H. Kolba Judit szerk.: Führer durch die historische Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums 2 - Von der Staatsgründung bis zur Vertreibung der Türken - Die Geschichte Ungarns im 11.-17. Jahrhundert (Budapest, 1997)

SAAL 3 - Die Zeit Sigismund von Luxemburgs und János Hunyadis (1. Hälfte des 15. Jahrhunderts) (Etele Kiss - Ágnes Ritoók)

20. Reise-Hostiendose mit der Darstellung des „Schmerzensmannes" , 1451 den Löwen und in den Sturzstein einer Tür das Wappen des neuen Besitzers Miklós Garai und seiner Ehefrau Anna Cillei. Das Verlangen nach einem Adelsbrief mit Wappen (literae annales) wuchs besonders aufgrund bzw. auf die Wirkung der westeu­ropäischen Reisen Sigismunds hin. Die Blütezeit der ungarischen Wappenverleihun­gen war das erste Drittel des 15. Jahrhun­derts, und den Gipfelpunkt bilden die Jahre des Konstanzer Konzils (1414-1418). In Konstanz wurde auch der Adelsbrief mit Wappen von János Mellétéi Barócz aus­gestellt. Die Akanthusblätter des in Preß­burg geschriebenen Adelsbriefes mit Wap­pen von Dénes Kistárkányi finden sich auch unter den Randverzierungen der Blätter des Zeremonialbuches der Goldschmiedezunft von Vác und die Helmzier aus Adlerflügcln in den Wappendarstellungen des Rechtsbu­ches von Selmecbánya (Schemnitz, Bahská Stiavnica). Einzelne Familien des in seinem Wappen Lindenblätter führenden Geschlechts der Rátót erwarben sich im ersten Jahrzehnt der Herrschaft Sigismunds große Besitztümer und politischen Einfluß. Der Grabstein des zu den Rátót gehörenden Pataker Burg­hauptmanns László Kazai Kakas aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zeigt das Wappen in abweichender Form: Helm und Helmzier gemeinsam. Aus dem Geschlecht Rátót stammte auch der Obermundschenk Lőrinc Tari, der seine Wappen anläßlich des Umbaus der Kirche neben seiner Kurie über den Eingang in den Stein schneiden ließ. Gegenständliche Zeugnisse für die enge Beziehung zwischen Königshof und Ari­stokratie sind neben den Goldschmiede­arbeiten jene aus den verschiedenen Güter­zentren stammenden Ofenkacheln, die mit den Stücken aus Visegrád bzw. Buda über­einstimmen (Kőszeg, Pomáz-Klissza, Ozora) (s. Abb. 23). In den der Kurie von Tar ähneln­den adligen Wohnungen stand in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts aber zumeist nur je ein einfacher Kachelofen aus sog. Topfkacheln. JÁNOS HUNYADI Der frühe Tod der Nachfolger Sigismunds und dann die Jahre „ohne König" (Interreg­num 1444-1452) unterbrachen die Konti­nuität der das ganze Land durchdringenden höfischen Kunst der Sigismundzeit. Dies konnte auch János Hunyadis großartige Bautätigkeit in Vajdahunyad (Huneadoara) und an vielen anderen Orten Siebenbürgens nicht ungeschehen machen. Die Familie Hunyadi hatte 1409 von König Sigismund den Besitz Hunyad erhalten. Durch Umbau der Befestigung aus dem 13. Jahrhundert modernisierte János Hunyadi zuerst das Verteidigungssystem und errich­tete dann eine seiner Würde entsprechende Burgkapelle und die Palastgebäude. Im Süd­flügel befand sich der zweistöckige Festsaal. An einem Pfeilerkapitell der unteren Etage erscheint das Wappen János Hunyadis und auf den Tragsteinen des Obergeschoßes, den wichtigsten Elementen der Gebäudeaus-

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