Patay Pál: Kupfzerzeitleiche Siedlung von Tiszalúc. (Inventaria Praehistorica Hungariae 11; Budapest, 2005)

1. Einleitung - 1.1. Die Ausgrabung

nördlich vom Segment 2 erweiterten (1978: Segment 45-63, 1979: 64-84,1980: 85-108). Aus zweckmäßigen Gründen gingen wir bei der Grabung im Jahre 1981 zur Öffnung großer Flächen mittels einer langen Reihe von 6 x 4 m großen Seg­menten über (z. B. war 1983 eine Fläche von 6 x 80 m gleichzeitig offen). 23 Damit wurde versucht, die Aus­dehnung der Siedlung nach N, W und S festzustellen (1981: Segment 109-156, 1982: 157-199, 1983: 200-239, 1984: 240-273,1985: 274-293). Der Graben der Umzäunung (Palisade) war in Seg­ment 235 und 236 zwar schon 1983 und dann 1985 gefunden worden, aber erst 1986 bei der Freilegung von Segment 297 und 298 wurde realisiert, daß er den Siedlungsrand darstellte. Danach waren wir bestrebt, mit den Segmentreihen den Siedlungsrand in mehre­ren Richtungen zu erreichen und danach das Gebiet innerhalb der Umfassung vollständig freizulegen (1986: Segment 294-337, 1987: 338-386, 1988: 387^18, 1989: 419-464, 1990: 465-505). Außerhalb des Umzäunungsgrabens wurde keine Grabung vor­genommen, aus Gründen der Kostenersparnis wurden sogar vielfach die Segmente, die die Umfassung schnitten, kleiner (z. B. 2 x 4 m) gehalten. Die NO-Seite der Siedlung hatte die Abrasion der­art abgetragen, daß die dortigen Siedlungserscheinun­gen (Gruben, Pfostenstellen) vernichtet worden waren und auch der Umzäunungsgraben verschwunden war. Dort wurden deshalb keine neuen Segmente geöffnet. 24 Um festzustellen, ob die Siedlung nicht noch von einer zweiten Umzäunung (Palisade) oder eventuell einem Wall (vallum) umgeben war, legten wir an der SO-Seite parallel zur Hauptachse der Grabung vier (A-D) und quer zu ihr einen (E) Forschungsgraben an, 25 die aber eindeutig bewiesen, daß es nichts der­gleichen gegeben hatte. Die Freilegung geschah auf traditionelle Weise mit der Hand. Vor allem konzentrierten wir uns auf die Siedlungserscheinungen. Diese (der Graben der Umzäunung der Siedlung, die Pfostenspuren des Wandskelettes der einstigen Gebäude, sonstige Pflock­löcher, Material- bzw. Abfallgruben) zeichneten sich nach Entfernung des unterschiedlich 40-60 cm dicken dunkelbraunen Obergrundes prägnant auf der Oberflä­che des hellgelben lößhaltigen Lehmuntergrundes ab. Sämtliche Gruben mit Ausnahme einiger am Rand des Grabungsgebietes, von denen nur ein kleiner Teil vom Segment erfaßt werden konnte, wurden frei­gelegt. 26 Zumeist enthielten sie viele Funde, Keramik­fragmente, Tierknochen und Flußmuschelschalen. Demgegenüber fanden sich diese in dem humushal­tigen Obergrund kaum, höchstens dort, wo sich bei Er­reichen des Untergrundes eine Grube abzeichnete. (Dort begann also die Grube in größerer Höhe, zeich­nete sich aber nicht im Obergrund ab.) Pro Ausgrabungssegment wurde eine Karte im Maßstab 1 : 20 angefertigt, die im Maßstab 1 : 100 und dann 1 : 400 zusammengefaßt wurden (Beilage 1-2). Schließlich sei noch erwähnt, daß bei der Freilegung nicht nur hochkupferzeitliche Funde ans Licht kamen. Im N-Teil des freigelegten Gebietes hatte auch das Volk der jungsteinzeitlichen Alföld­Linienbandkeramik gesiedelt, von dem sogar 10 Gräber gefunden wurden. Dessen Siedlung erstreckte sich aber auch auf das Gebiet außerhalb der kupfer­zeitlichen Siedlung, wie durch die Grabung von Har­gita Oravecz 1998-2001 bekannt ist. Es gab einen größeren Anteil von Funden aus dem Frühabschnitt der spätkupferzeitlichen Badener Kultur (Boleraz oder frühklassisch). Sie fanden sich teils im Obergrund, teils in Gruben, immer aber in deren oberer Schicht, nur ausnahmsweise tiefer als 60-70 cm. Nur in der 210 cm tiefen Grube 369/A2 lagen bis zur Tiefe von ca. 75 cm mehr Gefaßfragmente aus der Badener Kultur, drei Stück sogar noch in der Schicht zwischen 75 und 100 cm (in der 4. Spatentiefe). Darunter gab es aber nur noch für die Hunyadi halom­Kultur typische Funde. Frühbronzezeitliche Funde sowohl der Makó- als auch der Nyírség-Kultur fanden sich - isoliert vonei­nander - in verschiedenen Teilen des freigelegten Geländes (mehrheitlich jedoch eher im S) als Streufunde, aber auch in Gruben. Auch ein vermutlich Die Segmentreihen wurden in 6 m Entfernung voneinander abgesteckt, und auf dem nicht freigelegten Streifen wurde die ausgehobene Erde deponiert. Im folgenden Jahr wurde der ausgelassene Streifen in Arbeit genommen, und die schon freigelegten Streifen dienten als Deponie. In dem Maße, wie die Abrasion am Abhang die Oberfläche abgetragen hatte, waren durch den Einfluß der Pflanzen aus dem Untergund immer wieder neue Schichten humushaltig geworden, etwa im Segment 425, wo trotz der Tatsache, daß im Laufe der Zeiten (gemessen von der Tiefe des Umfas­sungsgrabens) 50-60 cm Boden abgetragen war, die Dicke 30 cm betrug. Die Breite von Graben A-D betrug 1 m und die Länge 16, 3, 3 bzw. 8 m. Graben E war 0,5 m breit und 8 m lang. Jede Grube wurde mit der Nummer des Segments bezeich­net, in dem sie (oder ein Teil von ihr) lag, zuzüglich eines Buchstabens (z. B. 138/B, 503/A usw.). Wenn sich von einer größeren Grube (Grubenkomplex) herausstellte, daß sie sich aus zwei oder mehr Gruben zusammensetzte, wurden die einzelnen Teile mit einer Untemummer versehen (z. B. 142/A1, 1427A2). Grubenkomplexe, die in mehrere Seg­mente hineinreichten, konnten - wenn sie nicht in demsel­ben Jahr gänzlich freigelegt wurden - auch die Nummer mehrerer Segmente erhalten (z. B. bezeichnen 3/A und 126/A, 239/A und 370/A jeweils dieselbe Grube).

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