Korek József: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend. (Inventaria Praehistorica Hungariae 3; Budapest, 1989)
József KOREK: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend - 2. Die mittlere Theißgegend und Nordungarn - a. Kisköre-Damm
— Großes Vorratsgefäß, an der Schulter mit 4 großen Buckelhenkeln. Nachträglich durchbrannt. H: 53 cm. — Flache, ovale Schiissel, mit geradem Rand. Grau. H: 3 cm, Mdm: 7,5 cm, Bdm: 12 cm (Taf. 1: 6). Aus der Grube kamen 1 Steinaxt (Taf. 9: 1). 21 retuschierte Steine, im Großteil retuschierte, halbkreisförmige Schaber (Taf. 9:2-4), 1 Knochenahle, 7 Mahlsteinfragmente, 3 Reibsteine und 3 Wetzsteine zum Vorschein. Die Zusammensetzung der Keramik ist wie folgt: Inventarisiert Vor Inventarisierung Theiß-mäanderverziert 50 142 Dünnwandig, buckelverziert 39 71 Dünnwandig, glatt 15 325 Bemalt 29 29 Grob 21 185 Charakteristische Funde: — Profil eines blumentopfförmigen Gefäßes, mit abwechselnden vier mäanderverzierten Feldern und breiten Feldstreifen. Unter dem Rand und bei dem unteren Teil sind je 3 Scheibenbuckel mit runder Durchbohrung unter dem mittleren Buckel bei dem Rand, die das Saugrohr ersetzt. Das Streifenfeld ist in Spiegelbild dargestellt und mit kreuzförmigen, sich mit der Spitze berührenden Keilen verziert. H: 13,5 cm. Rot, innen grau gebrannt, gut ausgearbeitet (Taf. 2:1). — Teü eines mäanderverzierten, blumentopfförmigen Gefäßes mit vier Feldern und leicht ausladendem Rand. Auf dem Trennungsstreifen ist in der Rahmenhöhe der Felder eine 3 mm breite schräge Durchbohrung zu sehen. Sehr dünnwandiges, mit gleichmäßigen, feinen Einritzungen hergestelltes Stück (Taf. 2:8). — Eckige Blumentopfform mit vier Feldern. Auf dem schmalen Trennungsstreifen sitzt in der Höhe der Rahmenverzierung der Felder ein durchbohrtes Saugrohr. Die Mäanderverzierung ist auffallend schmal, fein ausgeführt, dünnwandig, rot (Taf. 2: 3). — Mündungsteil eines Kruges mit zylinderförmigem Hals. Unmittelbar unter dem Rand läuft eine 1 cm breite Streifenbemalung ringsum, auf der sich einander berührende Kreise abzeichnen, in dunkler abgetönter schwarzer Farbe. Auch in der Mitte des Halses ist der Abdruck einer schwarzen Streifenbemalung zu sehen. Rot, aus gutem Material (Taf. 2: 2). — Rand einer bikonischen, mitteltiefen Schüssel, in der Mitte des Schulterumbruches mit eingestochener, flacher Linsenbuckelreihe. Dünnwandige, rauh ausgeführte Scherbe, grau (Taf. 2:9). — Randfragment eines Topfes von leichter Bogenform, auf dem Hals mit Fingereindrücken profilierte, schräge Rippe. Grob ausgearbeitet, gräulichbraun (Taf. 2:6). — Wandfragment eines Topfes mit rauher Oberfläche, mit vier, durch Fingereindrücke profilierten Rosetten. Grau (Taf (2: 5). — Fragment einer bikonischen, tiefen Schüssel, auf der Bauchlinie flacher, runder Scheibenbuckel, winziger Kreis mit Einstichen verziert. Fein ausgearbeitet, bräunlichgrau (Taf. 2: 7). — Fragment einer bikonischen, niedrigen Schale, auf der Bauchlinie mit eingestochenem Punkt versehene, runde Linsenbuckelreihe. Grau, mittelmäßig ausgearbeitet (Taf. 2:110). — Wandfragment mit flacher Rippe, der sich anhängerar iig drei, mit Punkten verzierte Rippen anschließen. Mittelmäßig ausgearbeitet, rot (Taf. 2:4). — Fragment eines Fußbechers, grob (Taf. 9: 5). Fläche 18. 10 X 7,5 m. Die im Block A gefundenen 5 Gruben gehören nicht zu den Theiß-An Siedlern. In zwei Gruben waren arpadenzeitliche (d.h. mittelalterliche) Funde. Zwei weitere können wir wegen der schwarzen Bodenverfärbung für gleichaltrig halten. Aufgrund der Form könnte die große, ovale Grube neolithisch sein, jedoch wird diese Annahme durch den sich anschließenden, schmalen Graben, der eine Wasserrinne zu sein scheint, ausgeschlossen. Diese gehören gleichfalls zur Aipadenzeit. Im Block B fanden wir die Gräber 5., 6, der Block C war hingegen vom Gesichtspunkt des Neolithikums leer. Fläche 19. 10 X 2,5 m. im Block A waren in enger Anordnung 4 gegrabene Pfostengruben. 1. Dm: 75 cm, T: 99 cm; 2. Dm: 75 cm, T: 96 cm; 3. Dm: 60 cm, T: 106 cm; 4. Dm: 85 cm, T: 83 cm. Im Block B waren zwei leere Gruben, die eine von diesen war — aufgrund der Verfärbung geurteilt — von zylindrischem Querschnitt, eine neolithische Vorratsgrube mit Dm: 118 cm, T: 153 cm. Fläche 20. 5X5 m. Block A. Aufgrund der Füllerde gehört die kleine Vorratsgrube mit Dm: 85 X 90 cm, T: 92 cm in das Neolithikum. Der Block B war leer. Fläche 21. 5 X 7 m. Der Block A reichte in die bei der Fläche 17 gefundene Wohngrube 4 über. Neolithische Objekte waren hier nicht vorhanden. In den BlockB reichte zum Teil das Grab 7 über und eine Grube mit Dm: 80 cm und T: 90 cm gehört in das Neolithikum. Fläche 22. 5 X 4,5 m . Block A. Kleine Grube mit einigen Scherben. Dm: 92 cm, T: 86 cm. Der Block B war völlig leer. Fläche 23. 5 X 4,5 m. Im Block A waren zwei Gruben. Die eine ovale Vorratsgrube mit Dm: 120 X 100 cm, T: 82 cm. Die andere Grube war von unregelmäßiger Form, wegen der Füllerde kann nicht als neolithisch betrachtet werden. Im Block B war eine kreisförmige Grube mit Dm: 150 X 140 cm, T: 100 cm. Die Wand war zylindrisch, der Grund flach. Die Füllerde enthielt viel Asche und wenig Tierknochen. Diente als Vorratsgrube. Fläche 24-25. 10 X 5 m. Die beiden Flächen werden gemeinsam erörtert, da ihre Objekte zusammengehören (Abb. 2, 3, 8).