Patay Pál: Kupfzerzeitleiche Siedlung von Tiszalúc. (Inventaria Praehistorica Hungariae 11; Budapest, 2005)

1. Einleitung - 1.1. Die Ausgrabung

lang materielle Unterstützung. Diese Arbeit versah zwischen 1976 und 1984 László Kovács (Archäolo­gisches Institut der UAW). An der fachlichen Arbeit der Ausgrabung waren im übrigen im Laufe der Jahre - mit Ausnahme des Jahres 1975 - zahlreiche Helfer beteiligt. 18 Die erste, als Probegrabung gedachte Arbeit zur Orientierung wurde mit der Freilegung eines zufällig ausgewählten 4 x 4 m großen Segmentes an einer Stelle im Gelände begonnen, auf deren Oberfläche re­lativ viele kupferzeitliche Gefaßfragmente und Muschelschalen zu finden waren (Abb. 3). Beim Er­reichen des Untergrundes fanden sich die Spuren einer Reihe von in diesen eingetieften Pfosten, aus denen sich auf die Existenz des Fundamentes eines kupfer­zeitlichen oberirdischen Hauses mit Pfostenreihen­wänden schließen ließ (Abb. 4). Als das Segment auf 4 x 10 m vergrößert wurde, fand sich neben den quer zueinander stehenden Pfostenspuren eine Grube mit muldenförmigem Boden voll zahlreicher kupfer­zeitlicher Gefaßfragmente und Tierknochen. Darauf­hin wurden in der Achse von Segment 1, 35 m nach N, ein 4 x 5 m großes und 16 m nach W ein 4 x 9 m Abb. 4 SO-Ecke von Haus 1 (Grabung von 974) großes Segment geöffnet. 19 In diesen beiden Segmen­ten fanden sich ebenfalls Gruben sowie Gräber aus dem 11. lahrhundert. Die freigelegten Segmente wurden mittels eines Punktes auf einer gedachten Hauptachse vermessen, die 32 Grad in NW-SO-Richtung von der N-S­Richtung abwich, wobei der Punkt durch einen Pflock in 50 cm Tiefe (also tiefer als die Pflugtiefe) fixiert wurde, während wir die Hauptachse selbst zu einer diese querenden Linie zwischen dem Turm der 4 km entfernt liegenden reformierten Kirche von Tiszalúc und der Spitze des Beton­sockels eines einstigen Strommastes auf dem Fund­ort vermaßen. 20 Im folgenden Jahr wurde zur Erforschung des Fun­damentes des gefundenen Pfostenskeletthauses das Segment 1 auf 12 m verlängert und um dieses herum die Freilegung durch 4 m breite, aber unterschiedlich lange Segmente (Segment 4-11) erweitert. Im dritten Grabungsjahr wurde die Umgebung von Haus 1 weiter vergrößert, vor allem nach W, um durch Verbindung mit Segment 3 ein größeres zusammen­hängendes Gebiet zu gewinnen. Die Arbeit verlief in 4 x 4 m großen Segmenten, jedoch nicht in einer bestimmten Reihenfolge (Segment 12-26). 21 1977 wurde die Freilegung nach N erweitert, da sich dort die Spuren neuer Gebäude zeigten. Da die vollständige Freilegung der Objekte (Pfostenspurrei­hen, Gruben) bezweckt war, konnten auch jetzt die Segmente nicht in regelrechter Reihenfolge in Ar­beit genommen werden, deshalb scheint ihre Ab­folge auf der Karte (Abb. 3) unsystematisch zu sein und unterscheiden sich oft auch ihre Größen (Seg­ment 29-44). 22 1978-1980 bemühten wir uns, in der Hoffnung, die ganze Siedlung freilegen zu können, durch zwei nebeneinanderliegende 4 x 4 m Segmentreihen auf dem höheren Teil des Landrückens größere zusam­menhängende Flächen freizulegen, was wir auch An der Ausgrabung nahmen längere Zeit hindurch teil: Gymnasiallehrerin Ágnes Cseke 1976-1977, 1979, 1984; Restaurator Gábor Hutai 1988-90; Studentin Zsuzsa Kiss 1980- 81, 1983; Studentin Etelka Kövecses-Varga 1981- 84; Hochschülerin Erika Mikola 1984-86; Museolo­gin Hargita Oravecz 1985-86, 1988-90; Anthropologin Ildikó Papp 1982; Museologe Gábor Rezi Kató 1989; Gym­nasiast Ernő Sóti 1974, 1977-78; Studentin bzw. Museolo­gin Zsuzsa Virág 1980-81, 1988; Museologe István Vörös 1977-86, 1989; Museologin Katalin Wollák 1987, 1989-1990 Die Segmente sind in der Grabungsdokumentation mit römischen Ziffern bezeichnet, ebenso wurde bei der Inventa­risierung verfahren. In vorliegender Aufarbeitung werden jedoch der leichteren Lesbarkeit halber arabische Zahlen verwendet. Dies garantierte, daß wir bei den weiteren Ausgrabungen von Jahr zu Jahr genau an den schon freigelegten Segmenten anschließen konnten, obwohl diese nach der Freilegung im­mer maschinell zugedeckt wurden und der gesamte Fundort jedes Jahr wieder landwirtschaftlich genutzt wurde. Mit fort­schreitender Ausgrabung dienten zwei weitere mit eingegra­benen Pflöcken bezeichnete Punkte auf der Hauptachse und noch drei auf einer Nebenachse den Vermessungen zur Grundlage. Da die kosten- und zeitintensive Wiederzudeckung der freigelegten Segmente vermieden werden sollte, verhinderten die neben den Segmenten entstandenen Erddeponien mehrfach die Absteckung der folgenden neuen Segmente. Beim Beginn der Arbeit im Jahre 1977 wurde die Segmen­tenzählung zufällig mit Nr. 29 begonnen, so daß die Zahlen 27 und 28 wegfielen.

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