Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)

Teil I. GYULA NOVÁKI - 1. Die Beschreibung der Erdwälle

sich eine aus Steinen bestehende, mauerartige, 0,50 m hohe Schanze, aber ca. nach 50 m verschwindet sie am mit Steingeröllen bedeckten Hang. Auf der östlichen Seite des Plateaus gibt es keine Spuren einer Befes­tigung, aber auf einem 10 m niedriger liegenden Niveau ist noch eine ca. 30 m lange Steinschanze am steilen, mit Steingeröllen bedeckten Hang zu finden. Das südliche, spitzwinklige Ende des Plateaus ist durch natürliche Felsblöcke oberhalb des tiefen Sattels begrenzt. Die Länge des auf diese Weise umgrenzten Gebietes beträgt (bis zum inneren Graben) 120 m, die Breite ca. 60 m, die Fläche 0,4 ha. Auf dem nördlichen Teil des inneren Areals scheinen die großen Steine in Rechteckform zu liegen, das ist aber nur eine Vermu­tung. Zsuzsa Miklós führte da 1986 eine Probegrabung durch. Sie ließ die zwei Gräben durchschneiden, und sie erforschte auch das innere Gebiet. Es gab keine Siedlungserscheinungen, aber Lehmbewurfstücke kamen vor. Ein reiches kupfer- (Ludanice-Gruppe, Makó-Kultur) und spätbronzezeitliches Fundmaterial (nach der Beschreibung aus der Urnenfelderkultur) und wenige arpadenzeifliche Funde (vom 12. bis 13. Jahrhundert) kamen zum Vorschein. Die Datierung der Befestigung des Erdwalles konnte nicht bestimmt werden. Nach den Verfassern der Archäologischen Topographie Ungarns (MRT) kann dieser Fundort aufgrund des Charakters der Burg (relativ kleines Ausmaß, doppelter Graben) wahrscheinlich in die Ar­padenzeit datiert werden, die Datierung in die Spät­bronzezeit schließen sie wegen des kleinen Ausmaßes aus. 59 Wir sind aber der Meinung, dass allein die Länge von 120 m den spätbronzezeitlichen Ursprung nicht ausschließt; die Naturgegebenheiten machten die Entfaltung einer größeren Siedlung unmöglich. Das ist der Fall auch beim spätbronzezeitlichen, in der Nähe liegenden Fundplatz Kemence-Pléska-szikla, oder bei dem weiten, noch kleineren Fundort Fony-Süllyedt Bán-hegy. Bei beiden bestimmten die Naturgegeben­heiten die Größe des Gebietes, das man verteidigen konnte. Die Datierung der Befestigung von Jancsi­hegy ist heute noch eine offene Frage. Nagybörzsöny-Magyar-hegy (Abb. 41) 3,5 km östlich-nordöstlich von der Gemeinde Nagybörzsöny erhöht sich der Berg Magyar-hegy. Der urzeitliche Erdwall befindet sich auf dem mittleren, zugleich höchsten Bergrücken, 714 m ü. d. M. Von Südosten ist er durch einen sehr steilen Berghang be­grenzt, hier gibt es keine Spuren einer Befestigung. Von Nordwesten ist der Berghang sanfter absteigend. Da umgibt der Rest einer urzeitlichen Befestigung, d. h. eine Terrasse völlig unsicheren Umrisses ein großes Areal. Im inneren Gebiet befinden sich mehrere ein­stige Wohnterrassen untereinander. Auf der Ober­fläche liegen viele Scherben der Kyjatice-Kultur. Der Durchmesser des verteidigten Gebietes ist 300 x 250 m, die Fläche 5,0 ha. 60 Nagybörzsöny-Rustok-hegy (Abb. 42) Unmittelbar oberhalb der Gemeinde Nagybör­zsöny, östlich davon erhöht sich der Berg Rustok-hegy 484 m ü. d. M. Der höchste Teil des Bergrücken befin­det sich am südöstlichen Rand, oberhalb eines sehr steilen Berghanges. Auf dieser Seite gibt es keine Spuren einer Befestigung. Der ganze Bergrücken, der von einer Schanze etwa in Halbkreisform umgeben ist, fällt nach Nordwesten. Die Schanze blieb an beiden Enden des Gebietes, besonders auf dem süd­westlichen Teil, in relativ gutem Zustand erhalten. In­nerhalb und außerhalb der Schanze ziehen sich Stein­reihen, die aus den Steinen bestehen, die von den einst (Spätmittelalter, Neuzeit?), spätestens in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgehörten Ackerfeldern hierher geschmissen wurden. Auf dem westlichen Teil des in­neren Gebietes befinden sich Terrassen, eventuell die Reste von urzeitlichen Wohnterrassen. Im Jahre 1973 führte hier Gyula Nováki eine Aus­grabung durch. Er ließ die Schanze auf dem westlichen und östlichen Teil durchschneiden: Die Reste einer zusammengestürzten Erdschanze mit Holzbalkenkonstruktion konnten beobachtet werden. In den im inneren Gebiet der Siedlung gegrabenen Suchgräben kamen keine Siedlungserscheinungen vor, in einer Tiefe von 30-50 cm zieht sich schon der fel­sige Boden. Mit Hilfe von mehreren Suchgräben konnten die den Rand der Ackerfelder bezeichnenden Steinreihen von der urzeitlichen Schanze abgesondert werden. Viele Scherben kamen vor, alle stammen aus der Kyjatice-Kultur. Der Durchmesser der Siedlung ist 504 x 230 m, die Fläche 7,5 ha. 61 Szokolya-Pap-hegy (Abb. 43) 2 km nordwestlich von der Gemeinde Szokolya be­ginnt der sich in O-W-Richtung ziehende Block von MRT 9. 1993, 286-287. 36. kép 7. 13. t. NOVÁKI-SÁNDORFI-MIKLÓS 1979, 59, 63, 65-66. kép; MRT 9. 1993,204, 24. kép 61 NOVÁKI-SÁNDORFI-MIKLÓS 1979, 63-68, 67-72. kép; MRT 9. 1993. 203-204, 24. kép

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