H. Kolba Judit szerk.: Führer durch die historische Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums 2 - Von der Staatsgründung bis zur Vertreibung der Türken - Die Geschichte Ungarns im 11.-17. Jahrhundert (Budapest, 1997)
SAAL 1 - Die Zeit der Könige aus dem Árpádenhaus (11.-13. Jahrhundert) (Júlia Kovalovszki)
9. Bronzeleuchter, Hajdúhadháza, 13. Jh. 10. Tonflasche, Hatvan, 12. Jh. durch die ganze Árpádenzeit verfolgen. Zur Ausrüstung von Dorfkirchen gehörten das Prozessionskreuz (Tas, 13. Jh.) und der eine Sirene darstellende, gegossene Bronzeleuchter (Abb. 9) (Hajdúhadháza, 13. Jh.). Die ausgestellten Grabfunde stammen aus Friedhöfen um die Kirchen. Die Dorfbevölkerung wohnte - wie überall in Europa großenteils in in die Erde eingetieften Häusern, wie wir sie in Form eines Modells zeigen (Kardoskút, 12. Jh.). In holzreichen Gegenden errichtete man auch Holzhäuser, doch wurden in der Sommerperiode auch noch Zelte benutzt. Ein besonderes Denkmal der Gewerbeproduktion ist der „in situ" freigelegte Eisenschmelzofen (Trizs, 12.-13. Jh.). Eisen war das wichtigste Rohmaterial für Werkzeug, Geräte und Waffen. In der frühen Árpádenzeit standen Eisenerzbergbau und Eisenhandel unter königlicher Kontrolle. An der Wand bei den Fenstern befinden sich zwei königliche Grabdenkmäler, der Sarkophag des hl. Stephan und die Deckplatte des Grabes Andreas' I. Das Original des Sarkophages befindet sich in Székesfehérvár und der Grabstein Andreas' I. in der Krypta des von ihm gegründeten Klosters Tihany. An beiden Seiten des Sarkophags steht je ein Säulenkapitell (Esztergom, Székesfehérvár, 11. Jh.), über ihm das Tympanon der romanischen Kirche der Siedlung Szentkirály mit dem thronenden Christus und zwei Donatoren. Neben der in Saal 2 führenden Tür ist der Stammbaum des Arpádenhauses zu sehen. Die Heiratsbeziehungen der Mitglieder der Dynastie waren wichtige Mittel der Außenpolitik und erstreckten sich über ganz Europa.