RÉVHELYI ELEMÉR: A TATAI MAJOLIKA TÖRTÉNETE / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 8. (Budapest, 1941)

Tartalomjegyzék - INHALTSVERZEICHNIS - IV. Die weiteren Erfolge der Fabrik (1788–1820)

DIE WEITEREN ERFOLGE DER FABRIK. (1788-1820) Die Umstände und die Zeit der Gründung der Tataer Fabrik sowie ihre Geschichte bis zu den Zeiten ihrer Leitung durch Schlögl bildeten eine ungeklärte Frage in der Literatur der un­garischen Keramik. Besonders auf Grund von gutgemeinten Hypotesen entstand viel Unklar­heit und Wirrwarr. Die aus solchen Hypotesen gezogenen Schlüsse hätten scheinbar nicht viel Böses angerichtet, wenn sie innerhalb des Gren­zen des Möglichen geblieben wären. Da aber in mehreren Fällen schon bei der Übernahme und Benützung der vorher bekannten Daten Irrtümmer mit unterliefen, verloren die Zusam­menhänge ihren wissenschaftlichen Wert und ihre überzeugende Kraft. Es ist nicht unsere Absicht, uns in eine Debatte über die Unhaltbarkeit dieser Daten ein­zulassen, deshalb wollen wir auch garnicht auf diese Irrtümer hinweisen. Unsererseits bleiben wir ausschliesslich innerhalb des Rahmens des streng urkundlichen Materials und verzichten auf verlockende Ergebnisse, die sich aus den weitgehenden Folgerungen ableiten liessen. Die Fortdauer des Betriebs der Tataer Fabrik lässt sich mit unseren heutigen Kentnissen schon völlig lückenlos feststellen, und zum leichteren Überblick zeigen wir unsere Ergebnisse in ei­ner übersichtlichen Tabelle am Schluss dieser Studie. Der Name J. Georg Schlögls war bisher die einzige beglaubigte Angabe, die die Studien über die heimische Keramik gleichermassen er­wähnten. Die Rolle aber, die man Schlögl zu­teilte, war grösser, als der wahre Wert seiner Tätigkeit. Der junge Handlungsgehilfe verstand nämlich nicht viel von der Majolikafabrikation und wenn wir trotzdem seinem Namen begeg­nen, so bedeutet dies soviel, dass er tatsäch­lich der Fabrik nur seinen Namen hingegeben hat, ohne aktiven Anteil an ihrem Betriebsle­ben zu nehmen. Damit wollen wir seine Ver­dienste auf dem Gebiet der Majolikafabrikation nicht schmälern, denn für die Entwicklung der Fabrik hat Schlögl in der Fuhrung des geschäft" liehen Teiles und in der äusseren administrati­ven Arbeit viel getan. Dagegen ist das innere Leben des Betriebs, der künstlerische Teil schon ganz allein dem Talent und der hingebungsvol­len Tätigkeit seiner Frau, Therese Hermann zu­zuschreiben. So viel und nicht mehr ist es, was der Name Schlögl in der Geschichte der Tata­er Majolika bedeutet. Therese Hermann war die Seele der Fabrik und führte sie eigentlich, wäh­rend ihr Mann, Schlögl nur seinen Namen her­gab zur Aufrechterhaltung dieser hochberühm­ten Fabrik. Damit aber infolge des Nichteinhal­tens rechtlicher Formen keine Verwirrungen ent­stehen, war es Schlögls erste Sache, den wei­teren Betrieb der Fabrik zu sichern. Im Jahre 1788 lässt die Herrschaft auf sein Gesuch den noch gültigen Vertrag auf seinen Namen um­schreiben. 1 1790 lief der Vertrag der Witwe Hermann ab. Am 18. September desselben Jahres ver­ständigte Schlögl, der neue Fabriksbesitzer (J. Georgius Schlögl Majolica Fabricae proprietarius), die Herrschaft davon, dass das alte Fabriks­gebäude, trotz der vorangehenden Erweiterung, seiner Bestimmung nicht mehr entspreche. Da für die Erweiterung des alten Gebäudes, das Tata und der hohen Herrschaft so viel Achtung verschafft habe, — wie Schlögl schreibt — kein Platz mehr vorhanden sei, habe er sich ent­schlossen, ein ganz neues Fabriksgebäude zu errichten. Deshalb bittet er die Herrschaft, ihm den Ankauf eines geeigneten Gebäudes zu ge­statten, das er völlig auf eigene Kosten zurich­ten lassen wolle, eine von Wasserkraft getrie­1 Gr. Esterházysches Arch. Protoc. (Juv. Nr. 1296' Nr. 1982.

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