auf den Weg gebracht, damit sie sowohl das interessierte Pub­likum als auch die Fachforscher mit dem Wallsystem im Karpatenbecken bekannt macht, das die Grosse Ungari­sche Tiefebene umgibt und eines der gegenständlichen Dokumente der Geschichte dieses Raumes ist. Wir haben den Eindruck, dass wir unser Ziel erreicht haben. Ein Beweis dessen ist, dass alle gedruckten Exemplare des Werkes ihren Besitzer gefunden haben. Neubestellungen kann die Bibliothek des Ungarischen Nationalmuseums nicht mehr ausliefern. Deshalb hat die Museumsleitung die erneute und etwas erweiterte Ausgabe beschlossen. Beim Abschluss der Erforschung der Abschnitte des Wallsystems im Gebiet Ungarns in den 1970er Jahren waren wir uns bewusst, dass wir nur einen Teil der vollständingen Arbeit geleistet hatten. Wir nahmen an, wir häten die wichtigsten Fragen hinsichtlich des Wallsystems geklärt, z. B. wohin die einzelnen Linien des Systems ver­laufen, vor allem aber, wer diese wann und warun errichtet hatte. Die verbleibenden Aufgaben für weitere For­schungen betrefen nur Detailfragen, die an dem entstandenen Bild von dem Gesamtsystem nichts ändern. Beson­ders bezieht sich das auf die Topographie der Wälle. Aber die Lösung der in diesem Bereich noch offen gebliebenen Fragen ist mit so bedeutenden, fast unabschätzbaren Anforderungen an Arbeit und Zeit (und selbstver­ständlich materiellen Aufwendungen) verbunden, die - nach unserem Urteil - den fachlichen Wert der Ergebnisse übersteigen. Wir waren uns aber auch bewusst, dass im Laufe der Zeit auf einzelne noch ungeklärte Teilfragen Erdarbeiten nicht archäologischen Zweckes (z. B. Bauarbeiten) oder bisher unbekannte kartographische oder eventuell Litera­turangaben Licht bringen könnten. Dies ist in drei Fällen inzwischen auch erfolgt. So wurde während des Baues der Autobahn M3 bei Csincse ein guter terminus ante quem für die Bauzeit der früheren mittleren Linie zwischen Donau und Theiss gewonnen (s. S. 29.). Der Verlauf der unteren Linie zwischen Dunakeszi und Főt wurde beim Bau der Autobahn 2/a bekannt (s.S. 18.). Und schliesslich wissen wir aufgrund einer handschriftlichen Landkarte von 1810, dass die obere Linie nach Osten bis zur Theiss gegraben worden war (s.S. 33.). Natürlich haben wir diese neugewonnenen Angaben in die Kapitel über den Charakter wie über die Topog­raphie der Schanzen eingearbeitet bzw. ein Detail des letzteren demgemäss geändert. Zugleich wurde die topog­raphische Beschreibung an einigen Stellen aufgrund der originalen Geländebegehungs-Tagebücher präzisiert. Weggelassen wurde dagegen das Unterkapitel über den fraglichen Abschnitt bei Szihalom, da wir nahmen, die ein­stige Existenz aufgrund falscher Interpretation einer handgeshriebenen Landkarte aus dem 18. Jahrhundert an. 2 In die Darstellung der Wallänge (s. S. 47.) wurde die bei Csincse aufgrund einer Luftaufnahme erkannte 1,1 km lange Abzweigung von der früheren mittleren Linie zwischen Donau und Theiss aufgenommen, wodurch sich die Gesamtlänge der Abschnitte in Ungarn auf 516,9 km verändert. Völlig unverändert ist das Kapitel "Die historische Auswertung der Erdwälle" geblieben, da sein Verfasser ­unser auch im Gelände unermüdlicher Mitarbeiter - Sándor Soproni leider nicht mehr unter den Lebenden weilt. Da aber im Bereich des von ihm mehrmals genannten und gewürdigten Römerlagers von Göd (richtiger Göd­Ujtelep) Zsolt Mráv vor kürzerer Zeit erfolgreiche Ausgrabungen durchgeführt hat, wird seine kurze Zusammen­fassung der dortigen Ergebnisse als Anhang beigefügt. Ein weiterer Anhang stammt aus der Feder von Péter Prohászka; er referiert über die in Rezensionen zur Erstausgabe bzw. in der Fachliteratur (in der unsere Arbeit auf regen Widerhall stiess) vorgebrachten Meinungen zur Problematik des Wallsystems, insbesondere bezüglich seiner Datierung, und weist auf einige neue Fragen hin, die bei Geländearbeit aufgetaucht sind. In der Erstausgabe konnten die detaillierten Landkartendarstellungen des Wallverlaufs in 10 km-Segmenten aufgrund der Vorschriften der damals zuständigen Behörden nur in engem Rahmen und neun Segmente überhaupt nicht veröffentlicht werden. Diesmal jedoch können wir die einzelnen Linien in ihrer ganzen Länge auf Landkarten im Massstab 1 : 50 000 zeigen, aber in eine viel grössere Umgebung eingebettet. Damit wird die Identifizierung der Anonyme Karte des Dorfes Szihalom. Heves megyei Levéltár /Archiv des Komitates Heves/. Eger. Nr. Fktp. mit. 68. 9

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