Kolba H. Judit: Liturgische Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum. 14.-17. Jahrhundert. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Series Mediaevalis et Moderna 1; Budapest, 2004)
KATALOG - PATENEN
erhalten geblieben. Das siebenbürgische Email unterscheidet sich darin vom Drahtemail, dass es in gradwandige Zellen eingeschlossen ist und das eingegossene und gebrannte Email mit feinem Pinsel minuziös gemustert übermalt und erneut gebrannt wird. Da die meisten bekannten Zeugnisse dieser Kunst, Schmuckstücke und einige profane Gefäße, in Siebenbürgen entstanden sind, wird diese Technik siebenbürgisches Email genannt. Der Kelch dürfte in den Jahren um 1700 entstanden sein und ist das Prachtwerk eines unbekannten Goldschmiedemeisters einer siebenbürgischen Werkstatt. Literatur: Ausstellung 1930, 52-53, Nr. 245; Ausstellung 1991, 112, Nr. 105; Ausstellung 1992, 39, Nr. 90; Aussstellung 1993, 49, Nr. 62 PATENEN 69. PATENE Abb. 69 1899.15.2. Dömös 14. -15. Jh. Dm: 16,2-16,4 cm Erwerb: durch Ankauf von József Petras. Aktennr.: 60/1899 Kupfer, vergoldet, getrieben. Mit glattem breitem, zur Mitte hin etwas tieferen Nabel. Unverziert, die Feuervergoldung ist auf der gesamten Fläche abgewetzt. Der Rand ist im Vergleich zum Nabel ziemlich schmal. Literatur: Erstmitteilung 70. PATENE Abb. 70a-b 1884.53. Vielleicht Óbuda 15. Jh. Dm: 13,5 cm Erwerb: Geschenk der Witwe Rozália Deutsch aus Óbuda Kupfer, vergoldet, getrieben, graviert. Der flache Nabel mit schrägen Seiten ist unten von einem gravierten Linienkreis gesäumt. Auf dem Rand ein breites Spruchband mit gedrehten Enden, darauf mit gotischen Minuskeln: „inri". Zwischen den Buchstaben bzw. außen ein oder zwei gravierte Trennungszeichen in Form eines umgekehrten „S". Am Rand ist ein dreieckiges Stück ausgebrochen. Die Vergoldung ist fast völlig abgewetzt. Literatur: Erstmitteilung 71. PATENE Abb. 71a-b Cim.Sec.II.I.l.a. Torna (Turna nad Bodvou, SK) Mitte des 15.Jh. Dm: 21,3 cm; Dm des Nabels: 11,5 cm Erwerb: zusammen mit dem in der Sammlung Cimeliotheca angeführten Kelch aus Torna (Nr. 9), am Anfang des 19. Jh. (s.dort) Silber, vergoldet. Der etwas tiefere Nabel ist glatt und kantig schräg eingetieft. Auf dem Rand eine gravierte Vir Dolorum-Darstellung: Der aus dem schön gravierten Sarkophag mit gerippter Seitenwand steigende auferstehende Christus hebt die Rechte und weist mit der Linken auf seine Seitenwunde. Auf dem Haupt die Dornenkrone, darüber eine Strahlenaureole. Am Rand des Nabels ist die Vergoldung in Flecken abgewetzt. Literatur: s. beim Kelch von Torna; MM 1987, I, 740 , H. KOLBA 2004, 294 72. PATENE Abb. 72a-b 1879.114.12. Herkunft unbekannt 2. Hälfte 15. Jh. Dm: 19,7; Rand-B: 4 cm Erwerb: Geschenk von Baron Ferenc Révay, zusammen mit vielen anderen vorzüglichen Goldschmiedearbeiten. Aktennr.: nur der Dankbrief ist erhalten, 232/1879. Silber, vergoldet, getrieben, graviert. Der Nabel ist glatt, etwas konkav. Auf dem Rand ein graviertes Wappen: Im Dreipass mit punziertem Bandrahmen