Kemenczei Tibor: Studien zu den denkmälern skythisch geprägter alföld gruppe (Inventarta Praehistorica Hungariae 12; Budapest, 2009)

Der Fundstoff - Bewaffnung

Form von Adlerköpfen mit gekrümmtem Schnabel ausgestaltet wurden. Fundorte: Törökszentmiklós ­Surján Grab 90 (Taf. 127, 1), Chotin Grab A/40. 384 Eine Variante der vereinfachten Form des Adlerkop­fes stellen die Arme der aus den Gräbern von Cegléd­Hordógyár (Taf. 11, 6), vom Komitat Komárom 38­und aus dem Grab 17 von Modrany (Taf. 185, 1) stammenden Köcherverzierungen dar. Eine der oben angeführten Köcherverzierungen, und zwar das im Grab von Cegléd-Hordógyár gefun­dene Exemplar wurde mit 24 St. Pfeilspitzen zusam­men in die Grabgrube gelegt. Aus derselben Bestat­tung kam auch eine eiserne Streitaxt zum Vorschein. Eiserne und bronzene Panzerschuppen weisen im Grab von Törökszentmiklós - Surján auf die Be­waffnung hin, aber in dieser Bestattung befanden sich unter den Beigaben auch Schmuckstücke, Haarringe, Armringe und Glasperlen. In der Vogelschnabelform können mehrere Köcherverzierungen ihre Wurzeln haben, bei denen die Arme in je einem Ring enden. Diese bilden die dritte Formengruppe der Köcherverzierungen. Meh­rere Exemplare zeigen auf der Oberfläche ein aus waagerechten, schrägen Linien bestehendes Muster. Fundorte: Chotin Grab A/87, 386 Mafia Grab 17 (Taf. 184, 7), Siebenbürgen: Bäita Grab 7, 387 Mädäras, 388 Ungarn, unbekannter Fundort (Taf. 186, 6—7). Es gibt auch solche Köcherverzierungen, die die gleiche Form haben, aber unverziert sind. Solche Exemplare sind nur aus Siebenbürgen bekannt. 389 Zu dieser Variante gehörende Köcherverzierungen kamen im Grab Chotin A/87 und im Grab 17 von Mafia (Taf. 184, 7), sowie im Grab 7 von Bäita mit dreiflügeligen Pfeilspitzen mit innerer Tülle zusam­men vor. In der letzteren Bestattung befand sich auch ein Akinakes. Es sind drei Köcherverzierungen bekannt, bei denen die Arme massiv sind, und Scheiben-, Oval­form haben. Das in Nordungarn am Fundort Kai ge­fundene Exemplar wurde mit kleinen Buckeln verziert (Taf. 28, 8), während auf der aus Celna 390 in Sieben­bürgen stammende Köcherverzierung stilisierte, unerkennbare Tiermotive zu sehen sind. Zu diesen Stücken kann jenes Exemplar gezählt werden, dessen Oberfläche mit runden Buckeln reich verziert ist. (Taf. 186, 5). Es gibt zwei Köcherverzierungen, eine aus der Tiefebene und eine aus Siebenbürgen, die keine Analogien haben. Die aus dem Grab 17 von Csany­telek - Tömörkény Str. stammende unverzieite 384 DUSEK 1966, Taf. 5, 20. 385 FETTICH 1934, Tat". 9, 2. 386 DUSEK 1966, Taf. 44, 9. 387 VASILIEV 1976, Taf. 22, 1. Köcherverzierung wurde mit einer eisernen Streitaxt und mit einem Streitmesser zusammen aufgefunden (Taf. 13, 14). In der in Comlod in Siebenbürgen freigelegten Grab lagen eine Köcherverzierung mit Armen gleicher Länge, acht Stück dreikantige und dreiflügelige Pfeilspitzen, sowie ein Bronzespiegel mit Eisengriff zusammen. 391 Neben den aus Bronze gegossenen Exemplaren sind auch aus Geweih geschnitzte Köcherverzierun­gen bekannt. Eine aus Geweih angefertigte liegende Tierfigur wurde im Grab 31 des Gräberfeldes von Törökszentmiklós - Surján mit einer bronzenen Pfeil­spitze zusammen gefunden (Taf. 126, 11). Ein Streufund ist die aus der Umgebung von Kosice stam­mende Köcherverzierung aus Geweih (Taf. 182, 5). deren Arme an den Enden je eine Pferdekopfform zeigen. In Szendrő, in der Gebirgsgegend wurde in einer Höhle eine Schnitzarbeit aus Geweih ausgegra­ben, die drei Arme hatte und mit Linienmotiv verziert war (Taf. 177, 10). Unter den zum Vorschein gekom­menen Funden befanden sich auch zwei bronzene Pfeilspitzen und ein Haarring. Laut der oben angeführten Angaben lag die über­wiegende Mehrheit der aus Bestattungen zum Vor­schein gekommenen Köcherverzierungen mit Pfeil­spitzen zusammen im Grab. Mit Pfeilspitzen gefüllte Köcher wurden in die Gräber von Cegléd - Hordógyár und von Mátraszele gelegt. Allein im Grab 90 von Törökszentmiklós - Surján gab es Schmuckstücke, die nicht zur Bewaffnung eines Kriegers gehört hatten. Im Zusammenhang damit muss man erwähnen, dass unter den Beigaben der skythenzeitlichen Gräber der Tief­ebene in mehreren Fällen sowohl Waffen wie auch Schmuckstücke vorkamen. Die im Tierstil gefonnten Exemplare der Köcher­verzierungen kamen aus den skythischen Gräbern der sich vom Nordkaukasus bis zum Dnestr erstreckenden Gebiete zum Vorschein. Die andere große Gruppe ihrer Fundorte befindet sich in Siebenbürgen und in der Großen Ungarischen Tiefebene. Die Köcherverzierungen mit Adlerköpfe darstel­lenden Armen, die in der Tiefebene im Grab 90 von Törökszentmiklós - Surján und im Grab A/40 von Chotin gefunden wurden, sind mit dem Exemplar fast identisch, welches aus einem in Aksaj im Steppenge­biet zwischen der Wolga und dem Don freigelegten Kurgan zum Vorschein gekommen ist. Eine archai­sche griechische Amphora gibt das Alter dieses Kur­gans an. Diese Amphora vom Rhodos - loan Stil soll zwischen 600 - 540 v. Chr. hergestellt worden sein, 388 VASILIEV 1980, Taf. 22, 2. 389 Alba Iulia, Seica Micä: VASII.EV 1980, Taf. 22, 1.5. 390 VASILIEV 1980, Taf. 21,3. 391 HOREDT 1960, 481.

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