Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)

Teil II. EDIT D. MATUZ - 5. Die Analyse des Siedlungsnetzes

gab, bedeckte die erwähnten Häuser. Nach der Vernichtung der Häuser lebte dasselbe Volk in dieser Siedlung fort. Das Material der Schichten unter den Häusern, die Funde der Häuser und der schwarzen Schicht vertreten die klassische Periode der Kyjatice­Kultur und es gibt viele Fundstücke, die auf die Han­delsbeziehungen mit der Urnenfelderkultur hinweisen. Innerhalb dieser Kultur bedeutet die Schicht der Häuser selbstverständlich eine ältere Phase, aber sie kann im Material der Siedlung nicht abgesondert wer­den. Diese Siedlungsperiode datieren wir an das Ende der Ha 2- und in die Ha Bl - Periode (10. Jahrhundert und Anfang des 9. Jahrhunderts v. Chr.). Auf einem Teil des Gebietes - Graben 3, 6 und 13, Quadrant VI und X - konnte die rotbraune, manchmal gräulich­braune, steinige, lockere, wenige Scherben enthaltende spätbronzezeitliche, früheisenzeitliche Schicht be­obachtet werden. Unter der oberen 30-50 cm dicken, auch mittelalterliches Material enthaltenden Schicht konnte sich die 35-40 cm mächtige spätbron­zezeitliche, früheisenzeitliche Schicht ziehen. Aus dem Erdmaterial dieser Schicht wurde die Schanze zu dieser Zeit errichtet. Das Fundmaterial ist spärlich, die weiterlebenden allgemeinen spätbronzezeitlichen Typen sind auch hier zu finden. Ein deutlich ab­weichendes Material weist nur das Haus 3 auf. Hier treten die Bruchstücke von facettierten Schüsseln mit zipfeligem Rand, die für die Gáva-Kultur kennzeich­nenden facettierten Buckelverziemngen, das charak­teristische Motiv der Lausitz-Kultur, die mit einer brei­ten Abglättung umrahmten Punktverzierungen und mehrere Bruchstücke, die unter dem schräg einge­schnittenen Rand mit schräg eingeschnittener Rippe verziert wurden. Für die Datierung ist es bestimmend, dass hier eine Schale mit überrandständigem Henkel, die während der Ha B2, 3-Periode benutzt wurde, zum Vorschein kam. Die zum Haus 3 gehörenden wichtigen Typen, ausgenommen die eingeschnittenen Ränder, kommen in den übrigen erschlossenen Quadranten nicht auf. Da das Haus 5 ins Haus 2 eingetieft wurde, ist das erste stratigraphisch auf jeden Fall jünger. Es befand sich in der schwarzen Schicht, also ist es an­nehmbar, dass es nach den Häusern 1,2,4, aber kurz vor dem Haus 3 gebaut werden konnte. Das Material der braunen spätbronzezeitlichen Schicht - über­wiegend das des Hauses 3 - können wir in die Ha B3­Periode (in das 8. Jahrhundert v. Chr.), also schon in die Früheisenzeit datieren. Zwischen 0-30/40 cm, also in der noch zu der Humusschicht gehörenden Schicht fand man arpadenzeitliche Keramik. In Szilvásvárad wurde das Fundmaterial des ersten, zweiten, eventuell des dritten Spatenstiches in einigen Quadranten (z. B. Quadrant "A" und III) separat gehalten. Das bedeutet aber keine ergreifbaren Unter­schiede zwischen den einzelnen Niveaus, Schichte wurden nicht beobachtet und das Fundmaterial weist keine Unterschiede auf. Der riesige Fundbestand weist aber auf eine langlebige Siedlung hin. Innerhalb des Fundmaterials konnten wir chronologische Unterschiede nur auf typologischem Wege feststellen. Im Gebiet von Bükkszentlászló-Nagy sánc gab es sehr große Niveauunterschiede, die einzelnen Terras­sen sind zwischen 405 und 475 m zu finden. Der gewachsene Boden wurde durch den Kalkstein bezeichnet. Die Kulturschicht, die in den meisten Fällen die Humusschicht bedeutete, war sehr dünn, in den meisten Quadranten schwankte sie zwischen 20-25 cm. Die Tiefe der Gruben betrug 30-105 cm, in der größten Tiefe (120-130 cm bzw. 150-160 cm) lagen die Häuser. Das Fundmaterial konnte stratig­raphisch nicht abgesondert werden, nur aufgrund der Keramik kann je eine spätbronzezeitliche, eine friiheisenzeitliche und eine spätkeltische Schicht de­finiert werden. Die als Streufunde erwähnten skythen­und arpadenzeitlichen Funde konnten Objekten nicht zugeschrieben werden. 5. Die Analyse des Siedlungsnetzes Aus Mangel an Forschungen kennen wir die in der Umgebung von Felsötárkány-Várhegy liegenden spät­bronzezeitlichen Siedlungen und Gräberfelder nicht. Die vereinzelten Metallfunde, das Kyjatice-Material der Peskö-Höhle, 239 und die spätbronzezeitlichen, früheisenzeitlichen Streufunde im Weichbild von Fel­sötárkány 240 beweisen, dass mehrere spätbronzezeit­liche Siedlungen in der unmittelbaren Nähe existierten. Die als Streufund vorgekommenen zwei bronzenen Tüllenbeile und der Bronzetutulus in Szilvásvárad 2 ^^ können wahrscheinlich an einen Erdwall geknüpft werden. In der naheliegenden Höhle von Istállóskö kam auch ein früheisenzeitliches Gefaßbruchstück vor. 242 Mihály Párducz grub in Bükkszentlászló in der Flur "Tanítóréf ' auf einem 100 m weit nordöstlich von dem 239 VERTES 1956, 5; HELLEBRANDT 1973. 589; KEMEN- 241 KEMENCZEI 1968, 19-20, 1.1. 7. 9. XI. t. 2. CZEI 1984. 129 . 242 KEMENCZEI 1970. 20, IV. t. 7. 240 SZ. KÁLLAY 1990. 88.

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