Kolba H. Judit: Liturgische Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum. 14.-17. Jahrhundert. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Series Mediaevalis et Moderna 1; Budapest, 2004)
KATALOG - MONSTRANZEN
99. MONSTRANZ Abb. 99 1915.96.5. Svábfalva (Svabovce, SK) röm.-kath. Kirche 2. Hälfte 15. Jh. H: 44,7 cm; F-Dm: 12 cm Erwerb: durch Ankauf von der romlkam. Kirche in Sváb fal va Bronze, teilweise vergoldet, getrieben, gegossen. Der Sechspassfuß steht auf einem breiten Rand, die Fußkante ist glatt, senkrecht. Die Wölbung des Fußes ist hochgezogen, nur mit sechs Kanten geschmückt und wird oben von einer sechseckigen Fußplatte geschlossen. Die Schaftringe sind verhältnismäßig hoch, sechseckig, unverziert. An der Stelle des Nodus verbreitert sich der sechseckige Schaft, an seinen Seiten rechteckige fensterartige Öffnungen. Über dem oberen Schaftring trägt eine weitere sechseckige Schaftplatte das Pyramidenglied. Die Hostiendose ist unten glatt zylindrisch und auf dem oberen und unteren Rand von einem horizontalen Kranz gerahmt. In der Mitte eine lange glatte Lunula. Der obere Teil schließt gleichfalls mit einer doppelten Kranzreihe, das Glas dazwischen fehlt. Laut Inventarbuch war es damals - aus farbigem Glas noch vorhanden. Beiderseits sitzen mit Spirallinien geschmückte Maßwerke, die sich unten mit Ranken ausbiegen. Oben auf der Dose sitzt ein sechsekkiges glattes Türmchen, an seiner Spitze fehlt das Kreuz. Die Hälfte des oberen inneren Kranzes ist abgebrochen, fehlt. Literatur: MM 1987, I, 739 100. MONSTRANZ Abb. 100 1892.95. Véczke (Vetca, RO) Kirche Ende 15. Jh. H: 52 cm; F-Dm: 22,3 cm Erwerbung: durch Ankauf von Simon Kohn. Aktennr.: 293/1893 Kupfer, vergoldet, getrieben, graviert, gegossen. Der Fuß mit vier stark geschwungenen Pässen steht auf einer horizontalen Rand, darüber eine mehrfach gerippte Fußkante. Die Wölbung des Fußes ist flach, von ihr aus laufen acht Kanten zum Schaft hinauf, wo der Fuß von einer viereckigen Fußplatte abgeschlossen wird. Die zwei Schaftringe haben vierseitige, längliche Prismenform und sind aus glattem Blech gebogen. Der Nodus hat flache gestauchte Kugelform und ist mit sechs erhabenen, auf der Spitze stehenden rhombischen leeren Zapfen und zwei Reihen Blattmuster verziert. Über dem oberen Schaftring sitzt eine eckige Platte. Das Pyramidenglied ist vierseitig, leicht nach oben erweitert. Der Boden der Monstranz besteht oben und unten aus einem angelöteten, doppelten, gotischen Lilienkranz, in den oberen reicht der ein viereckiges Feld formende Strahlenkranz hinein, der das runde Glas der Lunula umrahmt. Die Lunula sitzt in einem schmalen Zylinder, den hinten ein tordierter Draht umrahmt. Auf beiden Seiten stehen dreiteilige, gerippte, gegossene Stützpfeiler, die unten in Strahlenranken auslaufen. Auf der inneren Seite der durchbrochenen Maßwerke biegt sich je eine Blätterreihe zur Lunula hin. Über der Lunula ein dem unteren ähnlicher doppelter Lilienkranz. Die Monstranz endet oben in einer dachziegelartig gemusterten Turmhaube mit vier gotischen Maßwerkfenstern und kleinen Maßwerken an den Ecken. Von der Spitze ist das Kreuz abgebrochen, verloren gegangen. Literatur: MM 1987, I, 739; Ausstellung 1992. 20-21, Nr. 25, Abb. 25 101. FUSS EINER MONSTRANZ Abb. 101 61.2156.C. Herkunft unbekannt 15.Jh. H: 7,8 cm; F-Dm: 16,4x15,3 cm Erwerb: aus dem alten, nicht inventarisierten Bestand Silber, getrieben. Der Sechspassfuß ist 1945 durch das Feuer im Lapidarium sehr wellig geworden. Auf der Wölbung der Pässe sich stufenweise wiederholende, getriebene Rippen. Der Fuß ist glatt, durch sechs Kanten gegliedert. Er reicht hoch hinauf, oben ein kleiner gerippter Ring. Ausgebrannt, wodurch auch das Material ganz verändert ist. Literatur: Erstmitteilung