VÉRTES LÁSZLÓ: UNTERSUCHUNGEN AN HÖHLENSEDIMENTEN / Régészeti Füzetek II/7. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1959)

IV. DIE UNTERSUCHUNGSMETHODE AN UNGARISCHEN HÖHLENSEDIMENTEN

.26. 3./ die Spuren der Ereignisse, die sich im geschlossenen, überdeckten Raum der Höhlen abspielten, und die fremden Inklusionen der Ausfüllung bleiben besser erhalfen, als unter freiem Ilimmel; 4./ im folgenden werden wir uns mit dieser Erscheinung noch eingehen­der befassen, doch wollen wir bereits hier bemerken, dass während sich in den Lössprofüen in gewissen klimatischen Abschnitten keine auch quantitativ bedeutende neue Böden bilden und sich bloss das vor­handene Material modifiziert, setzt sich in den Höhlen der Transport und die Bildung des AusfüTLungsmaterials auch in diesen Zeiten fort. Auch darin ist das Höhlensediment mit dem Löss in Übereinstimmung, dass beide je nach geographischen Gebieten eigenartige Entstehungsformen aufweisen > dass seine Charakterzüge in erster Linie nicht von Muttergestein, son­dern von den klimatischen Verhältnissen bedingt sind; den Ausdruck JACOB'S zu ge­brauchen, ist das Höhlens ediment ektodynamomorph (70,S.27) . Die Untersuchungen sind - ganz simplifiziert - auf jene allgemeingültige geologische Erkenntnis aufgebaut, dass das mild-feuchte Klima die chemische Ver­witterung, das trocken-kalte Klima hingegen die physische Zerstückelung fördern. Andererseits sind sie darauf aufgebaut, dass die klimatischen Einheiten des Pleis­tozäns - dabei berufen wir uns auf die diesbezüglichen Beobachtungen von BÜDEL und FREISING (36) - in streng festgelegten Reihenfolge aufeinander folgen. In den Lössprofilden erscheint diese Reihenfolge der Klimaveränderungen in der gesetz­mässigen Nacheinander von Solifluktionszone - Löss - begrabene Boden. Auch bei der Untersuchung der Höhlensedimente wollen wir jene Ablagerungen, die dieser Reihenfolge entsprechen, konsequent verfolgen; also die mit scharfkantigen Kalksteir nen gekennzeichneten lehmigen Sedimente der ozeanischen Abschnitte; den Höhlen­löss der kontinentalen Abschnitte, oder die entsprechenden Formationen; und die humushältigen, lehmigen, korrodierten Kalkschutt führenden Ausfüllungen der Inter­stadiale (meistens gehören auch die Sedimente der Interglaziale zu dieser Gruppe). Es muss untersucht werden, wie eine ausnahmsweise auftretende Krioturbations­erscheinung diese Reihenfolge eventuell stört, wie die Abrasion, mit der wir be­sonders in ozeanischen Abschnitten rechnen können, die Sedimente beeinflusst. Be­sonders scharf müssen die nachträglichen Veränderungen des Materials der Schich­ten beobachtet werden. Für unsere Untersuchungen müssen wir ein Material sammeln, welches vom Felsdach der Höhle zwar geschützt war, an dem die speziellen Höhlenverhält­nisse ihre Wirkungen entfalten konnten, das jedoch auch unter den obengenannten Einflüssendes äusseren Klimas litt. Diesen Bedingungen entsprechen im allgemeinen die Materiale, die sich in einer Entfernung von 5-8 m von Höhleneingang aufhäuften.

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