Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)

Teil I. GYULA NOVÁKI - 2. Durchschnitte von Schanzen

Pap-hegy. Der urzeitliche Erdwall befindet sich auf der am östlichen Ende aus dem südlichen Hang unter­halb der Spitze (473 m ü. d. M.) 365 m ü. d. M. vor­springenden Bergzunge. Die Bergzunge ist durch einen, sich ein wenig vertiefenden schmalen Sattel vom südlichen, steilen Hang von Pap-hegy getrennt. Von hier fallt die Bergzunge in O-NO-Richtung stark. Die Schanze umgibt ein kleineres Gebiet an diesem Hang. Die SW-Seite wurde von einer, auf einem nach oben gehenden, schmalen Kamm errichteten Stein­schanze verteidigt, die Fortsetzung ist aber auf dem steilen nördlichen Hang schwer wahrnehmbar. Die bogige östliche Seite ist durch einen Rand - stellen­weise durch eine niedrige Steinschanze - umgrenzt. Die Länge des verteidigten Gebietes beträgt 120 m, die größte Breite 65 m, die Fläche 0,5 ha. Auf der Oberfläche sind die Scherben der Kyjatice-Kultur zu finden. Vier kleine Flächen, auf denen keine Steine liegen, können vielleicht auf die Stelle von einstigen Gebäuden hinweisen. 62 2. Durchschnitte von Schanzen Kemence-Godóvár (Abb. 44-45) Im Jahre 1967 ließ Gyula Nováki die innere Schanze auf der südlichen Seite mit einem 7 m langen, 2 m breiten Graben durchschneiden. 63 Die äußere Seite der Schanze bestand vollkommen aus Stein, un­ter den Steinen gab es auch rot ausgebrannte Erde. Viele Steine wiesen starke Brandspuren auf, stellen­weise waren die Steine schlackig, manchmal verschmolzen sie sich ineinander. Die innere Seite der Schanze bestand aus schwarzer Erde, darin lagen ver­einzelte Steine. Dem inneren Grund der Schanze nahe kamen gebrannte Steine ebenfalls vor, die Erde war um sie auch da gebrannt. Etwa in der Mitte, neben dem aus gebrannten Steinen bestehenden Teil wurden drei 15-25 cm lange, 5-10 cm breite verkohlte Holzreste in der schwarzen Erde freigelegt. Sie lagen senkrecht auf der Richtung der Schanze. Der Durchschnitt zeugt von einer zusammengestür­zten Schanze. Die äußere Seite besteht ausschließlich aus Steinen, hinter der Brustwehr befand sich ein ca. 1 m breiter Gehboden. Innen schloss sich eine Erdauf­schüttung an, die am inneren Grund der Schanze mit einer Steinmauer gestützt wurde. Die in großer Menge vorhandene gebrannte Erde und die Steine mit starken Brandspuren weisen auf das Niederbrennen der ein­stigen Holzkonstruktion hin. Nagybörzsöny-Rustok-hegy (Abb. 46-47) An der Ausgrabung hatte Gyula Nováki im Jahre 1973 die Möglichkeit, die Schanzen an zwei Stellen durchschneiden zu lassen. Mit einem der Suchgräben wurde die das nordöstliche Ende der Siedlung absper­rende, stark beschädigte Schanze durchgeschnitten. Länge: 9,40 m, Breite: 1,20 m. 64 Die größte Dicke des MRT 9. 1993. 361-362. 44. kép NOVÁKI-SÁNDORFI-MIKLÓS 1979, 50. kép Schanzenrestes betrug 55 cm, die Breite am Grund 5 m. Das bezieht sich aber auf die vollkommen zusam­mengestürzten Konstruktion. Am inneren Rand ganz unten kamen die verkohlten Reste eines Längs- und eines Querbalkens in der schwach ausgebrannten, ro­ten Erde vor. Sie waren 2-4 cm dick und 5-10 cm breit, ihre genaue Form konnte nicht festgestellt wer­den. Nach außen von ihnen lag stark ausgebrannte rote Erde am Hang in einer Dicke von 50-55 cm und in einer Breite von 3,40 m. Da kamen viele faustgroße, kleinere und größere ziegelrote, hart ausgebrannte Klumpen, einige mit Zweig- und Holzstammab­drücken, ferner rußige Steine vor. In dieser Schicht lagen auch mehrere Scherben. Auf den anderen Teilen des Hanges zog sich schon eine schwacher ausge­brannte Schicht mit wenigen rot ausgebrannten Klum­pen. Eine 5-10 cm dicke dunkelgraue Schicht unter der mittleren, stark ausgebrannten, roten Schicht ver­tritt den Humus vor dem Bau der Schanze. Die Konstruktion der Schanze, wenn auch nicht genau, kann grundsätzlich rekonstruiert werden. Das unterste Glied der aus waagrechten Balken bestehen­den Mauer an der inneren Seite der Schanze war durch eine sich in Längsrichtung ziehende Balkenspur bezeichnet. Obwohl keine konkrete Spur vorkam, nehmen wir an, dass es noch eine ähnliche, aus waa­grechten Balken bestehende Mauer davon min. 1,50 m nach außen gab. Die beiden Mauern wurden mit kur­zen Querbalken verbunden. Von diesen Balken stieß man auf die Spur eines einzigen Balkens, nämlich des untersten. Auf diese Weise entstand ein in Kästen geteilter Mauerabstand, der mit Erde ausgefüllt wurde. Auf die Höhe der Schanze weist nichts hin, ihre Breite könnte min. 1,50 m gewesen sein. Die Zerstörung der Schanze hing mit einem Feuerbrand zusammen. Die Holzbalken fielen nach außen, die Füllungserde ver­NOVÁKI-SÁNDORFI-MIKLÓS 1979, 69. kép

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