Lovag Zsuzsa: Mittelalterliche Bronzgegenstände des Ungarischen Nationalmuseum, (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Seria Archeologica 3; Budapest, 1999)

Katalog - Bestandteile der Waffen und Pferdegeschirren

ringelndem Schwanz. Die innere Zeichnung von Kopf und Flügel ist durch Gravierung angedeutet. Die Vergoldung ist abgewetzt, ungefähr ein Drittel der Scheibe ist abgebrochen. Von einem zmn Typ des Kandarengebisses von Zsámbék gehörenden Pferdegeschirr stammendes Fragment. Herkunftsort unbekannt, aus dem alten Material des Museums erneut inventarisiert. Nicht publiziert. 276. BESCHLAG Abb. 276 Ungarisch, 13. Jh. Bronze, gegossen. Dm: 4,7 cm Inv.Nr. 55.366.C. Dünne, ninde Platte, auf der Vorderseite etwas hcrausragender, schmaler Rand. In der Mitte ein erhabener, nach rechts schreitender Vogel, aus seinem Schnabel hängt eine dreiastige Ranke herunter, über seinem Rücken ein ähnlicher, nach oben gerichteter Rankenschmuck. Große Füße mit Krallen, die Flügel sind nicht angedeutet. Beim Schwanzansatz ein herausstehender Knoten. Im oberen Teil der Scheibe und unten an beiden Seiten je ein Nagelloch. Abgewetzt, ein Teil des unteren Randes ist herausgebrochen. Wahr­scheinlich handelt es sich um den Beschlag eines Pferdegeschirrs, Abmessung, Technik und die Form des Vogels sind der Verzienmg der Stangen­gebisse mit Scheibenanhängseln ähnlich. Herkunftsort unbekannt, aus dem alten Material des Museums erneut inventarisiert. Nicht publiziert. 277. DURCHBROCHENES ANHÄNGSEL Abb. 277 Ungarisch, 13. Jh. Bronze, gegossen. H: 6,7 cm, B: 6 cm Inv.Nr. 55.102.B. Achtecksternform, durch zwei aufeinadergelcgte Quadrate geformt, obenauf eine breite, dicke Aufhängeöse. Das mittlere quadratfönnige Feld ist durchbrochen und hat einen mugeligen Stäbchenrahmen. Drinnen hält eine nach links blickende, kniende Engelfigur mit beiden Händen eine senkrechte Stange. Die sehr flüchtige, plastische innere Zeichnung kann man kaum erkennen, in den Durchbmchstcllcnundam Rande des Anhängsels Gussreste. Hing wahrscheinlich am Riemenwerk eines Pferdegeschirrs, eventuell am Panzer. Herkunftsort unbekannt, aus dem alten Material des Museums erneut inventarisiert. Nicht publiziert. 278. ANHÄNGSEL Abb. 278 Westeuropa, Ende des 14. Jh. Bronze, gegossen, graviert, vergoldet, emailliert. Dm: 3,2 cm H: (mit Aufhängeglied) 5 cm Inv.Nr. 1874.1.590. Runde Platte mit sechs Ausbuchtungen und kleinen Bögen zwischen den Ausbuchtungen, auf der Rückseite auf einer Ausbuchtung sechs tief eingekerbte Rillen. Auf der Vorderseite ein hoher, mit der Grundplatte gleichgeformter Rahmen mit kugelköpfigen Nägeln an der Platte befestigt, obenauf eine gerippte Aufhängeöse. An die Öse schließt gelenkig das zum Annieten dienende Einhängeglied an, eine horizontal gerippte Platte, an ihren beiden Seiten je eine Platte mit drei Ausbuchtungen in die zum Zwecke des Annietens je ein rundes Loch gebohrt war. In der Mitte des Anhängsels vor einem schräg verlaufendem Hintergrund mit parallelen Zickzacklinien ein Kardinalshut mit einander kreuzenden Gehängen mit Quastcnenden. Die den Hut einstmals ausfüllende rote Emaille ist nur auf den Quasten und in Spuren auf der Oberfläche des Hutes erhalten. Das Stück ist abgewetzt, die Vergoldung ist in Flecken erhalten. Nach der Meinung von János Kalmár, der das Stück publizierte, handelt es sich um das Kennzeichen der Rüstung der Wache einer hochgestellten Person, mit wappenartiger oder ein Devisen verkörpernder Darstellung. Er datiert es auf die zweite Hälfte des 15. Jh. und bezeichnet es als zur Waffensammlung des Erzbischofs Hippolyt von Este in Esztergom gehörig, vor allem wegen des Kardinalshutes. Herkunftsort unbekannt, mit der Sammlung Rath vom Museum gekauft. KALMÁR 1960, 64, T. XXIII, 1. 279. ANHÄNGSEL Abb. 279 Westeuropa, Ende des 14. Jh. Bronze, gegossen, vergoldet, emailliert. Dm: 3,8 cm Inv.Nr. D.3026 Runde Scheibe mit sechs Ausbuchtungen am Rand, zwischen den Ausbuchtungen kleine Bögen. Der vorn stark herausstellende, ähnlich geformte Rand ist mit sechs Nietnägeln, die Kugelköpfe haben, an der Gnindplatte befestigt, die gerippte, am Ansatz knospige Aufhängeöse ist mit dem Rahmen zusammen gegossen. Auf der Gnindplatte eine nach links schreitende, mit weißer Emaille ausgefüllte Drachenfigur mit offenem Rachen, zwei aufgerichteten Ohren, zwei kralligen Füßen

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