Kemenczei Tibor: Studien zu den denkmälern skythisch geprägter alföld gruppe (Inventarta Praehistorica Hungariae 12; Budapest, 2009)
Der Fundstoff - Schmuck
Perlen, mit konzentrischen Ringen. Sie kommen im Schmuckmaterial der AlföldGruppe selten vor: Muhi (Taf. 43, 3), Szentes - Vekerzug (Taf. 74, 2), Tiszalök - Vásárhalom (Taf. 99, 13), Tiszavasvári-Csárdapart: Grab 3 (Taf. 113, 22), Vámosmikola Grab 27 (Taf. 181, 8), Tápiószele (Grab 22.48: PÁRDUCZ 1966) Orosháza - Gyopáros Grab 105, 120: JUHÁSZ 1976) zum Vorschein. Mit Kreisen verzierte, in den meisten Fällen braune Glasperlen mit gelbem Zierat kamen in den Bestattungen der ostalpinen, mitteldonauländischen Hallstattkultur in großer Anzahl zum Vorschein. Es gibt derartige Perlen in größter Menge in Transdanubien im Fundmaterial des Hügelgräberfeldes von Sopron-Várhely, und zwar unter den aus dem 8.-6. Jh. v. Chr. stammenden Funden. 753 Braune zylindrische Perlen. a. Seitlings mit drei bis vier weißen kreisförmigen Einlagen. Bei mehreren Perlen sind die Einlagen zunichte geworden, oder nur in Spuren erhalten geblieben. An ihrer Stelle sind nur die Vertiefungen zu sehen. Einige Perlen wurden mit breitem Rand ausgestaltet: Auf Grund der Beifunde waren derartige Perlen während der ganzen Skythenzeit in Mode. Die ältesten Exemplare wurden durch die Scheibenfibel aus dem Grab 71 von Szentes - Vekerzug (Taf. 75, 1-2.9), die kleine eiserne Streitaxt aus dem Grab 27 von Vámosmikola datiert (Taf. 181, 5.7), während die im Gräberfeld von Sanislau (Grab 7,19) gefundenen Perlen aus der zweiten Hälfte des 4. Jh. v. Chr. gestammt haben können. b. Seitlings aus eingravierten keilförmigen, bogigen Liniengruppen bestehende Verzierung mit Einlagen aus weißer Paste. Das Zentrum der Herstellung dieses Perlentypes war die Alföld-Gruppe. Im Waldsteppengebiet wurden ähnliche Perlen in jenen Kurganen gefunden, die auf das 6.-5. Jh. v. Chr. datiert wurden. 754 Die ältesten Exemplare kamen in der Tiefebene aus dem Gräberfeld von Heves zum Vorschein, während die Funde des Gräberfeldes von Sanisläu (Taf. 61, 10) eine Laufzeit bis zum Ende der Skythenzeit belegen. Braune Perlen in gedrückter Kugelform, oder in Dreieckform. An mehreren Exemplaren sind seitlings in drei runden Vertiefungen die Spuren von weißer Paste zu sehen. 753 MATTHÄUS 1987, 100. 754 ILTNSKAJA 1968, Taf. 11, 24. Grüne oder blaue, senkrecht gerippte Glasperlen. Im Gebiet der Ostalpinen Hallstattkultur befindet sich die Mehrheit ihrer Fundorte, die in die Periode Ha D datiert werden. Die im Grab 71 des Gräberfeldes von Szentes - Vekerzug gefundene Stücke stammen auf Grund der bronzenen Scheibenfibeln (Taf. 75. 1-2. 6-8) aus der ersten Hälfte des 6. Jh. v. Chr. Kleine kreisförmige weiße Perle. Die meisten Perlen dieser Art kommen in den Bestattungen der Siebenbürgen-Gruppe vor. Die weißen Perlen wurden vermutlich aus Kaolin hergestellt. Im Gebiet der Alföld-Gruppe ist der Kaolin im Tokaj-Gebirge leicht zu gewinnen. Kleine braune Perlen in Kreis-, oder gedrückter Kugelform Sie stellen bei der Alföld-Gruppe keine oft verwendete Schmuckform dar. In den meisten Fällen lagen nur einige Stücke in je einem Grab, aber es kamen auch Halsketten aus derartigen Perlen zusammengestellt vor (z.B. Heves Grab B/19: 44 St.). Mangels chemischer Analyse kann man ihr Material nicht feststellen, 755 in den Vermittlungen wurden Glaspaste, Ton gleicherweise angegeben. Der Grundstoff der Perlen aus den skythenzeitlichen Gräbern der Tiefebene kann mangels chemischer Analyse nicht immer festgestellt werden. Es gilt besonders für die braunen zylindrischen Perlen, für die kleinen weißen und braunen Perlen in Kreis-, oder gedrückter Kugelform. In den einzelnen Fundberichten wurden diesbezüglich Glaspaste, Ton, Keramik und Kaolin angegeben. Die weißen Perlen, bzw. die aus weißen kreisförmigen oder weißen Wellenlinien bestehenden Einlagen der Perlen konnten aus Kaolin hergestellt weren. Dieser Rohstoff ist im Tokaj-Gebirge im Gebiet der Alföld-Gruppe zu finden. Auf Grund der Analyse einiger brauner Perlen mit Wellenlinienverzierung aus dem Gräberfeld von Chotin wurde festgestellt, dass sie wahrscheinlich nicht aus Glas gefertigt wurden, man muss aber noch weitere Untersuchungen durchführen. Bernsteinperlen Wie die Fundorte bezeugen, wurde der Bernstein im ganzen Gebiet der Alföld-Gruppe verbreitet. Es wurden daraus in den meisten Fällen kleine Perlen in 755 KOZUBOVÄ 2002, 23.