Korek József: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend. (Inventaria Praehistorica Hungariae 3; Budapest, 1989)

József KOREK: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend - 2. Die mittlere Theißgegend und Nordungarn - a. Kisköre-Damm

Rundes Haus. Das Fußbodenniveau ist abgetreten, gleichmäßig. T: zwischen 78-84 cm. An der S-Seite war eine 75 X 50 cm große, verschmierte Feuerstelle. Durch­brennungsschicht: 2—3 cm. An der N-Seite schloß sich eine halbkreisförmige, 15 cm lange und 50 cm breite Feuerstelle an das vertiefte Hausfundament an. Ihre Tiefe war 64 cm, lag also höher als das Fußbodenniveau, wie wir dies bereits bei der Wohngrube 4 konstatierten. An der S-Seite des Hauses, ganz nahe zum Fundament waren 2 Pfostenlöcher. Das eine mit 78 X 75 cm Durch­messer, und 142 cm Tiefe, das andere mit 75 X 70 cm Durchmesser und 120 cm Tiefe. An der N-Seite konnte eine Pfostengrube mit voller Sicherheit festgestellt wer­den. Dies war mit dem größten Teil in das Fundament eingegraben. Dm: 85 X 75 cm, T: 135 cm. Auf die Stelle der anderen Grube können wir bloß aus einer kleinen, halbkreisförmigen Ausbiegung schließen. Das Haus war leicht eingetieft. Dm in N—S-Richtung: 356 cm, in 0-W­Richtung: 418 cm. Auf dem Fußbodenbelag des Hauses und in der Umgebung der inneren Feuerstelle fanden wir folgende Werkzeuge: — Hirschgeweihgerät aus dem Rosenstock. Der Nacken ist geschnitten und geschliffen, das Stielloch gebro­chen eckig, die Kante gebrochen, diente wahrschein­lich als Fassung eines Steinbeiles (Taf. 9 : 6). — Aus Kies ausgebildete Steinaxt. Die Kante entstand durch Retuschierung, der Nacken ist nicht extra be­arbeitet. L: 9 cm, Br: 3,5 cm (Taf. 9: 7). — Aus Geweih ausgebildetes Stichelfragment. Halbfer­tiges Erzeugnis. Br: 12 cm (Taf. 9:8). — Fragment eines aus Tierrippe erzeugten, bogenförmi­gen Stichels. L: 5 cm (Taf. 9:9). — Aus Schafknochen erzeugter Bohrer. L: 6,7 cm (Taf. 9:11). Fläche 26. 5 X 4,5 m. In der Mitte der Fläche la­gen 3 Pfostengruben. 1. Oval (9) Dm: 75 cm, T: 137 cm; 2. Oval (8) Dm: 78 cm, T: 132 cm; 3. eckige Form an­nehmend (7) Dm: 60 cm, T: 139 cm. Im O-Teil der Fläche waren gleichfalls 3 Pfostengruben, in annähernd reihenförmiger Anordnung; 4. Oval, Dm: 70 cm, T: 126 cm; 5. Oval, Dm: 70 cm, T: 131 cm. 6. Eckige Form annehmend, Dm: 50 cm, T: 136 cm. Diese hängen mit den in der Fläche 31b gefundenen Pfostengruben (1-3) zusammen und bilden mit diesen ein Objekt. Die Fläche 26b war völlig leer. Fläche 27. 5 X 4,5 m . Die Blöcke A und B waren völlig leer. Fläche 28. 6 X 5 m . Im Block A nahmen wir zwei ovale Pfostengruben wahr. 1. Dm: 82 cm, T: 131 cm; 2. Dm: 80 cm,T: 139 cm. Der Block B war leer. Fläche 29. 5 X 4,5 m. Im Block war der Teil einer Hausgrube, die bei der Fläche 33 erörtert wird. Der Block A war völlig leer. Fläche 30-31. 10 X 5 m. In der Mitte der Blöcke 30A und 31A wurde eine ovale Hausgrube erschlossen. Dm: 270 X 200 cm, T: 92 cm. Mit flachem Grund. Aus den Konturen der Grube konnte insgesamt nur 20 cm beobachtet werden und dieser Teil enthielt kaum wel­ches Material. Aufgrund der aus der oberen Schicht zum Vorschein gekommenen Theiß-Scherbe gehört das Material vermutlich in das Neolithikum. Fläche 31. Enthielt drei Pfostengruben. 1. Dm: 50 X 40 cm, T: 90 cm; 2. Dm: 85 X 50 cm, T: 92 cm; 3.50 X 40 cm,T:90 cm. Fläche 32. In keinem der Blöcke konnte neolithi­scher Fund wahrgenommen werden. Fläche 33. 5 X 5 m. Wohngrube mit Bank. (Abb. 8). Ovale Form, der S-Teil wird bei dem geraden Ab­schluß etwas eckig. Dm: 480 X 420 cm. Die Bank lag an der O-Seite 105 cm tief. Br: 30—35 cm. Der Fußboden­belag der Wohngrube befand sich in der Tiefe von 147-152 cm. In der Mitte der Grube war eine halbkreis­förmige, stark durchbrannte Feuerstelle mit Dm: 80—65 cm, in 120 cm Tiefe, mit 70 X 80 cm großem, ovalem Umfang. Aus dem Profil geurteilt, handelt es sich um einen Ofen. Das Durchbrennen begann in der Schicht von 90 cm und in 105 cm Tiefe zeichnete sich ent­schieden die ausgebrannte Ofen wand ab, Wanddicke: 6—8 cm. Der Grund dieses Teiles der Wohngrube war nicht flach. In der Mitte, in der Linie des Ofens zog eine muldenförmige Vertiefung entlang und die größte Tiefe betrug an der S-Seite 168 cm. Die Vertiefung übertraf das Fußbodenniveau im Durchschnitt um 20—25 cm. Aus ihr teilen wir folgende Funde mit: — Schuhleistenförmiges Steinbeil, an beiden Seiten ge­schliffen, Nacken und Schneide ausgebröckelt. L: 12 cm,Br: 4,5 cm (Taf. 9:12). — Trapezförmiges, geschliffenes Steinbeil, der Nacken gerade, abgewetzt, ausgeb rocke lt. L: 10 cm, Br: 6 cm (Taf. 9:13). — Trapezförmiges, von beiden Seiten geschärftes Stein­beil von eckigem Querschnitt, Nacken abgewetzt, Schneide schartig. L: 8 cm, Br: 3 cm (Taf. 9:14). — Gebrochenes, trapezförmiges Steinbeü. L: 4 cm (Taf. 9:15). — Knochennadel mit gespaltenem Gelenkknorren. L: 7,2 cm. — Schlittschuh aus Rindknochen. Das eine Ende ist zu­gespitzt geschliffen und waagerecht durchbohrt. Das andere Ende ist gerade mit schräger Durchbohrung zum Aufbinden. Die Oberfläche wurde kaum ge­braucht, ist entzweigebrochen. L: 21,5 cm (Taf. 9:20). — Geweihfragment, wahrscheinlich eine Harpune mit abgebrochener Spitze. L: 9 cm (Taf. 9:17). — Tonrassel, der obere Teil kegelstumpfförmig mit ab­gebrochener Spitze. Der untere Teil geht in einer konkaven Sohle aus. Im Inneren befinden sich Ton­kugeln. Grau. L: 3,1 cm (Taf. 9: 18).

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