Szabó József: Früh- und Mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya. (Inventaria Praehistorica Hungariae 8; Budapest, 2000)

J. József Szabó: Früh- und mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya

Oktober) zum Vorschein gekommenen Funde und Be­funde sowie die Ergebnisse der Ausgrabungen in der archäologischen Fachliteratur zitiert und dadurch aus­reichend bekannt wurden. Bei der Bearbeitung des Gräberfeldes von Mokrin tauchten Funde aus Bat­tonya mehrmals als Analogien auf. 9 István Bona beschäftigte sich in zwei synthetisierenden Arbeiten mit der chronologischen Lage und mit den Fragen der kulturellen Zugehörigket des Gräberfeldes. Nach sei­nen Feststellungen wurde das Gräberfeld vom Typ Szöreg 2-4 durch eine Population mit Hatvan-Ot­tomany-Prägung fortgesetzt. 10 Tibor Kovács veröffen­tlichte im Zusammenhang mit der Analyse der Bron­zefunde von Mende die Lanzenspitze aus dem Grab 35. 11 Tudor Soroceanu zitierte das Gräberfeld von Battonya anhand der horizontalstratigraphischen Un­tersuchungen des Gräberfeldes von Mokrin sowie in einer Rezension. Er wies auf die zeitlichen Unter­schiede zwischen dem südöstlichen und dem nördlich­mittleren Teil hin. Seine Erörterungen lassen ahnen, daß der westliche Teil der früheste sei. 12 Margarita Primas beschäftigte sich in ihrer synthetisierenden Ar­beit mit den Gräberfeldern aus der Spätkupferzeit bzw. Frühbronzezeit in Süd-Mitteleuropa. Sie kam zur Feststellung, daß das Gräberfeld an der Grenze von zwei Kulturen läge und die beiden Bestattungsbräuche von Anfang an vorhanden gewesen seien. Sie hält den südöstlichen Teil für den frühesten. 13 Gábor Bandi er­wähnte bei der Darstellung der Verbindungen des Volkes der transdanubischen inkrustierten Keramik auch diejenigen Funde, die im Gräberfeld von Bat­tonya zum Vorschein kamen. 14 Mit dem Tod von Gyula Gazdapusztai wurden die Ausgrabungen unterbrochen, der Sandabbau setzte sich aber seit Beginn der siebziger Jahre auf der nordöstlichen Seite der Verbindungsstraße fort. Hier fand man zwischen 1973 und 1979 ein weiteres Gräberfeld gleichen Alters — Gräberfeld II — (Gräber 80-131, Abb. 1 und 3). Auf diesem Gebiet kamen weiters frühbronzezeitliche, spätbronzezeit­liche und völkerwanderungszeitliche Siedlungsteile zum Vorschein. 15 Die spätbronzezeitlichen Funde wurden von Ágota Sz. Kállay, die frühvölkerwan­derungszeitlichen vom Verfasser veröffentlicht. 16 Die Forschungsgeschichte wird noch durch weitere Zitate ergänzt, jedoch nicht näher beleuchtet. 17 Situation der Gräberfelder und deren mögliche Deutung Situation der beiden Gräberfelder Das Erkennen der internen Gräberfeldstruktur wurde durch mehrere Faktoren erschwert. Der Ablauf der Untersuchungen wurde jeweils durch den Ablauf des Sandabbaus bestimmt, der an zwei voneinander mehr als 100 m entfernt liegenden Bereichen durchgeführt worden war. Ein Teil der Gräber wurde schon durch die prähistorischen bzw. völkerwanderungszeitlichen Siedlungsobjekte gestört, mehrere Gräber wurden durch den Sandabbau völlig oder zum Teil vernichtet. Es muß aber betont werden, daß man nach unseren hiesigen Grabungserfahrungen zwischen den zwei Gräbergruppierungen mit einem Bereich rechnen muß, auf dem während der Füh- bzw. Mittelbronzezeit nicht bestattet wurde. Das bestätigt die Tatsache, daß in den westlichen Bereichen der Grabungen 1973-1979 kein Grab aus der Früh- bzw. Mittelbron­zezeit zum Vorschein kam. Dafür spricht auch der Umstand, daß im Zuge der Rodung der Bäume um das naheliegende Gehöft kein einziges Grab zu beobach­ten war. All dies fuhrt zur Schlußfolgerung, daß man hier mit zwei getrennten Gräberfeldern gleichen Alters rechnen muß: Gräberfeld I (Gräber 1-79, 132) und Gräberfeld II (Gräber 80-130). Es handelt sich wahrscheinlich um territorial voneinander abge­sonderte Bestattungsorte von zwei größeren Gemein­schaften (Großfamilien, Sippen) derselben Zeitstufe. Es sind nämlich in beiden Gräbergruppen mit wenigen Abweichungen die gleichen Bräuche und Fundtypen zu beobachten. 18 Im folgenden wird mit Hilfe von Fundtypen verschiedener Etappen versucht, in den einzelnen Gräbergruppierungen mikroregionale Grup­pen zu unterscheiden. Vielleicht besitzt auch die 9 GIRIC 1971, 35, 199, 212, 226, 232, 234; GIRIC 1984, 39-41. 10 BONA 1975a, 99, 101, 104 f., 110 f., 120, 143, 192, Anm. 15, 276, 306; BONA 1975b, 284f. ' 1 KOVÁCS 1975a, 28, 34, Abb. 5. 12 SOROCEANU 1975, 173 f.; SOROCEANU 1978, 678 f. 13 PRIMAS 1977, 16 f. 14 BÁNDI 1968,64,69. 15 J.J. SZABÓ, RégFüz Ser. 1, Nr. 27 (1974) 3, Nr. 28 (1975) 4, Nr. 29 (1976) 4, Nr. 31 (1978) 6, Nr. 32 (1979) 5, Nr. 33 (1980) 5. 16 KÁLLAY 1983, 42—45; SZABÓ 1978. 17 GIRIC 1992, 85-89; KISS 1998, 169, zitiert die inkrustierten Gefäße aus dem westlichen Gräberfeld; KOVÁCS 1985, 129; KULCSÁR 1998, 35, Anm. 39, erwähnt die Funde der Ma­ko-Kultur vom Gebiet zwischen den zwei Gräberfeldern; SOROCEANU 1991, 18, 72, Anm. 249; SCHALK 1992, 147, 284. 18 T. KOVÁCS, ArchÉrt 100 (1973), 260. f.

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