Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)

Teil I. GYULA NOVÁKI - 2. Durchschnitte von Schanzen

mischte sich mit den gebrannten Hölzern, von ihnen wurde die äußere Balkenmauer spurlos verschüttet. Andererseits wurde die scheinbar vollkommenste Schanze auf der westlichen Seite der Siedlung durchgeschnitten. 65 Holzkohlenreste kamen nur unter­halb des Hanges aus einem Längsbalken zum Vor­schein. Rundum war die Erde in roten Flecken stark ausgebrannt, es gab viele winzige, rot ausgebrannte Klumpen. Auf der inneren Seite der Schanze konnte keinerlei Konstruktion beobachtet werden, hier gab es nur auffallend viele und große Steine mit Erde gemischt. Diese Steine wurden aber nach dem Auf­hören der urzeitlichen Siedlung viel später von dem sich bis dahin erstreckenden einstigen Ackerfeld hier­her geworfen, sie erhöhten etwa die urzeitliche Schanze. Auf der westlichen Seite der Siedlung liegen viele große Steine auf der Schanze, auch diese wurden vom Ackerfeld hierher geworfen. Dadurch kann die ungewöhnliche Erscheinung, wonach die Spuren der urzeitlichen Schanze unterhalb des äußeren Hanges der heute sichtbaren Schanze-Terra s se zu beobachten sind, erklärt werden. Die heute sichtbare Terrasse ist nämlich die Folge der Ackerbestellung, mit den hier­her geworfenen Steinen wurde die innere Seite der Schanze sozusagen aufgeschüttet, und dadurch ver­schob sich der "Schwerpunkt" nach außen. Die da durchgeschnittene Schanze konnte im wesentlichen die gleiche Konstruktion haben wie die oben behan­delte östliche Schanze. Hont-Jelenc-hegy (Abb. 48) Im Jahre 1972 ließ Gyula Nováki die nordwestliche Schanze auf dem Bergrücken durchschneiden. Mit dem Suchgraben konnte die obere 70 cm dicke, rot ausgebrannte Schicht freigelegt werden. Einige winzige Holzkohlenstücke gehörten wahrscheinlich zur Holzkonstruktion. Auf der inneren Seite gab es Steine, aber eine konkrete Mauer konnte nicht regist­riert werden. Die heutige relative Tiefe des seichten inneren Grabens beträgt ca. 50 cm, aber unter der kaum 30-40 cm dicken Schutt zog sich schon der un­berührte steinige Boden. Kein Fund mit Datierung­swert kam zum Vorschein. Gleichzeitig wurde die südwestliche Schanze von Jelenc-hegy bei Bauarbeiten eines Wegs maschinell durchgeschnitten. 66 Obwohl man dabei keine genaue Beobachtungen machen konnte, war es feststellbar, dass die Konstruktion der Schanze aus Balken besteht, die voneinander 2,70 m weit entfernt waagrecht und auf der Richtung der Schanze senkrecht liegen. In der Mitte wurde ein Längsbalken maschinell freigelegt. Offensichtlich würde man ähnliche Exemplare an beiden Rändern der Schanze finden, das bedeutet Kästen in zwei Reihen. Alle Balken kamen in verkohl­tem Zustand vor. Um sie brannte der sehr steinige Boden 10 dick rot aus, aber in den anderen Teilen der Aufschüttung gab es keine Brandspuren. Gleichzeitig wurde auch die untere Schanze bei der Honti-Kluft bei den Bauarbeiten des Wegs maschinell durchgeschnitten. 67 Die hiesigen Beobachtungen sind: Zwei, aus waagrecht liegenden Balken bestehende senkrechte Mauern ziehen sich voneinander 3,80 m weit entfernt, parallel mit der Richtung der Schanze. Diese wurden mit Querbalken verbunden. Die letzteren lagen auf der beobachteten Strecke vonein­ander 2,35 m, bzw. 4 m weit entfernt, und blieben 90 cm hoch erhalten. Die Balken kamen - wie auf dem Bergrücken von Jelenc-hegy - auch hier in verkohl­tem Zustand vor, und die Erde brannte um sie 10 cm dick aus. Auch hier kam kein Fund mit Datierung­swert zum Vorschein. Die Konstruktion beider Schanze von Jelenc-hegy ist gleich. Das weist auf die gleiche Epoche hin, aber kein datierender Fund kam vor. Bükkszentlászló-Nagysánc (Abb. 49) Mihály Párducz ließ die nordöstliche Schanze im Jahre 1958 an einer Stelle durchschneiden. 68 Etwa ein Drittel der inneren Seite der Schanze wurde früher schon entnommen. Auf der in der Grabungsdokumen­tation erhalten gebliebenen Profilzeichnung ist unten eine gerade, waagrechte Linie zu sehen. Keine An­gabe weist darauf hin, ob diese Linie den gewach­senen Boden, oder die Sohle des Suchgrabens bezeichnet. Etwa in der Mitte der Schanze befand sich ein ca. 1 m hohe Steinhaufen auf der einstigen äußeren Seite. Seine Breite ist 60-65 cm, nach oben wird er schmaler. Der inneren Seite schließ sich eine Schicht mit mergeligen, winzigen, bzw. mit einigen größeren Steinen 20-30 cm weit entfernt an. Auf der Zeichnung wurden auch nach innen fallende Lehm-, bzw. Mer­gelstreifen bezeichnet. In dieser Hinsicht stehen uns keine Angaben zur Verfügung, wir wissen also nicht, ob sie bei der Aufschüttung der Erde entstandene Schichtungen, oder die vollkommen vermoderten Reste von Holzbalken sind. Oben war die Schanze durch braune Erde in einer 40-80 cm dicken Schicht, darüber durch einen 30 cm dicken schwarzen, viele 65 NOVÁKI-SÁNDORFI-MIKLÓS 1979, 70. kép 67 NOVÁKI-SÁNDORFI-MIKLÓS 1979. 40. kép 2. 66 NOVÁKI-SÁNDORFI-MIKLÓS 1979, 40. kép 1. 68 D. MATUZ 1994, 11. kép

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